Untätigkeit der Behörden zwingt RSM-Gruppe zum Ausstieg aus allen Aktivitäten im Pferderennsport

  • RSM sieht keine Zukunft mehr für die Vermarktung von Pferderennen: Die Dienstleistungen für den Rennbahnbetrieb in Hamburg und Gelsenkirchen sowie die einzige in Deutschland legale Pferdewetten-Plattform winrace.de müssen eingestellt werden
  • Vollzugsdefizit gegenüber illegalen Wettanbietern verhindert das wirtschaftliche Führen des Unternehmens
  • Entscheidung ohne Alternative: RSM ist weder bereit, sich in der Grauzone zu bewegen noch an illegalen Machenschaften zu beteiligen
  • Ausstieg wird geordnet vollzogen

Hamburg, 25. September 2014. Die Untätigkeit der Behörden beim Vollzug geltender Gesetze gegenüber illegalen Wettanbietern zwingt die RSM-Gruppe zum Ausstieg aus allen Aktivitäten im Pferderennsport. Die Situation lässt es nicht zu, das Unternehmen seriös und wirtschaftlich tragbar zu führen. Daher gibt es für die RSM-Gruppe keine andere Alternative, als die Vermarktung von Pferdewetten, die Dienstleistungen für die Trabrennbahnen in Hamburg und Gelsenkirchen und die erste und einzige in Deutschland legale Online-Pferdewetten-Plattform winrace.de bis zum Ende des Jahres 2014 einzustellen.

Es ist der Verwaltung bis heute nicht gelungen, stabile Rahmenbedingungen für legale Pferdewetten zu schaffen. Illegale Anbieter können weiterhin – trotz Glücksspielstaatsvertrag – rechtswidrig ihre Produkte anbieten und unerlaubt – sowohl im Inland als auch vom Ausland aus – operieren. Die stetige Ausweitung der illegalen Wettgeschäfte hat zu dramatischen Wettbewerbsverzerrungen und damit zu großen Umsatzeinbußen für die legalen Anbieter geführt. Die dem Pferdesport gesetzlich zustehenden Mittel fließen über Steueroasen in private Taschen. Der Rennsport ist der große Verlierer. Die Zahlen zeigen dies deutlich: Das jährliche Pferdewettvolumen deutscher Kunden beträgt Schätzungen zufolge mehr als 500 Mio. Euro. Hiervon werden aber nur ca. 10 % durch den Totalisator der Rennvereine generiert. Entsprechend gering sind die Rückflüsse an die Rennvereine, welche die Kosten der Rennveranstaltungen vollständig zu tragen haben.

Die RSM-Gruppe war mit dem Ziel gegründet worden, dem Rennsport und der Pferdewette in Deutschland eine professionelle, unternehmerische und seriöse Plattform zu geben. Immer wieder wurde alles unternommen, um Politik und Verwaltung auf die bestehenden gravierenden Probleme durch illegale Geschäftemacher hinzuweisen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Seit der Gründung hat man darauf vertraut, dass die Politik verlässliche Rahmenbedingungen schafft und die Behörden die bestehenden Gesetze durchsetzen. Es gibt bis heute keine Anzeichen, dass dies ernsthaft versucht wird.

„Wir sind vor Jahren mit der Zielsetzung angetreten, eine Basis für professionellen, seriösen Rennsport und dessen Vermarktung anzubieten. Wir mussten erkennen, dass nur derjenige, der bei der Vermarktung in der Grauzone oder rechtswidrig handelt, eine Chance auf Erfolg hat. Wir sind nicht bereit, uns an illegalen Machenschaften zu beteiligen. Daher gibt es zum Ausstieg leider keine Alternative“, erklärt Hubertus Kappen, Geschäftsführer der RSM Rennsport Management GmbH. „Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Mitarbeitern, Kunden und Partnern für die immer von großem Optimismus geprägte Zusammenarbeit.“

Die RSM-Gruppe wird die Einstellung der Aktivitäten mit der gebotenen Umsicht und in konstruktiver Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeiten und allen Beteiligten bis zum Ende des Jahres umsetzen und eine gute und geordnete Übergabe gewährleisten.