Spielbank Bad Steben informiert: Neue Ausstellung im Foyer der Bayerischen Spielbank in Bad Steben

Radierungen und Lithografien von Günter Grass

Am Freitag, den 22. Oktober 2010, um 19 Uhr, wird in der Bayerischen Spielbank Bad Steben eine Ausstellung mit Radierungen und Lithografien von Günter Grass eröffnet.

Die Zusammenstellung der Exponate und die Einführung in die Ausstellung wird der Schriftsteller Ingo Cesaro (Kronach) geben, der seit Jahren im Süddeutschen Raum Ausstellungen mit Arbeiten von Günter Grass organisiert.

Günter Grass, der 1999 den Literatur-Nobelpreis zugesprochen erhielt, ist vor allem durch sein literarisches Werk bekannt. Erst auf der zu Ende gegangenen Frankfurter Buchmesse stand sein neuestes Werk „Grimms Wörter“ im Mittelpunkt, eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache.

Günter Grass wurde 1927 geboren und lernte ab 1947 Steinmetz. Von 1947 bis 1952 studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie bei den Professoren Mages und Pankok: 1953 dann der Umzug nach Berlin. Dort war er Schüler des Bildhauers Karl Hartung an der Hochschule der Bildenden Künste.

In der Bad Stebener Ausstellung sind einige Radierungen zu sehen, die Günter Grass bis 1993 schuf, überwiegend Selbstportraits und Arbeiten die u.a. zu seinem Romanen „Die Rättin“ und „Der Butt“ entstanden sind. Übrigens erzählt Günter Grass Ingo Cesaro auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse von seinen Plänen, ab sofort zu seinem 1963 erschienen Roman „Hundejahre“ eine Serie von Radierungen zu schaffen, also wieder zu radieren.

Dazu kommen Lithografien zum Gedichtband „Letzte Tänze“ und einige aus dem Moener Tagebuch. Ebenso zeigt die Ausstellung Arbeiten zu seiner Biografie „Beim Häuten der Zwiebel“ und zum Gedichtband „Dummer August“, der als Antwort auf die seinerzeitige Kritik entstand. Dazu kommen noch Arbeiten zu „Die Box“ und zum 50. Geburtstag von „Die Blechtrommel“ entstanden die Lithografien „5 Mal Oskar“. Ergänzt wird die Ausstellung durch Lithografien, die in Portugal entstanden sind.

Einen kleinen Schwerpunkt bilden Lithografien, die Günter Grass erstmals zu nicht eigenen Texten schuf. Am Anfang stand der Auftrag Dänischer Verleger, für eine Mappe zehn Lithografien anlässlich des 200. Geburtstages von Hans Christian Andersen zu schaffen. Günter Grass begann mit „Däumelinchen“, das heißt Blatt für Blatt auf Umdruckpapier zu zeichnen. Es wurden mehr und mehr Zeichnungen. Aus dem Vergnügen heraus entstand die verlegerische Absicht, eine Auswahl bekannter und weniger bekannter Märchen zwischen zwei Buchdeckeln zu versammeln. Titel des Buches „Der Schatten“.

Günter Grass hat in seinen Büchern – etwa in den Romanen „Die Blechtrommel“ oder „Der Butt“ – immer wieder den Märchenton angeschlagen und schätzt, wie er bekannt, diese Form der Erzählung.

Alle Kunst- und Literaturinteressierten sind recht herzlich eingeladen. Die Ausstellung wird bis zum 30. November 2010 zu sehen sein.

Wer über den Kunstgenuss hinaus sein Glück versuchen will, sollte seinen Ausweis (Spielteilnahme ab 21 Jahren) nicht vergessen.