Florida erwägt Legalisierung von No-Limit Poker im Rahmen der Ausweitung des Glücksspiels

Von Barbara Connors

Wenn sich ein neuer Gesetzentwurf im Senat von Florida durchsetzen sollte, wird es bald möglich sein in den Reservaten des Seminolen Stammes und in den Glücksspiel-Outlets des Staates Florida No Limit Holdem Poker zu spielen. Letzte Woche wurde bekannt, daß der Senat beabsichtigt die Glücksspielgesetze in Florida zu liberalisieren, wobei das Ziel dabei ist, höhere Einnahmen durch das Glücksspiel zu erzielen und außerdem Florida zu einem bedeutenden Reiseziel für Pokerfans zu machen.

Momentan ist durch das Gesetz in Florida das Buy-In für No-Limit Spieler auf USD 100 beschränkt. Dieses Gesetz ist für viele Spieler ein Greuel, da dadurch der Skill weniger wichtig wird, es führt sogar dazu, daß die Spieler mehr gambeln, da man durch das geringe Buy-In in einer Hand keine großen Summen verlieren kann. Aus diesem Grund sind viele Spieler schneller bereit ihr gesamtes Buy-In mit einer marginalen Hand zu setzen. Die in Florida wohnhafte professionelle Pokerspielerin Vanessa Rousso sagte dazu folgendes: „Spieler mit einem guten Skill haben nicht genug Chips vor sich, um ihr Spiel spielen zu können und entsprechend zu setzen bzw. zu raisen, was aber für ein durchdachtes Spiel unbedingt notwendig wäre“.

Durch den neuen Gesetzentwurf würde auch das Buy In für Pokerturniere erhöht werden, welche momentan auf einige hundert Dollar pro Spieler beschränkt ist, was dazu führen könnte, daß in Florida zukünftig zum Austragungsort großer (TV) Poker-Events werden könnte. In der Vergangenheit hatten einige Turnierveranstalter bereits geplant ein großes Turnier im Seminole Hard Rock Hotel und Casino zu veranstalten, aber die Pläne scheiterten aufgrund der Begrenzung des Buy-In’s.

Zusätzlich zu der Öffnung des Poker-Marktes in Florida, plant der Senat das Mindestalter für Glücksspiel auf 18 Jahre herunter zu setzen. Außerdem wird dem Seminole Resorts erlaubt Craps und Roulette anzubieten, wodurch die Resorts den Status von normalen Casinos erhalten würden. Es wird erwartet, daß die zusätzlichen Staatseinnahmen aus der Gesetzesänderung 1 Milliarde Dollar pro Jahr betragen könnten, was natürlich bei einem 6 Milliarden Dollar Defizit im Staatshaushalt durchaus zu einer Verbesserung der Haushaltssituation beitragen könnte.

Während Gouverneur Charlie Christ bereits signalisierte, daß er das Gesetz im Senat unterstützen würde, ist mit Opposition aus dem anderen Lager zu rechnen. Das Parlament hat ein eigenes Gesetz vorgestellt, welches die Weichen für das Glücksspiel in die entgegengesetzte Richtung legen könnte. Der Gesetzentwurf des Parlaments würde nicht nur die bisherigen Restriktionen aufrechterhalten, sondern würde zusätzlich alle Kartenspiele in den Seminole Resorts verbieten. Die finanziellen Probleme in den USA könnten jedoch dazu beitragen, daß der Senat das Gesetz zur Liberalisierung vorzieht, da dringend neue Einnahmequellen für die Staatskasse benötigt werden. Falls das Gesetz in Kraft treten würde, hat Will Herrera, der Manager des Mardi Gras Poker-Rooms, keine Zweifel, über die Auswirkungen des neuen Gesetzes auf das Glücksspiel in Florida: „Es wird hier einen Poker-Boom geben“.