Lotto informiert: Gemeinwohl als Gewinner: 337 Millionen Euro aus Lotto-Erträgen

– Über 402 Millionen Euro an die Spielteilnehmer ausgeschüttet
– Neue Lotto-Chefin Caspers-Merk erwartet für 2013 wieder höhere Spieleinsätze

Marion Caspers-Merk leitet seit Anfang des Jahres 2013 die baden-württembergische Lotteriegesellschaft.
Marion Caspers-Merk leitet seit Anfang des Jahres 2013 die baden-württembergische Lotteriegesellschaft.
Lotto Baden-Württemberg hat 2012 erneut Millionenerträge für das Gemeinwohl erzielt. Dabei erwirtschaftete die Staatliche Toto-Lotto GmbH rund 325 Millionen Euro für das Land. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus 142 Millionen Euro Lotteriesteuer und 183 Millionen Euro an Zweckerträgen. Ein Großteil davon wird über den Wettmittelfonds des Landes zur Förderung des Gemeinwohls in Baden-Württemberg eingesetzt. Aus den Erträgen der Rentenlotterie Glücksspirale gingen weitere 12 Millionen Euro an die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, den Deutschen Olympischen Sportbund bzw. den Landessportverband Baden-Württemberg, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sowie an das Land Baden-Württemberg zur Förderung von Umwelt- und Naturschutzprojekten.

„Wer Lotto spielt, hat nicht nur die Chance auf Gewinne, sondern leistet mit seinem Einsatz auch einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl. Ob Sport, Kunst und Kultur, Denkmalpflege oder Soziales – all diese Bereiche profitieren enorm. Der Dank dafür gebührt den vielen Millionen Lottospielern im Land, den heimlichen Mäzenen“, kommentierte die neue Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk das Ergebnis.

Über 402 Millionen Euro an die Spielteilnehmer ausgeschüttet – 15 Neu-Millionäre

An die Spielteilnehmer schüttete Lotto Baden-Württemberg 2012 insgesamt 402,8 Millionen Euro aus. Zwischen Kurpfalz und Bodensee gab es im vergangenen Jahr 43 Lotto-Sechser. In den exklusiven „Club der Millionäre“ stiegen 15 Spielteilnehmer auf. Mit je 2,1 Millionen
Euro erzielten zwei Teilnehmer der Glücksspirale die größten Einzelgewinne des Jahres. Die Gewinner der Rentenlotterie stammen aus Mannheim und dem Schwarzwald. Im Lotto 6aus49 lag der größte Einzelgewinn bei 1,63 Millionen Euro. Ihn strich Mitte November ein Lottospieler aus dem Rhein-Neckar-Kreis ein. Daneben gab es im Lotto 6aus49 vier weitere Millionengewinne. In der Zusatzlotterie Spiel 77 fielen drei siebenstellige Gewinne an. Der mit 1,97 Millionen Euro höchste davon ging im August an einen Spieler aus dem Kreis
Waldshut. In der täglichen Zahlenlotterie Keno sicherte sich ein Stuttgarter in der Vorweihnachtszeit mit genau 1 Million Euro den Hauptgewinn. Die exklusiv in Baden- Württemberg veranstaltete Lotterie Silvester-Millionen machte am 31. Dezember Glückspilze aus dem Rems-Murr-Kreis und den Kreisen Rastatt und Ravensburg zu Neu-Millionären. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr rund 116 Millionen Spielaufträge abgegeben. Pro Kopf und Woche gerechnet, versuchte jeder Baden- Württemberger mit 1,48 Euro sein Glück in einer der angebotenen Spielarten.

Ausbleibende Jackpots und Werberestriktionen drücken Spieleinsätze ins Minus

Das Ausbleiben großer Lotto-Jackpots und Werberestriktionen haben 2012 zu sinkenden Spieleinsätzen geführt. Die Einsätze lagen bei rund 829,9 Millionen Euro. Das sind 37,9 Millionen Euro bzw. 4,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. „2012 war eine schwierige Zeit für Lotto Baden-Württemberg. Kein einziger Gewinntopf lag über 20 Millionen Euro. Dass Fortuna derart mit großen Lotto-Jackpots geizte, wirkte sich sehr negativ auf das Jahresergebnis aus“, so Caspers-Merk weiter. 2011 hatte es noch zwei Gewinntöpfe über 20 Millionen Euro gegeben.

