Spielerprofil Howard Lederer

Von Lisa Horn

Howard Lederer gilt als analytischer und beherrschter Spieler, nicht umsonst ist sein Spitzname „The Professor“. Seine strategischen Fähigkeiten setzt er schon seit er ein Teenager war ein, denn seine erste Begeisterung galt dem Schachspiel.

Howard Lederer stammt ursprünglich aus Concord in New Hampshire, aus dem Nordosten der USA. Er entstammt einer Akademiker-Familie, sein Vater war Englischlehrer. Geboren wurde er 1964 und war als Jugendlicher schon ein begeisterter Schach- und Backgammonspieler. Später übersiedelte er dann nach New York und trat dem Mayfair Club bei.

Dieser Club gilt als legendärer Karten- und Schachclub. Es war in diesem Club, dass Lederer das erste Mal mit dem Pokerspiel in Berührung kam. Lederer wusste sofort, dass das sein Kartenspiel sein würde und begann sich ernsthaft damit zu beschäftigen. Das war in den 1980er Jahren – der Poker Boom in weiter Ferne.

Er war einer der Ersten, die sich mit der Variante No Limit Hold’em auf professionelle Weise auseinandergesetzt haben.

Lederer ist der Bruder von Poker-Profi Annie Duke, gemeinsam haben sie sich immer motiviert, gepusht und viel von einander gelernt. Vor allem Howard ist mit seiner analytischen Art immer dabei sein Spiel zu hinterfragen um neue Strategien zu entwickeln.

Die Neunziger Jahre waren geprägt von Cash-Games und WSOP Spielen. Die internationale Turniererfahrung brachte die nötige Routine um in schwierigen Situationen das Richtige zu tun. Das Geschwisterpaar war als erstes gemeinsam auf einem WSOP Final Table – Annie hat hier ihren Bruder geschlagen und aus dem Turnier geworfen.

In den frühen Neunzigerjahren kam dann der Umzug nach Las Vegas, sich in die lebendige Cash-Game Szene einzuleben war nicht immer einfach. Daneben arbeitete Lederer auch vor allem an seinem Turnierspiel. Das sollte sich erst im neuen Millenium richtig auszahlen – 2000 der WSOP-Sieg beim USD 5.000,- Limit Omaha Event, das zweit Bracelet folgte dann gleich ein Jahr darauf beim USD 5.000,- Deuce to Seven Event.

Das Jahr 2002 war sein „WPT“ Jahr – gleich zwei Turniersiege brachten ihm über 1 Million Dollar ein. Insgesamt werden seine Turniergewinne auf fast USD 5 Millionen geschätzt. Lederer ist im Team der FullTilt Pokerspieler.

Seinen Spitznamen „The Professor“ trägt Lederer deshalb, weil er als Spieler gilt, der sich fortwährend weiterbildet und sein Wissen auch gerne weitergibt – dafür hat er das „Poker Fantasy Camp“ ins Leben gerufen. Ein Seminar, bei dem er selbst, seine Schwester Annie und andere geladene Poker Profis über ihre Erfahrungen berichten und ihr Können weitergeben. Die Teilnahme ist mit knapp USD 4.000,- nicht gerade billig, deshalb gibt es auf Full Tilt immer wieder Qualifikations-Turniere, bei der man sich neben dem Preisgeld auch eine „Poker Fantasy Camp“ Teilnahme erspielen kann.