Hat Poker-Profi Vater und Mutter getötet?

Von Michael Wulschnig

Im März 2008 wurden Ernie Scherer und seine Frau Charlene Abendroth tot in ihrem Haus aufgefunden. Ihre Tochter alarmierte die Behörden, da diese telefonisch nicht zu erreichen waren. Zu diesem Zeitpunkt waren sie schon eine Woche nicht mehr am Leben.

Im Februar dieses Jahres wurde der Sohn Ernie Scherer III, ein professioneller Pokerspieler, in Las Vegas verhaftet. Dieser wurde sehr schnell zu den Verdächtigen gezählt, da man über seine hohen Schulden Bescheid wusste. Außerdem wird er von Insidern als hochgradig spielsüchtig eingestuft. Der Anwalt des Poker-Pros spricht von wilden Spekulationen und weißt darauf hin, dass die Anklage nur auf Indizien beruht.

Diese sind allerdings in höchstem Maße belastend. So bietet die mögliche Erbschaft ein Motiv für den Elternmord. Auffallend ist zudem, dass sich Ernie Scherer drei Tage vor dem Mord eine Waffe besorgt hat, sein Handy zum vermuteten Zeitpunkt der Tat ausgeschalten war und sein Auto in der Mordnacht in der Nähe des Tatorts gefilmt wurde. Wenig später kaufte sich Scherer neue Autoreifen.

Als Indiz gilt auch, dass sich der mögliche Täter im Internet nach Ländern umgesehen hat, die nicht an die USA ausliefern. Für den Richter sind das genügend Hinweise, um der Sache auf den Grund zu gehen. Das Verfahren wurde somit eröffnet.

Ernie Scherer ist für seinen teuren Lebensstil bekannt. Neben seiner Geliebten hatte er angeblich zahlreiche Freundinnen, die ihm wahrscheinlich nicht gerade billig gekommen sind. Eine Erbschaft hätten ihm 1,5 Millionen Dollar eingebracht. Nun droht ihm in Amerika die Todesstrafe.