Warum Poker-Experte Matthias Manhertz manchmal in Familie den Pokerfloor besucht

Wenn der Vater mit dem Sohne…

Streng genommen sind Bud Spencer und Terence Hill schuld, dass Matthias Manhertz Pokerspieler wurde. Die Filme der beiden Haudegen haben ihn und seine Kumpels in der 8. Klasse dazu animiert, mit Karten um ein paar Pfennige zu spielen – nach eigenen Regeln. Als vor einigen Jahren der Pokerboom ausbrach, packte auch den Studenten wieder das Spielfieber. Und nicht nur ihn: Auch sein Vater war schon bei Turnieren in der Spielbank Berlin und landete bei einem seiner ersten Turniere gleich auf dem zweiten Platz.

„Pokern war auf einmal total in. Über das Online-Spiel bin ich zum Live-Poker und diversen Sachpreis-Turnieren gekommen. Mein größter Gewinn war eine Reise nach Las Vegas“, erzählt Matthias Manhertz, der mittlerweile mit einem Pokerinstitut im Internet über das Geschehen in der Szene berichtet. Auf www.poker-institut.org veröffentlicht er außerdem Beiträge zu Pokerstrategien, moderiert unter dem Namen madmat3001 mehrere Foren und empfiehlt Poker-Locations oder Turniere. Bis zu fünfmal in der Woche ist Matthias Manhertz auch ganz persönlich im Pokerfloor der Spielbank Berlin zu Gast. „Es läuft alles sehr professionell ab und ich mag das Ambiente hier. Das gedimmte Licht schafft eine persönliche Atmosphäre und regelmäßige Turniere sorgen für Abwechslung.“

Die Begeisterung fürs Pokern hat Matthias Manhertz sogar dazu gebracht, nach seinem kürzlich abgeschlossenen Studium der Wirtschaftsinformatik eine einjährige Auszeit in den USA zu planen. „In den Staaten wird Pokern noch mehr als Sport gesehen und die Casinos verfügen über bis zu 100 Tische. Pokern ist da noch viel populärer als hier“, schwärmt er. Vor allem faszinieren ihn das strategische Denken in einem guten Spiel und die Kunst, andere auszutricksen. Seiner Meinung nach müssen Spieler mit hohen Ansprüchen aber auch bereit sein, sich etwas Theorie anzueignen.

„Diese Macho-Typen, die beim Pokern viel riskieren und dann hoch gewinnen oder verlieren, machen ein Spiel höchstens interessant. Aber eigentlich bringt so ein Getue nichts. Wer richtig gut werden will, braucht Grundlagen- und Expertenwissen.“

Dass Matthias Manhertz richtig gut ist, hat er mit seiner erfolgreichen Qualifikation für das EPT-Turnier in Baden bewiesen. Da schaffte er es im August 2006 immerhin, bis zum 3. Tag dabei zu sein. Auf eine Profi-Karriere will sich der Experte allerdings nicht einlassen „Nee, das ist mir zu stressig…“ Dann doch lieber in den Pokerfloor und ab und zu ein Turnier mit dem Vater…