Von Lisa Horn
Der UIGEA (Unlawful Internet Gambling Enforcement Act) wackelt. Nun wollen auch die Casino-Riesen ins Online Geschäft einsteigen. Gerüchten zufolge soll sich Harrah´s Entertainment bereits nach einem Kooperationspartner umsehen.
Kein Wunder, dass sich die großen Casino-Ketten der USA über Online-Gaming Gedanken machen – es ist ein Milliardengeschäft. Die Einnahmen sind seit der Wirtschaftskrise rückläufig, da wäre ein neuer Geschäftszweig nur Recht und billig. Auch wenn der UIGEA noch in Kraft ist – die Bemühungen von Barney Frank weisen auf eine gegenläufige Entwicklung. Der demokratische Abgeordnete und Vorsitzende des „Financial Services Commitee“ ist Befürworter für die Aufhebung des UIGEA. Der Grund dafür liegt auf der Hand – ein möglicher Weg aus der Krise. Frank hat schon vor der Krise immer wieder versucht neue Wege zu gehen um das Desaster abzuwenden. Seine Kämpfer Natur kommt ihm nun zu Gute, denn der UIGEA wackelt.
Das freut Harrah´s Entertainment, denn nachdem die Kunden weniger werden, weil Reisen einfach mehr kosten als Maus-Klicks, denkt man über den Einstieg ins Online-Business nach. In welcher Form ist noch unklar, schließlich gilt das Online-Glücksspiel-Verbot noch. Dennoch möchte man vorbereitet sein, wenn es denn dann soweit sein sollte. Und es könnte schnell gehen…
Ein eigener Client wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht sein, das wäre nicht nur von der Anschaffung zu teuer, sondern auch im laufenden Betrieb. Dann schon lieber auf einen erfahrenen Anbieter zurückgreifen. Und da dürfte man bereits Gespräche mit einem der größten Gaming-Unternehmen führen – PartyGaming. Das Unternehmen ist in Pokerkreisen besser mit PartyPoker bekannt.
Nur gut, dass sich PartyGaming erst letzte Woche eine Abschlagszahlung in der Höhe von USD 105 Millionen an das US-amerikanische Justizministerium gezahlt hatte. Ziel war es eine außergerichtliche Lösung zu finden, hofft die PartyGaming Geschäftsführung doch bald auf eine Legalisierung des Markts. Dafür wäre eine „Gutstellung“ mit den USA nur von Vorteil. Denn vor dem Erlass des UIGEA (Unlawful Internet Gambling Enforcement Act) waren die Mehrzahl der Kunden von PartyGaming aus den USA.
Das Gesetz hatte 2006 dem Unternehmen schwer zugesetzt, dann orientierte man sich mehr auf den europäischen und asiatischen Markt – die Situation stabilisierte sich. Mit der Zahlung an die USA soll nun wieder gute Stimmung herrschen. Denn einer Legalisierung innerhalb der Obama Legislaturperiode sieht man optimistisch entgegen.
Und dann würde auch Harrah’s einen Zahn zu legen und von Vor-Gesprächen in konkrete Kooperationsgeschäfte über gehen. Die Tatsache, dass Ex-PartyGaming Chef, Mitch Garber, nun für Harrah’s arbeitet, lässt direkt darauf schließen.