Erste Ausschüttung der LOTTO-Stiftung 2024: LSBITQ+ Kreative, Geflüchtete und Hörbehinderte gefördert

  • Stiftungsrat beschloss die Förderung von 21 Projekten mit über 6 Millionen Euro.
  • Dafür wurden über 25 Millionen Tipps bei LOTTO Berlin gespielt.

Berlin – Der Stiftungsrat der Berliner LOTTO-Stiftung beschloss in seiner ersten Sitzung 2024 unter Vorsitz des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner die Förderung von 21 gemeinnützigen Projekten im Gesamtumfang von über 6 Millionen Euro. Dem Stiftungsrat gehören für die gegenwärtige Wahlperiode je drei vom Senat von Berlin bestellte und vom Berliner Abgeordnetenhaus gewählte Mitglieder an: der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Senatorin und Bürgermeisterin Franziska Giffey, die Senatorin Dr. Felor Badenberg sowie Raed Saleh, MdA (SPD), Silke Gebel MdA (Bündnis 90/Die Grünen) und Dirk Stettner MdA (CDU).

Zahlreiche Sozial- und Kultur-Projekte standen dieses Mal auf der Liste der Empfänger von Stiftungsgeldern. Da von jedem bei LOTTO Berlin gespieltem Tipp mindestens 20 Prozent in die LOTTO-Stiftung fließen, mussten für die ausgeschütteten 6 Millionen Euro über 25 Millionen Tipps bei LOTTO gespielt werden.

Hier nähere Informationen zu folgenden geförderten Projekten:

  • PINKDOT LIVE macht LSBITQ+ Kreative sichtbar
  • KuB leistet niederschwellige Hilfe für Geflüchtete
  • Linie 1 – erstmalig für Hörbehinderte als Deaf Performance

Die Liste aller Projekte finden Sie hier (PDF).


Pinkdot gGmbH

PINKDOT LIVE macht LSBITQ+ Kreative sichtbar

Wertschätzung für die Kunst und Kultur der LSBITQ+ Community stärken, das ist das Ziel des Projektes „PINKDOT LIVE". Die Pinkdot gGmbH will dies durch eine professionelle Vernetzung und Entwicklung von Synergien in der LSBITQ+ Community ermöglichen.

Das Projekt „PINKDOT LIVE“ wird für dieses Ziel LSBTIQ+ Kunst- und Kulturarbeitende durch Ausstellungen, Lesungen und Vernetzungstreffen in ihrer Selbstwirksamkeit und Sichtbarkeit stärken. Damit wird zugleich die Mehrheitsgesellschaft über die Vielfalt und Relevanz der Community informiert. Durch Konzerte und Salons werden darüber hinaus Zugangsmöglichkeiten für junge Menschen zu Vorbildern aus der LSBITQ+ Community geschaffen. Besonderer Wert wird dabei auf die Inklusion von Personen mit Fluchterfahrungen und Behinderung gelegt, um gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenzuwirken und Teilhabegerechtigkeit für alle Personen der LSBITQ+ Community zu erreichen.

Nach dem Motto „Queer, kreativ, stark!“ setzt sich die PINKDOT gGmbH für LSBTIQ+ Kunst und Kultur ein; nach der Pandemie besonders durch das Schaffen niederschwelliger, berlinweiter Begegnungsräume. Das Projekt wird aus Mitteln der Berliner LOTTO-Stiftung in Höhe von 300.000 Euro ermöglicht.


Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigrantInnen e. V.

KuB leistet niederschwellige Hilfe für Geflüchtete

Eine niederschwellige Sozialberatung ist der Schlüssel, um Geflüchteten schnell soziale Teilhabe zu ermöglichen. Die Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant*innen e. V. – kurz KuB – leistet seit 1983 diese wichtige Arbeit. Mittel der Berliner LOTTO-Stiftung ermöglichen nun den weiteren Betrieb des Beratungsangebotes in der Oranienstraße 159 in Kreuzberg.

Die KuB konzentriert ihre Arbeit auf drei Schwerpunkte: Beratung im Aufenthaltsrecht, im Sozial und Arbeitsrecht und beim Spracherwerb. Geflüchtete finden so Unterstützung beim Kontakt mit Aufenthaltsbehörden, beim Beantragen von Leistungen wie Kinder- oder Arbeitslosengeld und dem Finden von Sprachkursen. Das Besondere bei der Arbeit der KuB ist der herkunftsübergreifende, ganzheitliche Ansatz mit besonderem Augenmerk auf die Bedürfnisse migrierter Frauen. Diese haben überdurchschnittlich häufig Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt erlebt und Bedarf an Kinderbetreuungsangeboten.

Die KuB ist zugleich Fachstelle für alleinerziehende, schwangere und gewaltbetroffene Frauen des Berliner Netzwerks für besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen. Für ihren Betrieb wurden durch den Stiftungsrat Mittel in Höhe von 400.000 Euro bewilligt.


Die Visionäre e. V.

Linie 1 – erstmalig für Hörbehinderte als Deaf Performance

Linie 1 ist eines der erfolgreichsten deutschen Musicals weltweit. Mit „Linie 1 - das erste Musical in Gebärdensprache“ kommt es nun Ende 2024 erstmals als Deaf Performance für Hörbehinderte auf die Bühne des Heimathafens Neuköllns.

Bei einer Deaf Performance, auch Musikperformance genannt, stellen taube Künstler und Künstlerinnen Lieder und Musik in Gebärdensprache dar. Da sich Musik als Kunstform nicht ohne Weiteres in Sprache übertragen lässt, wird bei einer Deaf Performance ein anderer Weg gewählt: Die Darstellenden übertragen Lieder durch Gebärdensprache, Rhythmik, Gefühle und Symbolik in Bilder und schaffen eine visuell wahrnehmbare Kunstform. Musical-Aufführungen von Gehörlosen sind weltweit eine Neuheit und tragen maßgeblich zum Diskurs um Kunst und Inklusion bei. Die Performance wird in Berlin an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden im November aufgeführt.

Das Projekt wird mit Mitteln in Höhe 164.000 Euro ermöglicht.