Poker Legenden: Roland de Wolfe

Von Dave Goldstein

Bis zum Jahr 2005 hat Roland de Wolfe als Journalist für das Poker Magazin „Inside Edge“ gearbeitet, wo er über die großen Events, wie z.B. die WPT, berichtete. Es dauerte aber nicht lange, bis Roland feststellte, daß ihm das Poker spielen, viel mehr Spaß macht, als einfach nur darüber zu schreiben. Während ein Football Journalist normalerweise nicht plötzlich anfangen wird bei Manchester United zu spielen, ist es beim Pokern etwas anderes und Roland scheint ein richtiges Naturtalent zu sein.

Charakter

Roland de Wolfe ist eine sehr abergläubische, introvertierte und schüchterne Person und steht nicht so gerne im Mittelpunkt des Rampenlichts, weil er seine Pokerkarriere nicht dadurch beinflussen lassen möchte. Als er gefragt wurde, ob er der Zeitung für welche er gearbeitet hatte, ein Interview geben könnte, dauerte es sehr lange bis er schließlich zusagte und zugab, daß sein Aberglaube etwas übertrieben war.
Er gehört sicherlich zu der Gruppe der ganz großen Spieler. Er hat bereits im Alter von 12 Jahren Karten gespielt und war sehr aktiv im Bereich Sportwetten. Wenn er seine Pokerkarriere aus irgendwelchen Gründen beenden müsste, würde er sicherlich eine zweite Karriere als Gambler starten. Er ist ein großer Fan von Chinese Poker und anderen Spielen, wo der Glücksfaktor keine entscheidend ist und in welchen er keine Vorteile durch seinen Skill hat. Trotzdem ist er ein Glücksspieler, welcher gewinnt und nicht realisiert, daß es oft einfach nur Glück ist.

Erfolge

Als Journalist für Inside Edge besuchte er im Jahr 2004 das Gutshot Poker Festival in London und beschloss spontan an dem Turnier teilzunehmen. In dem Pot Limit Rebuy Turnier spielten insgesamt 47 Spieler, ein Rebuy kostete 150£. Letztendlich gewann Roland das Turnier. Seinen Durchbruch hatte er im Jahr 2005. De Wolfe hatte sich für das WPT Event in Paris qualifiziert, er besiegte seine 159 Gegenspieler und sicherte sich den 1. Platz, wofür er ein Preisgeld in Höhe von 480.000$ erhielt. Dieses Ergebnis veränderte sein Leben, ab diesem Zeitpunkt wurde er zum Poker Pro und startete seinen Run in der Turnierpokerszene.

Nur ein Jahr später erreichte er den 3.Platz bei den 25K$ WPT Championships und gewann etwas über eine Millionen Dollar. Nur einige Monate später gewann er das 2006 EPT Dublin Event (Preisgeld 500.000€) und wurde zum ersten Spieler, welcher jemals ein WPT und ein EPT Event gewonnen hat und als wenn das nicht genug wäre, gewann er nur einen Monat später die Full Tilt Poker.net Championships (275.000$). Es war also auch nicht wirklich überraschend, daß de Wolfe zum UK Player des Jahres 2006 gewählt wurde.

Im Jahr 2007 wurde er zweiter beim Paddy Power Irish Open Main Event (325.000€), danach spielte er in der Poker After Dark „International“ Show mit. Er war schon einige Male kurz davor ein WSOP Bracelet zu gewinnen. Im Jahr 2006, 2007 und 2008 saß er jeweils an einem WSOP Final Table und belegte dabei den 3.Platz, den 6.Platz und den 4.Platz. Wie wir Roland de Wolfe kennen ist es jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis er zum Club der WSOP Bracelet Gewinner gehört.

Loose-Aggressive

Roland de Wolfe’s Speil wir durch Aggression bestimmt. Er sagt von sich selbst, daß er nicht die Nerven und die Konzentration hat, um Tight zu spielen. Er sagt, daß dies typisch für seine Persönlichkeit wäre. Er möchte eine Menge Hände spiele und so oft wie möglich gamblen. Er weiss, daß beim Turnierpoker, das Glück eine große Rolle spielt und passt sein Spiel entsprechend an. Er sagt von sich selbst, daß er schon oft unwahrscheinlich viel Glück gehabt hätte. Wenn ein so erfolgreicher Spieler mir so etwas sagt, klingt das für mich jedoch ehr wie eine maßlose Untertreibung.

Gesprächig

Roland mag es am Tisch viel zu sprechen. Er liebt es wenn er am Tisch ein gutes Gespräch führen kann, wobei er aber immer das Ziel verfolgt mehr Informationen über seine Gegner zu erhalten. Er ist ein guter Freund von Tony G, hat diesen aber bisher noch nicht bei einem Turnier eliminiert: “ Es gibt nichts besseres als Tony G dabei zu beobachten, wenn er aus dem Saal geht, nachdem er aus einem Turnier geflogen ist, haha!“. Er ist mit einigen anderen Poker-Pros gut befreundet. Einer seiner besten Freunde ist Patrik Antonius, aber beim Pokern ist die Sache mit der Freundschaft kein Thema. Als Patrik bei der WPT im Heads-Up spielte, hoffte Roland, daß er nicht gewinnt, da Roland der erste Spieler sein wollte, welcher jemals ein WPT und ein EPT Event gewonnen hat.

Zukunft

Vor Roland de Wolfe scheint eine glänzende Zukunft zu liegen. Er ist erst 28 Jahre alt und kann noch eine Menge dazulernen. Sein Hang zum gamblen, könnte ihm Probleme bereiten. Er ist sehr oft an den Roulette und an den Blackjack-Tischen zu finden. Wenn er gerade mal kein Turnier spielt, initiiert er oft Chinese Poker Games, bei welchen mit beträchtlichen Einsätzen gespielt wird. Bis jetzt hat aber alles gut geklappt und wir können für Roland nur hoffen, daß seine Glückssträhne anhält.