Beat’em all XL im Casino Salzburg – Viel Schatten, wenig Licht

Ein Artikel von Joachim Kobs

Hat sich Casino Austria mit der Aktion Beat’em all XL verzockt? Ich denke ja. Denn trotz intensiver werblicher Bemühungen konnten insgesamt nur 289 Teilnehmer gezählt werden. Was mögen die Gründe gewesen sein, dass nicht mehr Pokersportler zur Teilnahme motiviert werden konnten?

Hier eine Auswahl an Punkten die bei meiner eigenen Teilnahme im Casino Salzburg auffällig waren:

Wahl von Starting-Stack, Blindzeit und Blindstruktur
Wer €300 investiert, möchte als Pokersportler (im Gegensatz zu reinen Spielernaturen, die sich um Hand-Range, Wahrscheinlichkeiten, Varianz, Position, Table-Image, … keine Gedanken machen) hierfür auch einige Stunden seiner Leidenschaft nachgehen. Wenn aber bereits nach 1-2 Stunden für die Mehrheit der push-or-fold-Modus erreicht ist, dann ist dies eindeutig zu früh. Hier gibt es im osteuropäischen Grenzgebiet zu Deutschland für dieses buy-in wesentlich bessere Alternativen, auch wenn Details auch dort verbesserungswürdig sind.

Stacks nach 3 Level an Tisch 2
Stacks nach 3 Level an Tisch 2

Wahl des Austragungstages Das Beat´em all XL an einem Sonntag auszutragen, war eine interessante Alternative, doch scheint der Pokersportler eher den Samstag zu bevorzugen, gerade wenn davon ausgegangen werden kann, dass größere Teilnehmerfelder eine lange Nacht am Pokertisch mit sich bringt. Der Pokersportler ist aber in der Regel ganz normal berufstätig und somit ist auch am Montag wieder die volle Fitness von Nöten (speziell auch nach langen Anfahrten von mehreren 100 Kilometern).

Organisation und Durchführung
Das Team im Casino Salzburg konnte überzeugen gerade in Flexibilität und Service speziell dem Wunsch nach Veränderung beim Seating zu Beginn, da die Tisch- und Platzvergabe nicht unbedingt zufällig erschien. Das jedoch nach Einzug der Ghost-Player (Ende Level 1) im Level 4 noch ein Nachzügler zwar mit diskontiertem Stack aufgenommen wurde ist schon interessant. So wie auch die eine oder andere Entscheidung von Floorman und Dealer. Hier scheint bereits nach 2 Jahren so langsam die Betriebsblindheit und Routine zuzuschlagen.

Natürlich bietet Casino Austria in den landesweit verteilten Standorten hohe Kompetenz in Sachen Casino-Vergnügen und mit den Standorten wie das Schloß Kleßheim in Salzburg (gerade nach der gelungenen Modernisierung, auch wenn der Pokerbereich noch nachzuziehen ist – schwarze Ränder von abgehängten Bildern) und die modernen Häuser in Bregenz und Velden auch atmosphärische Anreize an solch einer Aktion teilzunehmen. Trotzdem ist die Zeit wohl reif auch darauf hinzuweisen, dass der Pokersportler ein angemessenes Preis- / (Dienst-)Leistungs- / Zeit-Gewinn-Verhältnis sucht.

Für alle die es interessiert hier noch kurz mein persönlicher Turnierverlauf. In den ersten Level konnte ich gut Chips generieren und zeitweilig bei doppeltem Average mit 13000 an Chips auch den Tisch terrorisieren (hatte aber auch gute Hände). In Level 7 kurz hintereinander 3 Fehler eingebaut und somit als 18 verdient ausgeschieden (nach gut 3 Stunden Spielzeit).

Euer
Joachim