Paul Gauselmann schenkt der Stadt Espelkamp einzigartige Theater-Autogrammsammlung

1400 Seiten Espelkamper Kulturgeschichte digitalisiert

Espelkamp. Ob Inge Meysel, Horst Tappert oder Willy Millowitsch: Sie und viele weitere nationale und internationale Schauspielerinnen und Schauspieler sowie zahlreiche bekannte Musikerinnen und Musiker haben bereits im Theater Espelkamp auf der Bühne gestanden. Dieter Osterodt, ehemaliger Theater-Hausmeister, hat, gemeinsam mit seiner Frau, Widmungen und Autogramme aus den Jahren 1972 bis 2001 gesammelt und in fünf dicken Büchern dokumentiert. Unternehmer Paul Gauselmann erwarb die Sammlung, ließ sie aufwändig digitalisieren und übergab sie am Freitag, 22. Dezember, im Beisein von Bürgermeister Heinrich Vieker in der Stadtbücherei Espelkamp an die Stadt. Die Sammlung ist ein Geschenk des Unternehmers zum diesjährigen 45. Geburtstag des Theaters.

Dieter Osterodt hatte Paul Gauselmann die Sammlung vor rund zwei Jahren präsentiert. „Die Bücher sind spannende Dokumente Espelkamper Kulturgeschichte, die ich den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Espelkamp zugänglich machen wollte“, erklärte Paul Gauselmann. Die fünf Bücher umfassen insgesamt etwa 1400 Seiten. Die Widmungen und Autogramme der Schauspieler, Musiker und Ensembles sind dabei mit den jeweiligen Bühnenprogrammen, die zum entsprechenden Zeitpunkt gespielt wurden, aufwändig verknüpft.

Unternehmer Paul Gauselmann übergab das Terminal, für das Jessica Midding 1400 Buchseiten digitalisiert hat, an Bürgermeister Heinrich Vieker.
Paul Gauselmann wandte sich mit den Büchern an Jessica Midding, die stellvertretende Leitung des Deutschen Automatenmuseum – Sammlung Gauselmann. „Die Sammlung sollte von jedem angeschaut werden können, ohne dass die Bücher Abnutzungserscheinungen erleiden“, so Paul Gauselmann. Jessica Midding erarbeitete ein Konzept, das sie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der Entwicklungsabteilung der adp Gauselmann umsetzte. „Unser Ziel war es, die Sammlung so darzustellen, dass einzelne Beiträge unter bestimmten Gesichtspunkten gesucht und angesehen werden können“, erklärte die studierte Kunsthistorikerin. Die Lösung ist ein Produkt aus dem Hause Gauselmann: Das „Merkur Bet Book“ ist ein Sportwett-Terminal mit Touchscreen, an dem normalerweise Wetten abgegeben werden, und das aussieht wie ein aufgeklapptes Buch. Jessica Midding und ihre Kollegen aus der Entwicklungsabteilung funktionierten das Gerät zum „Theaterterminal“ um. Jede einzelne Buchseite wurde dafür digitalisiert und verschlagwortet. Der Besucher kann auf dem Terminal einzelne Theaterstücke oder Konzerte, Schauspieler, Musiker, Regisseure oder Jahreszahlen anklicken. „Somit kann man beispielweise lesen, welchen Beitrag ein bestimmter Schauspieler verfasst hat, oder auch, welche Theaterstücke in einem ausgewählten Jahr geboten wurden“, erklärte Jessica Midding. Zudem hat das Theaterterminal einen weiteren Vorteil: „Der Inhalt kann stetig erweitert werden“, erklärte Paul Gauselmann. Damit die Gäste auch einen Blick auf die fünf beeindruckenden Originalbücher bekommen können, sind diese in einer Säulenvitrine neben dem Theaterterminal aufgebaut.
Im Namen der Stadt Espelkamp bedankte sich Bürgermeister Heinrich Vieker bei Paul Gauselmann. „Das Terminal ist ein besonderes Geschenk, denn es ist für jeden erlebbar. Außerdem ist es sehr schön, dass der Inhalt stetig erweiterbar ist“, sagte er. Das Theaterterminal steht allen Besuchern während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei zur Verfügung.