WSOP 2008: Der Main Event ist beendet, vorläufig!

Wie erwartet wurde es noch einmal ein sehr langer Tag im Amazon Room des Rio All-Suite Hotel & Casino. An drei Tischen kämpften 27 Pokerspieler um den Einzug in das erst im November stattfindende Finale der USD 10.000 World Championship Texas No-Limit Hold’em, denn es winken nicht nur Preisgelder in Millionenhöhe, sondern auch lukrative Nebeneinnahmen in Form von Sponsoren- und Werbegeldern. Egal, wer am Ende den Thron besteigen wird, ein Platz unter den Top Ten in der All-Time-Money-List ist diesem Spieler sicher, denn der Titel des Weltmeisters ist allein USD 9.119.517 wert.

Es stand also jede Menge auf dem Spiel und dennoch mussten bereits im ersten gespielten Level vier Pokerspieler ihre Hoffnungen begraben. Michael Carroll (27. Platz), Phi Nguyen (26.), Niklas Flisberg (25.) und Aaron Gorden (24.) hatten einen kurzen Arbeitstag, wurden mit einem Preisgeld von jeweils 257.334 allerdings fürstlich entlohnt. Den gleichen Betrag erwirtschafteten auch Tim Loecke, Judet Toni Cristian, Paul Snead, Brandon Cantu und Albert Kim für die Plätze 23 bis 19.

Danach wurde an den beiden TV-Tischen weitergespielt und Jason Riesenberg war als Nächster an der Reihe. Zum Ende von Level 29 (50.000/100.000, Ante: 10.000) raiste er auf 275.000 und wurde von Dennis Phillips und Dean Hamrick gecallt. Der Flop brachte Q [key:card_diamonds] Q [key:card_spades] 3 [key:card_clubs], Riesenberg setzte 350.000, Phillips foldete, aber Hamrick callte erneut. Nach der 9 [key:card_hearts] am Turn setzte Riesenberg weitere 675.000, Hamrick callte. Den River (K [key:card_hearts]) checkte Riesenberg dann, Hamrick ging sofort all-in und Riesenberg callte nach kurzem Zögern mit für Trips Damen. Hamrick drehte Pocket-Neunen zum geturnten Full House um. Für Riesenberg blieb als 18. ein Preisgeld von USD 334.534.

Kurz nach Beginn von Level 30 schlug dann die letzte Stunde für die einzige verbliebene Frau im Feld, Tiffany Michelle. Bei ihr ging es den ganzen Tag nur bergab und als der Flop A [key:card_diamonds] 10 [key:card_hearts] 9 [key:card_clubs] zeigte, ging sie, nach einem Einsatz von Dennis Phillips auf eine Million und einem Call von Peter Eastgate, für 3,8 Millionen all-in. Phillips foldete sofort, aber Eastgate callte ebenso schnell und drehte im Showdown Pocketaces zum Set um. Michelle hielt A [key:card_clubs] J [key:card_diamonds] und bekam keine Hilfe vom Board. Für Rang 17 bekam auch sie ein Preisgeld von USD 334.534 ausbezahlt.

Peter Eastgate aus Dänemark eliminierte wenig später mit Pocketkings auch Anthony Scherer (16. für USD 334.534), doch danach zog sich das Ganze wie ein äußerst zäher Kaugummi in die Länge. Owen Crowe schied eine Stunde später als 15. aus und als mit Gert Andersen (14.) und Nicholas Sliwinski (13.) drei weitere Spieler eliminiert waren (Preisgeld je USD 463.201), war es bereits elf Uhr abends und das Feld lag relativ dicht zusammen. Einzig Chipleader Phillips war mit 24 Millionen enteilt, die anderen positionierten sich zwischen acht und 15 Millionen in Chips.

Rang zwölf ging dann an Chris Klodnicki, der am Flop (A [key:card_diamonds] Q [key:card_diamonds] Q [key:card_spades]) mit J [key:card_diamonds] 10 [key:card_diamonds] check-raise-all-in spielte und von Scott Montgomery mit gecallt wurde. Sein Flush kam nicht an und somit stand am Ende Rang zwölf für USD 591.869 Preisgeld zu Buche. Zu diesem Zeitpunkt lief bereits der 32. Level (100.000/200.000, Ante: 30.000) und es mussten immer noch zwei gefunden werden, ehe endlich die neun Finalisten feststanden.

Shortstack war zu diesem Zeitpunkt Kelly Kim, doch der schaffte es, mit Pocket-Achten gegen 8 [key:card_diamonds] 7 [key:card_diamonds] von Joe Bishop auf vier Millionen zu verdoppeln. Bishop blieben nur noch 2,5 Millionen und die gingen wenig später mit A [key:card_clubs] 3 [key:card_hearts] in die Mitte. David Rheem callte vom Big Blind mit Pocket-Zweien, der Flop brachte A [key:card_hearts] 3 [key:card_clubs] 5 [key:card_spades] und damit zwei Paare für Bishop. Der lag auch nach der Q [key:card_clubs] am Turn vorn, doch am River schlug die 4 [key:card_hearts] ein, die Rheem die Straight komplettierte und Bishop für USD 591.869 an die Rail schickte. Zur gleichen Zeit nahm Scott Montgomery dem Chipleader Dennis Phillips über vier Millionen Chips mit einem Flush ab und lag mit diesem nun fast gleichauf (beide ca. 21,4 Millionen).

Danach nahmen die verbliebenen zehn Spieler zum vorläufigen Finaltisch in der ESPN-TV-Arena Platz. Zum ersten Mal beim Main Event wurde also zu zehnt an einem Tisch gespielt und einer von ihnen musste noch eliminiert werden. Hätten diese zehn Spieler das restliche Preisgeld geteilt, so wären für jeden satte USD 3.322.531 fällig gewesen. Doch dazu kam es natürlich nicht, allerdings dauerte es geschlagene drei Stunden, ehe die finale Hand gedealt wurde. Dean Hamrick war mittlerweile der Shortstack und ging mit A J und 3,42 Millionen all-in. Craig Marquis ging ebenfalls all-in und hatte Hamrick deutlich gecovert. Im Showdown zeigte er Pocketqueens. Der Flop brachte K [key:card_clubs] 10 [key:card_hearts] 3 [key:card_diamonds], der Turn die 10 [key:card_diamonds], womit die beiden Queens keine Outs mehr für Hamrick waren. Er brauchte ein As am River, doch es fiel ein weiterer König. Dean Hamrick musste sich mit dem zehnten Platz begnügen, kassierte ein Preisgeld von USD 591.869 und wird sicherlich ein paar Tage brauchen, um diesen Verlauf zu verkraften.

Damit stehen die neun Finalisten fest, die ab dem 9. November am Final-Table um 50,7 Prozent des gesamten Preispools von USD 64.333.600 spielen werden. Wir werden euch diese Spieler am Mittwoch etwas ausführlicher vorstellen.

Die Chipcounts:

Dennis Phillips – 26.420.000
Ivan Demidov – 23.920.000
Peter Eastgate – 19.300.000
Scott Montgomery – 19.300.000
Ylon Schwartz – 13.040.000
Darus Suharto – 13.020.000
David „Chino“ Rheem – 10.880.000
Craig Marquis -v10.120.000
Kelly Kim – 2.900.000