Spielbank für Bad Steben ein Gewinn

Bilanz nach 1 Jahr

Am 23. März 2001 wurde die Spielbank Bad Steben als neunte Spielbank in Bayern im Rahmen einer großen Abendveranstaltung durch den bayerischen Finanzminister, Prof. Dr. Kurt Faltlhauser, offiziell eröffnet. Anläßlich der 1-Jahresfeier ließ der Präsident der Staatlichen Lotterieverwaltung, Erwin Horak, heute {22. März) bei einem Pressegespräch in der Spielbank die vergangenen 12 Monate Revue passieren. Obwohl die oberfränki- sche Spielbank hinsichtlich Besucherzahlen und Bruttospielertrag die Prognosen im Startjahr nicht ganz erfüllen konnte, zeigte sich Horak in seinem Resümee optimistisch über die weitere Entwicklung: „Die erzielten Ergebnisse waren ein guter Anfang, auf den jetzt aufgebaut werden kann. Auf absehbare Zeit werden wir auch für die Spielbank Bad Steben eine rundum positive Bilanz ziehen können. Für die Stadt und die Region ist die Spielbank aber schon heute eindeutig ein Gewinn“, sagte Horak.

Laut Horak hätten seit der Eröffnung knapp 70.000 Gäste die beiden neuen Spielsäle besucht. 42.000 Gäste, also 60 Prozent, hätten dabei ihr GIück im Großen Spiel an den vier Roulettetischen, einem Black Jack- und einem Pokertisch versucht. An den 60 Spielautomaten im „Kleinen Spiel“ konnten insgesamt 28.000 Besucher gezählt werden. Das ergebe einen Durchschnittswert von täglich über 190 Gästen.

Erfreut zeigte sich Horak über die Tatsache, daß über die Hälfte der Besucher (51 Prozent) aus den Landkreisen Hof und Bayreuth stamme. 20 Prozent der Gäste kämen aus dem Großraum Bamberg. Aus Nürnberg und Ansbach reisten jeweils 4 Prozent an. Der Kurgastanteil liege mit 4 Prozent unter dem sonst üblichen Anteil in anderen Kurorten. Aus den Nachbarbundesländern Sachsen und Thüringen hätten nur 5 Prozent der Spielgäste verzeichnet werden können. 11 Prozent der Spielgäste würden einen ausländischen Pass besitzen. Die restlichen Besucher (5 Prozent) kämen aus dem Großraum Würzburg.

„Unser Konzept mit einer modernen Spielbank mit höchstem technischen Standard und einem attraktiven Ambiente scheint vor allem auch den Geschmack der jüngeren Gäste getroffen zu haben“, erklärte Horak. Dafür spreche der hohe Anteil von relativ jungen Besuchern. Über 66 Prozent der Gäste seien unter 50 Jahre alt. 29 Prozent seien jünger als 35 Jahre. Der Anteil der weiblichen Spielgäste liege bei 39 Prozent.

Das Große Spiel könne mit knapp 2/3 der Besucher zwar mit Abstand die meisten Gäste vorweisen. Dennoch sei das Ergebnis zu über 60 Prozent im Automatenspiel erzielt worden, erklärte Horak. So lag der Bruttospielertrag im Automatenspiel bei 4,4 Millionen Mark (2,25 Millionen EURO) oder 62,5 Prozent im Vergleich zu 2,6 Millionen Mark (1,33 Millionen EURO) bei den klassischen Glücksspielen Roulette, Black Jack und Poker. Der Gesamtbruttospielertrag von knapp 7 Millionen Mark (3,6 Millionen EURO) im Eröffnungsjahr liege noch deutlich unter den erwarteten 10 Millionen Mark.

Nach Aussage Horaks hätten die derzeitigen Ergebnisse der Spielbank auf die Standortgemeinde Bad Steben aber keinerlei negativen Auswirkungen. „Im Gegenteil: Eine Spielbank im Ort zu haben, bleibt für Bad Steben ohne Risiko und ist immer ein Gewinn“, versicherte er. Gemeinde und Region würden von der Spielbank profitieren. Die Kommune erhalte in den ersten fünf Jahren nach der Eröffnung 10 Prozent (danach 15 Prozent) vom Bruttospielertrag. Damit hatte der Kämmerer bereits knapp 700.000 Mark (358.000 EURO) erhalten. Die 60 neu geschaffenen Arbeitsplätze seien gleichzeitig auch mit einer Steigerung der regionalen Kaufkraft verbunden. Hinzu kämen neben dem Werbeeffekt und dem Imagegewinn für die gesamte Region noch die Steigerung des Bekanntheitsgrades.

Die Staatliche Lotterieverwaltung hat sich für das nächste Jahr eine Steigerung der Ergebnisse vorgenommen. Um dies zu erreichen sollen weitere Anstrengungen im Marketing und Gästeservice sowie im Veranstaltungsbereich unternommen werden. „Wir wollen den Erlebniswert und die Akzeptanz der Spielbank in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern – der Kommune und dem Pächter der Spielbankgastronomie – durch gezielte gemeinsame Werbeauftritte und Aktionen weiter ausbauen. Vernissagen, Musikveranstaltungen und Aktionstage sollen verstärkt stattfinden. Wir wollen ein fester Bestandteil im Kultur- und Veranstaltungskalender des Kurortes werden“, sagte er.