Alte Gießerei wird zur Kunsthalle

Der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker präsentiert die Ausstellung „Pinseltanz“ in der Alten Gießerei

Der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker hat in Espelkamp Abitur gemacht und stellt seine Werke nun in der Alten Gießerei aus. )Foto: Horst Gläsker)
Der Düsseldorfer Künstler Horst Gläsker hat in Espelkamp Abitur gemacht und stellt seine Werke nun in der Alten Gießerei aus. )Foto: Horst Gläsker)
Espelkamp - Experimentierfreudig, farbstark, grenzüberschreitend – so können die Kunstwerke des Düsseldorfers Horst Gläsker beschrieben werden. Seit fünf Jahrzehnten ist er als Künstler erfolgreich und hat sich nicht nur in der dortigen Szene einen Namen gemacht. Von der Rhein-Metropole geht es für den ehemaligen Schüler von Gerhard Richter nun nach Espelkamp: Vom 16. Februar bis 10. April wird der 75-Jährige seine Werke in der Alten Gießerei präsentieren. Horst Gläsker stammt aus Herford, sein Abitur hat er aber am früheren Jung-Stilling-Kolleg gemacht und deshalb von 1970 bis 1973 in Espelkamp gelebt. In Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 75-jährigen Stadtjubiläum hatte Organisatorin Angelika Gauselmann nach einem besonderen Künstler gesucht und wurde von einem befreundeten Paar aus Rahden auf Gläsker aufmerksam gemacht. Der war angesichts seiner Espelkamper Vergangenheit sofort von der Idee begeistert.

„Ich bin sehr froh, dass wir Herrn Gläsker für uns gewinnen konnten“, berichtet Angelika Gauselmann, die im Rahmen der Artschloss-Veranstaltungsreihe immer wieder namhafte Künstler in den Mühlenkreis holt. Dem Charme, seine großformatigen, abstrakten Kunstwerke in einem der ältesten Gebäude Espelkamps auszustellen, konnte er sich nicht entziehen. Zumal der Raum, in dem seine Bilder gezeigt werden, auf Wunsch des Künstlers sogar verändert wird. So wird extra eine aus schweren Holzdielen bestehende Zwischendecke entfernt, damit mehr Tageslicht in den Raum gelangt und die Bilder besser wirken können. „Herr Gläsker ist ein interdisziplinärer Künstler, dem die architektonischen Möglichkeiten hier gleich ins Auge gesprungen sind“, erzählt Angelika Gauselmann. Seine Darbietungen verbinden oft Elemente aus Musik, Tanz, Installation oder Architektur. In Espelkamp wird er in erster Linie Werke aus der Reihe „Pinseltanz“ präsentieren. Manfred Schneckenburger, früherer Leiter der Kasseler Documenta, beschrieb sie als „pure Lust am Malen und am Rhythmus des Pinselschwungs“.

Experimentell und farbstark: Horst Gläskers Werk „Erdsonne“ ist mit Ölfarbe und Blattgold auf Holz entstanden. (Foto: Horst Gläsker)
Experimentell und farbstark: Horst Gläskers Werk „Erdsonne“ ist mit Ölfarbe und Blattgold auf Holz entstanden. (Foto: Horst Gläsker)

Horst Gläsker wurde 1949 in Herford geboren und ist in Hiddenhausen aufgewachsen, später studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Als Schüler von Gerhard Richter und Karl Otto Götz hinterfragte er das tradierte Kunstverständnis und versuchte, unterschiedliche Gattungen zu einem sinnlichen Gesamterlebnis zu verbinden. Zahlreiche Lehraufträge, darunter Gastprofessuren an der Kunstakademie Münster, an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig oder am Savannah College of Art und Design im amerikanischen Georgia, prägen seinen Lebensweg. Gläsker schuf viele Werke im öffentlichen Raum – eines seiner berühmtesten ist das Wand- und Brunnenmosaik in der Bundeszentralbank in Frankfurt. Die Vernissage in Espelkamp findet am Freitag, 16. Februar, statt und beginnt um 18 Uhr. Die Ausstellung kann bis zum 10. April immer freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr besucht werden. Individuelle Anfragen nimmt Angelika Gauselmann unter (0 57 43) 9 31 82 20 sowie unter angauselmann@schloss-benkhausen.de entgegen. Parallel dazu ist vom 13. März bis 18. April die Sonderausstellung des Auswandererhauses unter dem Titel „Welche Geschichten erzählt Espelkamp?“ in der Alten Gießerei zu sehen.

So wie das Bild „Himmelsfeuer“ sind Horst Gläskers Bilder oft sehr schwungvolle, farbintensive Werke. (Foto: Horst Gläsker)
So wie das Bild „Himmelsfeuer“ sind Horst Gläskers Bilder oft sehr schwungvolle, farbintensive Werke. (Foto: Horst Gläsker)