- Stiftungsrat beschloss die Förderung von 38 Projekten mit über 16 Millionen Euro.
- Dafür wurden rund 67 Millionen Tipps bei LOTTO Berlin gespielt.
Berlin – Der Stiftungsrat der Berliner LOTTO-Stiftung beschloss in seiner dritten Sitzung 2024 unter Vorsitz des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner die Förderung von 38 gemeinnützigen Projekten im Gesamtumfang von über 16 Millionen Euro. Dem Stiftungsrat gehören für die gegenwärtige Wahlperiode je drei vom Senat von Berlin bestellte und vom Berliner Abgeordnetenhaus gewählte Mitglieder an: der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Senatorin und Bürgermeisterin Franziska Giffey, die Senatorin Dr. Felor Badenberg sowie Raed Saleh, MdA (SPD), Silke Gebel MdA (Bündnis 90/Die Grünen) und Dirk Stettner MdA (CDU).
Zahlreiche Sozial- und Kultur-Projekte standen dieses Mal auf der Liste der Empfänger von Stiftungsgeldern. Da von jedem bei LOTTO Berlin gespieltem Tipp mindestens 20 Prozent in die LOTTO-Stiftung fließen, mussten für die ausgeschütteten 16 Millionen Euro rund 67 Millionen Tipps bei LOTTO gespielt werden.
Hier nähere Informationen zu folgenden geförderten Projekten:
- Neue Bürger:innenbühne am Ballhaus Prinzenallee
- Innovative Theaterpädagogik gegen Wohnungslosigkeit
- 30 Jahre Reporter ohne Grenzen in Deutschland
- BPA//Exhibition 2024 in den Kunstwerken
- Multifunktionales Gemeindehaus für die Christuskirche Kreuzberg
- VOCES8 in der Berliner Universität der Künste
Die Liste aller Projekte finden Sie hier (PDF).
Interkulturell-Aktiv e. V.
Neue Bürger*innenbühne am Ballhaus Prinzenallee
Berlin ist eine Theaterstadt, das gilt ganz besonders für die freie Szene. Die Bürgerinnenbühne am Ballhaus Prinzenallee bringt zukünftig in einem auf drei Jahre angelegten Projekt Menschen aus Berlin Wedding auf die Bühne: Aus ihrer Lebenswirklichkeit werden eigene Theaterstücke sein, welche aus dem Prozess des gemeinsamen Erzählens, Entdeckens und Gestaltens entstehen.
In jedem Projektjahr werden zwei Gruppen à 20-25 Teilnehmende durch professionelle Theaterpädagoginnen auf dem Weg zu ihrem Theaterstück betreut. Mittels partizipativer Methoden und kreativer Workshops werden persönliche Geschichten, Alltagserlebnisse und Träume der Darstellenden gesammelt und dramaturgisch zu einem Theaterabend verdichtet. Das Projekt beinhaltet für jede Teilnehmendengruppe zehn abendliche Aufführungen im Ballhaus Prinzenallee. Im Zentrum des Projektes stehen der Austausch zwischen den Generationen, das lokale und internationale Netzwerk sowie nicht-hierarchische Formate.
Das Projekt Bürger*innenbühne am Ballhaus Prinzenallee setzt die Arbeit des interkulturellen Theaters fort, welches sich mit aktuellen gesellschaftlichen Diskursen auseinandersetzt. Die aktuelle Projektphase wird aus Mitteln der Berliner LOTTO Stiftung in Höhe von 600.000 Euro gefördert.
Kreuzberger Kinderstiftung gAG
Innovative Theaterpädagogik gegen Wohnungslosigkeit
Wohnungslosigkeit ist eines der großen Themen in Berlin. Da auch immer mehr junge Menschen hiervon betroffen sind, hat sich das „Theater-ohne-Etikett“ dieser Zielgruppe angenommen. In enger Kooperation mit der Kreuzberg Kinderstiftung gAG und der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Landesverband Berlin e.V. sollen Jugendliche durch Theaterpädagogik gestärkt werden, ihr Leben neu zu überdenken und anzugehen.
Das „Theater-ohne-Etikett“ blickt dabei auf eine über 20-jährige Erfahrung in der Theaterpädagogik mit benachteiligten und obdachlosen Jugendlichen zurück. Theaterstücke durch Jugendliche und Erwachsene zusammen zu erarbeitet, hat sich dabei als eine effektive Methode bewährt, um wohnungslose und armutsgefährdete junge Erwachsene zu unterstützen. Theaterarbeit stärkt soziale und persönliche Kompetenzen, Empowerment und Selbstbewusstsein durch die Arbeit an Rollen und darstellerischer Herausforderung. Durch die Zusammenarbeit der Kreuzberg Kinderstiftung gAG mit der AWO werden dabei unterschiedliche Kompetenzen gebündelt und weitere Hilfsangebote niederschwellig zugänglich gemacht.
Das Kooperationsprojekt der drei Institutionen wird aus Mitteln der Berliner LOTTO Stiftung in Höhe von 13.600 Euro ermöglicht.
Reporter ohne Grenzen, deutsche Sektion e. V.
30 Jahre Reporter ohne Grenzen in Deutschland
Der eingetragene Verein „Reporter ohne Grenzen, deutsche Sektion“ feiert im Jahr 2024 sein 30-jähriges Bestehen. Anlass genug um im Festjahr mit Publikumsveranstaltungen, Publikationen und Digitalprojekten die Relevanz von Pressefreiheit für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Erinnerung zu rufen.
