Vom Rittersitz zum Ort der Bildung
Über die Ursprünge des einstigen Rittergutes Benkhausen ist schon seit jeher viel spekuliert worden. Um der Gradwanderung zwischen „Dichtung und Wahrheit“ eine solide Grundlage zu verschaffen, entschied sich die Unternehmerfamilie Gauselmann, die die historische Anlage einschließlich der weitläufigen Grünflächen 2010 erworben hat und zu einem modernen Tagungshotel und Schulungshotel mit großer Parkanlage umbauen ließ, einen fachkompetenten Autor mit der Erforschung und Aufbereitung der Historie zu beauftragen.

Paul Gauselmann unterstrich in seiner Rede die Bedeutung von Schloss Benkhausen für die Region, die Stadt Espelkamp und insbesondere für seine Unternehmensgruppe, die das Tagungshotel als Schulungszentrum für seine über 12 000 Beschäftigten nutzt. „Hier kommen angehende Führungs- und Fachkräfte aus aller Welt zu Besuch und nehmen an unseren zahlreichen vorbildlichen Weiterbildungsprogrammen teil“, so Hausherr Gauselmann. „Sie alle sind stolz darauf, in einem Schloss lernen und wohnen zu können!“
Nach einem kurzen Abriss darüber, wie es Weihnachten 2009 zu seinem Kaufentschluss für die denkmalgeschützte und zugleich sanierungsbedürftige Immobilie kam, dankte er den anwesenden Vertretern des Geschichtsvereins für ihr „taktisches Engagement“, ihm das Objekt Benkhausen damals so „schmackhaft“ gemacht zu haben, betonte aber gleichzeitig: „Mir tut bis heute kein Euro leid, den ich hier investiert habe!“
Der Autor, Professor Dr. Rainer Pöppinghege, studierte Neueste Geschichte, Englische Philologie und Politikwissenschaft in Münster. Dem Studium schlossen sich eine Tätigkeit als Ausstellungskurator zum Geschichtswesen sowie eine journalistische Ausbildung an. Seit 1998 lehrt er Neueste Geschichte an der Universität Paderborn. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichtskultur und die öffentliche Rezeption historischer Themen. Aus seiner Feder stammen bereits mehrere Publikationen zur westfälischen Regionalgeschichte.

Wichtigstes Ziel sei es gewesen, lokalgeschichtliche mit allgemeinen epochenspezifischen Perspektiven zu verbinden. Denn das, was sich auf Schloss Benkhausen und auf seine Nutzer auswirkte, hatten seinen Ursprung oft auf der regionalen oder überregionalen Ebene. Eine Ortschronik sollte deshalb bei der Untersuchung der Geschichte Benkhausens nicht herauskommen, sondern eine allgemeinverständliche Darstellung, die auch für Außenstehende und Ortsfremde Interessantes bietet, erläutert der Autor in seiner Einleitung.
Rund zwei Jahre habe er an dem Buch gearbeitet, so Pöppinghege. „Ich konnte mich sowohl inhaltlich als auch methodisch frei ausleben. Und die Zusammenarbeit mit Familie Gauselmann, dem Geschichtsverein Benkhausen und zahlreichen Zeitzeugen aus der Region hat viel Spaß gemacht“, bedankte sich der Autor im Anschluss an seine Ausführungen.
Die Geschichte von Schloss Benkhausen sei – ebenso wie das Bauwerk selbst – mit diesem Buch jedoch längst nicht abgeschlossen, so Prof. Dr. Pöppinghege abschließend, was Paul Gauselmann entsprechend ergänzte: „Wir haben Schloss Benkhausen bestens dafür gerüstet, weitere 500 Jahre Geschichte zu schreiben!“
Das Buch ist ab sofort im Buchhandel in und um Espelkamp sowie im Tagungshotel Schloss Benkhausen für € 19,80 erhältlich.
Quelle: Gauselmann AG