Illegales Glücksspiel: Polizei in Zürich nimmt mutmaßlichen Boss fest

Der Züricher Polizei konnte einen entscheidenden Coup gegen das organisierte Verbrechen landen. Nachdem eine türkisch-schweizerische Glücksspielbande, von Zürich aus, Millionengewinne mit illegalen Casinospielen und Sportwetten gemacht haben soll, wurde nun der mutmaßliche Kopf der Bande verhaftet.

Wie "SRF Investigativ" und "Reflekt" erfahren haben hat die Kantonspolizei Zürich mehrere Männer, in direktem Zusammenhang zu illegalem Glücksspiel, festgenommen. Darunter auch der vermutete Kopf der Bande.

Kern des Geschäfts waren verschiedene illegale Glücksspielseiten mit mehreren Millionen Franken Umsatz pro Monat. Außerdem sollen dutzende Lokale dem kantonsübergreifenden Glücksspiel-Netzwerk angehört haben. Versuche der schweizer Behörden die Glücksspielseiten zu sperren wurden regelmäßig umgangen indem die Seiten, meist nur wenige Tage später, unter leicht abgeändertem Namen wieder auftauchten.

Erstmals an die Öffentlichkeit gelangten die Machenschaften des Glücksspielbosses durch den Podcast "Der Fall Antepay" von SRF und Reflekt. Mehrmonatige Recherchen ergaben das der nun Hauptverdächtige verantwortlich war für besagte illegale Glücksspielseiten und ebenfalls beim Zahlungsabwickler Antepay seine Finger im Spiel hatte.

Bereits 2016 hat das Institut Glücksspiel & Abhängigkeit (IGA) vor den illegalen Glücksspielseiten, die nun Ziel der Ermittlungen waren, gewarnt. Dem Institut lagen damals zahlreiche Beschwerden von Spielern, über Unregelmäßigkeiten hinsichtlich Ein- und Auszahlungen, vor. Nun konnte man darüber hinaus den Ermittlungsbehörden Informationen bereitstellen, die letztendlich einen Beitrag zu den nun erfolgten Verhaftungen geleistet haben. "Auch das ist Aufgabe des Spielerschutzes," so Roman Neßhold, Präsident des Institut Glücksspiel & Abhängigkeit.