Linke wollen 100 Arbeitsplätze einstampfen

Ver.di und der Gesamtbetriebsrat der Spielbanken Sachsen-Anhalt fordern den Erhalt der Spielbanken

Enttäuscht, wütend und mit absoluter Verständnislosigkeit haben die betroffenen Mitarbeiter der Spielbanken in Sachsen-Anhalt in der Presse lesen müssen, wie desorientiert, uninformiert und oberflächlich Abgeordnete und Politiker der Linksfraktion aus parteipolitischem Kalkül und in verantwortungslosem Stil 100 Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt einstampfen wollen, so der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates Frank Wolf und der Betreuungssekretär von ver.di, Bernhard Stracke.

Vor noch nicht allzu langer Zeit reiste der Wirtschaftsminister aus Sachsen-Anhalt nach Düsseldorf, um die vakanten 100 Arbeitsplätze bei Henkel in Genthin zu retten und vor ein paar Tagen versuchte man zu Recht, sich für die Mitarbeiter von IKEA in Gardelegen einzusetzen, um Investoren für den Erhalt der Arbeitsplätze zu finden.

Sind die Arbeitnehmer der landesgeführten Spielbanken in Sachsen-Anhalt Arbeitnehmer 2. Klasse und es nicht wert, dass man ihre Arbeitsplätze erhalten will?
Ver.di und der Gesamtbetriebsrat wartet auf die Hilfe des Wirtschaftsminister Dr. Reiner Hasselhoff!

Seit längerer Zeit kämpft der Gesamtbetriebsrat gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di gegen das offensichtliche Missmanagement unter Aufsicht des Landes, durch das die Spielbanken erst ins Schlingern gekommen sind. Mit Hilfe und Unterstützung einiger aufmerksamer Abgeordneter, wandte sich der Gesamtbetriebsrat an Minister und Politiker, die sich ihrer Verantwortung stellten und eine Umbesetzung in der Geschäftsführung einleiteten. Eine zeitgerechte Marktpositionierung wurde durch den neuen Geschäftsführer ermöglicht. Der Erfolg dieser Marketingstrategie ist an der positiveren Entwicklung abzulesen.

Wenn die Linken in der Presse behaupten, dass die Spielbanken bereits in guten Jahren ein Zuschußgeschäft darstellten, ist dies schlicht unwahr. Das Land hat seit Bestehen der Spielbanken über 60 Millionen netto aus den Spielbankeinnahmen eingenommen. Durch den Länderfinanzausgleich kommt eine ebenso große Summe noch hinzu.
Wie werden diese Gelder von den Linken wahrgenommen fragen sich ver.di und der Gesamtbetriebsrat?

Desweiteren scheinen diese so aufmerksamen Politiker die Einrichtung und den Auftrag von Spielbanken nicht begriffen zu haben. Ein Blick in das entsprechende Gesetz hätte genügt, um zu verstehen, dass Spielbanken nicht unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung betrieben werden. Im Gegenteil, Spielbanken unter staatlicher Aufsicht dienen als sozialer und ordnungpolitischer Regulator und nehmen gerade mit dem in Spielbanken ausgeübten Spielerschutz und durch ihr Sozialkonzept in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Therapieeinrichtungen eine wichtige Funktion wahr. Spielbanken nur unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung zu sehen zeugt von einer erschreckenden Unwissenheit.

Vielleicht hätten sich die Abgeordneten im Vorfeld ihrer Beurteilung bei Ihrem Parteivorsitzenden Lafontaine kundig machen sollen, der ihnen bestimmt von der positiven Einbindung der Saarland-Spielbanken in die sozialpolitische Landschaft seines Bundeslandes und ihrer Akzeptanz innerhalb der Sportförderung und der Gesellschaft einiges hätte berichten können.

Es wäre wünschenswert für alle Arbeitnehmer der Spielbanken in Sachsen-Anhalt, wenn sich die betreffenden Politiker mehr für den Erhalt der Arbeitsplätze stark machen würden, als eine Abwicklung des bestehenden Geschäftes zu befürworten. Fakt ist, dass allein die Abwicklung der Spielbanken und Arbeitsplätze Unkosten in zweistelliger Millionenhöhe verursachen würden.

Solch ein Presseartikel, wie in der Magdeburger Volksstimme vom 08.10.2009, ist schädlich und kann nicht dazu beitragen, Arbeitsplätze zu erhalten oder wenn man an Vockerode denkt, neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Der Gesamtbetriebsrat lädt den Vorsitzenden der Linken, Herrn Wulf Gallert gerne zur Betriebsversammlung am 20.10.2009 in die Spielbank nach Magdeburg ein.

V.i.S.d.P: Bernhard Stracke, ver.di Bezirk Rhein-Nahe-Hunsrück, Münsterplatz 2-6, 55116 Mainz