TV Espelkamp-Mittwald triumphiert bei Deutschen Meisterschaften

Herren 65 schreiben Tennisgeschichte im Spitzen-Finale gegen Titelverteidiger LTTC RW Berlin

Die neuen Deutschen Meister in der Altersklasse 65+: Der TV Espelkamp-Mittwald. Hinten v.l.n.r.: Roland Scholz, Henny de Bruyn, Erhard Schiffner, Folker Seemann, Paul Gauselmann, Rudolf Perplies, Jochen Buchheim, Dieter Weitz, Hagen Kaiser und Ed Sasker. Vorne v.l.n.r.: Jakob Martens, Roland Schlehan, Jimmy Parker, Ulrich Gengnagel, Harald Koglin und Dr. Rainer Middelhauve.
Die neuen Deutschen Meister in der Altersklasse 65+: Der TV Espelkamp-Mittwald. Hinten v.l.n.r.: Roland Scholz, Henny de Bruyn, Erhard Schiffner, Folker Seemann, Paul Gauselmann, Rudolf Perplies, Jochen Buchheim, Dieter Weitz, Hagen Kaiser und Ed Sasker. Vorne v.l.n.r.: Jakob Martens, Roland Schlehan, Jimmy Parker, Ulrich Gengnagel, Harald Koglin und Dr. Rainer Middelhauve.

Espelkamp/Berlin. Ein grandioser sportlicher Triumphzug gelang am vergangenen Wochenende den Herren 65 des TV Espelkamp-Mittwald unter Führung von Teamchef Paul Gauselmann mit dem Sieg der Deutschen Meisterschaft in der Altersklasse 65+. Nach 2008 war es die zweite Teilnahme der Ostwestfalen an der Endrunde, die sich in diesem Jahr ein packendes Finale mit dem LTTC RW Berlin lieferten und sich in neun spannenden Spielen mit 5:4 gegen den viermaligen Titelverteidiger durchsetzen konnten. An den Deutschen Meisterschaften nehmen die jeweiligen Meister aus den Regionen Nord, Ost, Süd und West teil. In diesem Jahr waren dies neben dem Westdeutschen Meister TV Espelkamp und dem Nord-Ostdeutschen Meister LTTC RW Berlin der RW Karlsdorf sowie der TC Aschheim als Meister der weiteren Regionen. „Spannender hätte das Finale um die Deutsche Meisterschaft nicht ausgehen können, es war ein echter Nervenkrieg und wir sind glücklich und überwältigt, dass wir es geschafft haben“, brachte Paul Gauselmann die Ereignisse des Finalkrimis auf den Punkt. „Wir wurden vom DTB vorab als schwächster der vier regionalen Meister eingestuft und fahren als Nummer eins. Diese Erfolgsgeschichte ist etwas ganz Besonderes für uns“, so der Teamchef bei der Siegerehrung.

Die Mannschaft, die von Sportchef Folker Seemann ideal auf die Gegner eingestellt worden war, konnte sich bereits im Halbfinale am Samstag mit 6:3 eindrucksvoll gewonnenen Spielen gegen den favorisierten und mehrmaligen Deutschen Vizemeister RW Karlsdorf durchsetzen, bevor es am Sonntag zum spannenden Final-Showdown in sechs Einzel- und drei Doppel-Spielen gegen den LTTC RW Berlin kam. Ihre drei Einzel konnten die Espelkamper James Parker, Ulrich Gengnagel und Dr. Rainer Middelhauve für sich entscheiden, während Ed Sasker, Dieter Weitz und Harald Koglin sich gegen die stark aufspielenden Berliner geschlagen geben mussten. So stand es nach allen Einzelwettbewerben 3:3 unentschieden und die Doppelspiele mussten entscheiden.

Teamchef Paul Gauselmann (1. von links) und Sportchef Folker Seemann (3. von links) nahmen den Wanderpokal von Vorstand Dr. Gunner Streidt (2. von links) und dem Berliner Mäzen Josef Minderjahn (4. von links) entgegen.
Teamchef Paul Gauselmann (1. von links) und Sportchef Folker Seemann (3. von links) nahmen den Wanderpokal von Vorstand Dr. Gunner Streidt (2. von links) und dem Berliner Mäzen Josef Minderjahn (4. von links) entgegen.

Nach dem Ausfall von James Parker, der sich bei seinem Sieg im Einzel an der Wade verletzt hatte, ließ Sportchef Seemann taktisch klug und ausgefeilt das schwächste Doppel gegen die Nummer eins der Berliner Mannschaft spielen. Ein guter Schachzug, denn mit der „eingeplanten“ Niederlage von Dieter Weitz und Ulrich Gengnagel, die ihr Doppel mit 2:6 und 0:6 gegen das beste Duo des LTTC verloren, war der Weg frei für die weitere geballte Espelkamper Power bei den Partnern Ed Sasker und Dr. Rainer Middelhauve sowie Harald Koglin und Henny de Bruyn, der nach dem Ausfall von James Parker den dritten Ausländerplatz einnahm. Koglin und de Bruyn konnten ihr Doppel gegen die Berliner stark mit 6:4 und 6:4 gewinnen. Den absoluten Siedepunkt der Spannung erreichte das Finale im allerletzten Doppel zwischen Ed Sasker und Dr. Rainer Middelhauve und ihren Gegnern Eberhard Madlesperger und Bernd Reinholz. Nach je einem Satzgewinn der beiden Teams musste das Spiel im Champions-Tiebrake entschieden werden. „Unsere Routiniers haben die Nerven behalten und konnten die Berliner mit 10:5 bezwingen. Das ist ein unbeschreiblicher Tag für unsere Mannschaft. Wir freuen uns riesig über die Deutsche Meisterschaft. Wir haben ostwestfälische Tennisgeschichte geschrieben“, freute sich Folker Seemann über den Titelgewinn.

Als amtierender deutscher Landesmeister könnten sich die Ostwestfalen im kommenden Jahr bei den Europameisterschaften mit weiteren Landesmeistern messen. Ob der TV Espelkamp bei diesem Tennis-Highlight mitmischen wird, entscheidet der Verein zu einem späteren Zeitpunkt. Vor europäischen Spitzenvereinen müssen sich die Espelkamper Tennisherren in jedem Fall nicht verstecken, denn mit dem Sieg über den LTTC RW Berlin hat der TV Espelkamp-Mittwald nicht nur den Deutschen Meister, sondern zugleich auch den aktuellen Vize-Europameister bezwungen.

Entscheidendes Doppel: Ed Sasker ( 3. von links) und Dr. Rainer Middelhauve (4. von links) bezwangen Eberhard Madlesperger (1. von links) und Bernd Reinholz (2. von links) im Champions-Tiebrake.
Entscheidendes Doppel: Ed Sasker ( 3. von links) und Dr. Rainer Middelhauve (4. von links) bezwangen Eberhard Madlesperger (1. von links) und Bernd Reinholz (2. von links) im Champions-Tiebrake.
Shake Hands nach dem Spitzenspiel: Harald Elschenbroich (rechts), früherer Deutscher Davis Cup-Teilnehmer, gratuliert der derzeitigen Nummer 2 der Welt in der Altersklasse 65+, James Parker fair zum Matchgewinn.
Shake Hands nach dem Spitzenspiel: Harald Elschenbroich (rechts), früherer Deutscher Davis Cup-Teilnehmer, gratuliert der derzeitigen Nummer 2 der Welt in der Altersklasse 65+, James Parker fair zum Matchgewinn.