Neben der Jackpot-Flaute belasteten strenge Werbe- und Vertriebsrestriktionen das Ergebnis. Durch die Vorgaben war die Außenkommunikation nur eingeschränkt möglich. Hinzu kam, dass das Vertriebsnetz weiter verkleinert werden musste. Die Zahl der Lotto- Annahmestellen reduzierte sich 2012 um über 110 auf aktuell 3.330. „Das staatliche Glücksspielmonopol existiert leider nur noch auf dem Papier. In der Realität muss sich Lotto Baden-Württemberg in einem harten Konkurrenzkampf mit kommerziellen Glücksspielanbietern behaupten. Das war zuletzt eine Auseinandersetzung mit ungleichen Waffen. Während wir strengsten Auflagen unterliegen, konnten kommerzielle Anbieter mit Sitz in Steueroasen nahezu unreguliert auf Kundenfang gehen“, fasste Caspers-Merk die schwierigen Rahmenbedingungen für das Unternehmen zusammen. „Wir brauchen jetzt dringend wieder mehr Bewegungsfreiheit“, forderte die neue Lotto-Chefin.

Einsatzentwicklung der einzelnen Spielarten

Die Spieleinsätze beim Hauptprodukt Lotto 6aus49 gingen 2012 um 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. In ähnlicher Höhe sanken die Einsätze für die Zusatzlotterien Spiel 77 (- 10,9 Prozent) und Super 6 (- 11,1 Prozent). Auch die Glücksspirale (-8,7 Prozent) litt unter den ausbleibenden Jackpots und dadurch gesunkenen Spieleinsätzen im Lotto 6aus49. Die Rentenlotterie wird in Baden-Württemberg seit Mitte 2008 als zusätzliche Spielmöglichkeit auch auf Lottoscheinen angeboten. Ebenso rückläufig waren die Spieleinsätze für die tägliche Zahlenlotterie Keno (-8,0 Prozent) und deren Zusatzlotterie plus5 (-9,5 Prozent). Dagegen verbesserte sich der Einsatz für die Losbrieflotterien um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch in der Toto-Auswahlwette 6aus45 wuchsen die Spieleinsätze um 10,7 Prozent gegenüber 2011. Hier sorgten drei größere Jackpots im Jahresverlauf für ein größeres Spielinteresse. In der 13er-Wette gingen die Einsätze um 4,3 Prozent zurück. Bei der Sportwette Oddset war das Bild zweigeteilt: Während die Spieleinsätze in der Top-Wette wegen der Fußball-Europameisterschaft stark anstiegen (25,8 Prozent), gingen sie in der Kombi-Wette zurück (-11,0 Prozent). Die Einsätze für die im März 2012 neu eingeführte europäische Lotterie Eurojackpot summierten sich im Südwesten auf 39,1 Millionen Euro.

Ausblick

Für das Jahr 2013 erwartet die neue Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk wieder steigende Spieleinsätze. „Ich sehe neben dem Klassiker Lotto 6aus49 vor allem Potential bei der neuen Lotterie Eurojackpot. Hier müssen wir die Bekanntheit weiter steigern“, so die 57- Jährige. Ab 1. Februar 2013 beteiligen sich sechs weitere Länder am Eurojackpot. Neu dabei sein werden dann Island, Kroatien, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden. Damit können künftig über 220 Millionen Menschen freitags an den Eurojackpot-Ziehungen teilnehmen.

Daneben möchte Caspers-Merk den Auftritt der Landesgesellschaft im Internet verbessern. Seit September 2012 darf Lotto Baden-Württemberg sein Spielangebot wieder im Netz vertreiben. „Lotto hat in den letzten Jahren viele Kunden an illegale Anbieter verloren. Diese Kunden möchten wir zurückgewinnen.“ Dabei müsse das Unternehmen insgesamt moderner und kundenfreundlicher werden. „Wir werden uns gerade im Internet neu aufstellen und dafür die veränderten rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.“ Caspers-Merk betonte, dass die Lotto-Annahmestellen „das Rückgrat und Aushängeschild des Unternehmens gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit“ blieben. „Mit dem Internet-Angebot sprechen wir andere Kundenkreise an“, so die Lotto-Chefin abschließend.