Die deutsche Sektion der „Reporters sans frontièrs“ wurde 1994 als gemeinnützige Organisation in Berlin gegründet. Reporter ohne Grenzen dokumentiert Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit weltweit und alarmiert die Öffentlichkeit, wenn Journalistinnen und Journalisten oder deren Mitarbeitende in Gefahr sind. Dies geschieht auch durch Projektarbeit wie Hilfsprogramme für Journalistinnen und Journalisten in Notlagen und deren Schutz vor digitaler Überwachung. Zum 30-jährigen Bestehen wird diese Arbeit nunmehr um den Dialog mit engagierten Berlinerinnen und Berlinern und die Öffnung des Vereins gegenüber Ehrenamtlichen und Interessierten erweitert.
Das Jubiläumsprojekt wird aus Mitteln der Berliner LOTTO-Stiftung in Höhe 125.000 Euro ermöglicht.
Berlin Program for Artists gUG
BPA//Exhibition 2024 in den Kunstwerken
Das Berlin Program for Artists fördert Nachwuchskünstler*innen bei ihrem Berufseintritt. Die korrespondierende Ausstellung wird von August 2024 bis Februar 2025 im renommierten KW Institute for Contemporary Art stattfinden, einer der wichtigsten Institutionen für Gegenwartskunst im deutschsprachigen Raum.
Ziel von Ausstellung und Betreuungsprogramm ist es, Künstlerinnen und Künstlern nach Abschluss ihres Studiums den Berufs- und Karriereeintritt zu erleichtern. Hierbei stehen besonders die mehrwöchigen Studio Visits im Vordergrund: Die aufstrebenden Künstlerinnen und Künstler treffen auf international renommierten Kolleginnen und Kollegen. Über den Erfahrungsaustausch hinaus werden so Kunstschaffende in Berlin und ihr Netzwerk gestärkt. Die als Höhepunkt des Programms stattfindende BPA//Exhibition wird dieses Jahr erstmalig alle drei Etagen des Haupthauses des KW Institute in der Auguststraße bespielen. Ein von den Teilnehmenden selbst mitgestaltetes Begleitprogramm wird die Kunstvermittlung und den Dialog mit den Kunstinteressierten innovativ gestalten.
Die BPA//Exhibition und das Begleitprogramm feiern im Jahr 2025 ihr 10-jähriges Bestehen. Das aktuelle Programm wird mit Mitteln der Berliner LOTTO-Stiftung in Höhe von 50.000 Euro ermöglicht.
Evangelische Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor
Multifunktionales Gemeindehaus für die Christuskirche Kreuzberg
Mitten in einem der belebtesten Berliner Kietze, zwischen Landwehrkanal, Mehringdamm und Gleisdreieckpark, liegt die Evangelische Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor. Mit Mitteln der Berliner LOTTO-Stiftung entsteht nun ein neues Gemeindezentrum mit Raum für vielfältige kirchliche und kulturelle Veranstaltungen.
Bereits der Name der Kirchengemeinde ist eng mit dem vorbarocken Berlin verbunden: Das Gemeindegebiet umfasst die Flächen vor der barocken Stadterweiterung Berlins mit dem Halleschen Tor am heutigen Mehringplatz. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von dort zum Gleisdreieckpark im Westen über den Viktoriapark und den Tempelhofer Berg im Süden bis zum Südstern im Osten. Hier treffen Jung und Alt, Menschen aus vielen Kulturen und Ländern, Alteingesessene und Neuzugezogene aufeinander. Dieser Vielfalt der Gemeindemitglieder soll das neue Gemeindehaus gerecht werden: mit weitläufigen, multifunktional nutzbaren Räumen für alle Generationen, die vollständig barrierefrei zugänglich sind und somit ein zeitgemäßes Gemeindeleben ermöglichen.
Die Berliner LOTTO Stiftung bezuschusst die Mitfinanzierung der Sanierung der Christuskirche in der Hornstraße in Berlin-Kreuzberg mit Umbau des angrenzenden Gemeindehauses in Höhe von 800.000 Euro.
Cantamus Berlin e.V.
VOCES8 in der Berliner Universität der Künste
Das VOCES8 ist eines der weltweit erfolgreichsten Vokalensemble, welches sowohl A-cappella als auch in Zusammenarbeit mit anderen Musikern auftritt. Im Rahmen des Projektes „VO(i)CES∞“ werden im März 2025 an der Universität der Künste Berlin sechs Chöre durch VOCES8 zusammengeführt.
Kern des Projektes bildet ein offener Workshop-Tag am 15. März 2025, bei dem die Einrichtungen der Akademie der Künste umfassend genutzt werden. Ziel des Projektes ist es, für die teilnehmenden Chöre und Gäste eine nachhaltige musikalische und persönliche Entwicklung anzustoßen. Dabei stehen innovative Formen der Chorprobenarbeit im Vordergrund, welche auch die Arbeit mit Social Media und anderen, digitalen Formen der Chorarbeit umfassen. Am Ende des Tages werden in Form eines Werkstattkonzertes mit allen 180 Sängerinnen und Sängern die neuen Erfahrungen präsentiert. Die teilnehmenden Ensembles sollen dabei als Multiplikatoren für die neu erarbeiteten Arten des gemeinsamen Musizierens fungieren.
Das Konzept der „VO(i)CES∞“ wurde durch den Kammerchor cantamus Berlin, den Charité Chor Berlin sowie den Kammerchor und Frauenchor der Künste Berlin entwickelt. Das Projekt wird mit Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin in Höhe von 20.000 Euro ermöglicht.
Quelle: LOTTO Berlin