Die Vision von Caesars Entertainment, ein neues Casino im Herzen Manhattans zu eröffnen, ist vorerst gescheitert. Gemeinsam mit dem Immobilienentwickler SL Green und prominenter Unterstützung durch Jay-Z's Roc Nation hatte Caesars geplant, das „Caesars Palace Times Square“ zu errichten – ein modernes Casino-Hotelprojekt im berühmten Theaterdistrikt.

Doch die Pläne stießen von Beginn an auf erheblichen Widerstand. Theaterbetreiber, Produzenten und Teile der Broadway-Gemeinde argumentierten, dass ein Glücksspielresort die kulturelle Identität des Times Square gefährden und Besucherströme negativ beeinflussen würde. Befürchtet wurden steigende Mieten, zusätzliche Verkehrsprobleme, Sicherheitsrisiken und eine Verdrängung der traditionellen Theaterkultur.

Auch Politiker und Bürgerinitiativen schlossen sich der Kritik an. Für viele galt der Broadway als kulturelles Herzstück New Yorks, das nicht durch ein großflächiges Casinoprojekt überlagert werden dürfe. Statt wirtschaftliche Impulse zu setzen, könnte ein Casino die Balance des Viertels nachhaltig stören.

Caesars betonte dagegen, dass das Projekt tausende neue Arbeitsplätze schaffen und erhebliche Steuereinnahmen generieren würde. Auch eine enge Zusammenarbeit mit der Theaterbranche wurde zugesagt. Dennoch war der Widerstand so stark, dass die Bewerbung im offiziellen Auswahlverfahren keine Chance mehr erhielt.

Die Entscheidung ist ein Rückschlag für Caesars Entertainment, das stark auf die Expansion in einem der lukrativsten Märkte der USA gesetzt hatte. Mit Blick auf die Vergabe von bis zu drei neuen Casino-Lizenzen im Bundesstaat New York verliert das Unternehmen eine Schlüsselchance im Wettbewerb. Nun prüft Caesars alternative Standorte und Geschäftsmodelle.

Das Scheitern am Times Square gilt als Signal für künftige Projekte: In kulturell sensiblen und dicht besiedelten Innenstadtlagen dürfte es für Casino-Investoren besonders schwer werden, gesellschaftliche Akzeptanz zu gewinnen.