Rund 200 Polizisten sind nicht in der Lage, eine Razzia in einem Casino durchzuführen

Am Sonntag wollten rund 200 Polizeibeamte eine Razzia im berüchtigten Spielcasino „Tao Poon Kasino“ in Bang Sue/Bangkok durchzuziehen. Das ganze wurde für die Polizeibeamten zu einer großen Blamage, obwohl sie am Ende die Räume betreten konnten.

pp Bangkok. Rund 200 Polizeibeamte machten sich am Sonntag zum Stadtteil Bang Sue auf, um in dem berüchtigten Zockertempel Tao Poon eine Razzia durchzuführen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, schickten die Beamten zunächst zivile Mitarbeiter vor, die sich als Spieler ausgeben sollten. Offenbar waren diese Spezialisten aber so „unauffällig“ dass sie von den Mitarbeitern und einigen Spielern sofort erkannt und enttarnt wurden.

Angestellte des Casinos schnappten sich bereitstehende Feuerlöscher und hinderten damit die zivilen Beamten am Zutritt. In Windeseile machten sich dann die Spieler aus dem Staub und konnten sich unbemerkt unter die Anwohner mischen, die mittlerweile vor dem Casino versammelt waren.

Offenbar hatte sich das Großaufgebot der Polizisten in Sekunden unter den Anwohnern herumgesprochen. Die waren offenbar mit der Razzia nicht einverstanden und bewarfen laut Aussage der Bangkok Post die Beamten mit diversen Wurfgeschossen und benutzen lange Holzprügel, um die Beamten an ihrer Arbeit zu hindern. Einige Anwohner sollen sogar heißes Wasser über die Beamten gegossen haben.

Laut Meldung der lokalen Presse standen die Beamten eine Weile ratlos herum und wussten nicht, wie sie weiter vorgehen sollten. Schließlich kam einer der Beamten auf die schlaue Idee, über das Dach in das Casino einzusteigen. Allerdings bereute der Beamte seinen Entschluss, da er bei dem Versuch abstürzte und sich obendrein auch noch verletzte.

Mittlerweile hatten die Spieler und die Angestellten genügend Zeit gehabt, um in aller Ruhe mitsamt vielen Beweisen und dem ganzen Bargeld das Casino verlassen zu können. Schließlich konnten die Beamten endlich das verlassene Casino stürmen.

Im Inneren konnten die Beamten neun gut eingerichtete Spieltische, rund 200 Sitzplätze und etwa 200 Packungen Spielkarten vorfinden. Allerdings wurde nicht eine einzige Person verhaftet.

Die Beamten beschlagnahmten die sichergestellten Beweise und konnten danach mit ihrem Großkommando wieder zurück in ihre Unterkunft.