WSOP 2008: Erneuter Marathontag im Amazon Room & Update der Chipcounts (20 Uhr)

Event #7: USD 2.000 No-Limit Hold’em, Tag zwei

Der zweite Turniertag des USD 2.000-No-Limit-Hold’em-Turniers hatte es in sich. Die 153 Überlebenden von Tag eins waren bereits in den Geldrängen und so war es wenig verwunderlich, dass die Shortstacks gleich zu Beginn versuchten ihren Stack zu verdoppeln. Nach rund 90 Minuten (Level zwölf) war das Feld bereits um 50 Spieler geschrumpft.

Die letzten beiden deutschen Spieler Thang Duc Nguyen und Mathias Kürschner, der bereits beim USD 1.500 Pot-Limit Hold’em gecasht hatte, hielten länger durch. Nguyen, der 2006 die EPT im österreichischen Baden gewinnen konnte, baute seine 51.500 Chips zwischenzeitlich sogar auf über 110.000 aus. Doch im vierzehnten Level (2.000/4.000, Ante: 500) waren davon nur noch gut knapp 60.000 übrig und nach einem Raise von Mihai Manole vom Cut-off pushte Nguyen mit A [key:card_spades] 4 [key:card_diamonds] all-in und rannte in die Pocketaces von Manole. Somit war es am Ende nur Rang 66, der ein Preisgeld von USD 6.374 einbrachte.

Mathias Kürschner schaffte es nicht, seine 50.100 Chips entscheidend zu vermehren und hielt sich lange Zeit mit Blindstealing über Wasser. Der Chipstack pendelte zwischen 20.000 und 60.000 und die Blinds lagen bereits bei 4.000/8.000 mit einer Ante von 1.000, als es immer enger wurde. Als Kürschner am Button saß und zu ihm gefoldet wurde, raiste er mit A 8 auf 26.000 und hatte nur noch 12.500 dahinter. „Ich wollte damit Stärke zeigen“, so Kürschner später. Doch das nützte nichts, denn der Spieler im Big Blind fand Pockettens, hatte genügend Chips und reraiste, sodass der Mühlheimer all-in callen musste. Das Board brachte nicht das erhoffte As und damit das Aus auf Platz 30 für USD 11.589 Preisgeld.

Spektakulär wurde es danach an Tisch Nummer zehn, bei noch 22 verbliebenen Spielern. Keith Carter ging viermal hintereinander vor dem Flop all-in. Den ersten Showdown verlor er mit 9 [key:card_clubs] 9 [key:card_diamonds] gegen A [key:card_spades] Q [key:card_clubs] von Tim Taft, der am Turn Q [key:card_hearts] traf. Danach pushte Carter seine restlichen 35.000, bekam die Blinds und Antes und pushte gleich in der nächsten Hand, nach einem Raise von Carter Gill auf 18.000, mit K [key:card_spades] J [key:card_hearts]. Gill callte, zeigte A [key:card_clubs] 10 [key:card_hearts], doch das Board brachte gleich zwei Buben. Somit hatte Keith Carter wieder 109.000 in Chips und die gingen dann vom Button rein. Yan Chen callte vom Big Blind, drehte A [key:card_spades] J [key:card_clubs] um, während Carter Q [key:card_spades] 10 [key:card_diamonds] in die Mitte legte. Der Flop brachte eine Dame und Keith Carter knackte die Marke von 200.000 in Chips.

Dominiert hatte den Tag aber erneut Theo Tran. Für den Chipleader von Tag eins (145.800) lief es zunächst nicht gut und nach einer Stunde war sein Stack bereits mehr als halbiert. Doch das war nur eine Momentaufnahme, denn mit Pockettens verdoppelte er gegen Rocco Pace, der mit A [key:card_diamonds] K [key:card_diamonds] keinen Treffer landete. Und in Level 16 (4.000/8.000, Ante: 1.000) übernahm Theo Tran mit satten 600.000 Chips wieder die Führung, als er Pocketkings, nach einem Raise vor ihm, slow spielte und sein Gegner mit K J den Buben am Flop traf und mit 150.000 all-in ging. Am Ende eliminierte Theo dann auch den letzten Spieler des Tages, als er mit A [key:card_hearts] K [key:card_spades] gegen Manny Minaya und Pocketkings antrat und ein As floppte. Minaya musste auf Rang zehn für USD 33.320 an die Rails, während Tran mit 1.884.000 als massiver Chipleader an den Finaltisch am Freitag gehen wird und damit nach dem 1.500er-Turnier (Platz vier) seinen zweiten Anlauf auf ein Bracelet nimmt.

Event #8: USD 10.000 World Championship Mixed, Tag zwei

Es war schon sensationell wie viel Prominenz sich am zweiten Turniertag der Mixed World Championship an den Tischen tummelte. Neben den Chipleadern Tom Schneider und Gus Hansen waren auch die zehnfachen Bracelet-Gewinner Doyle Brunson und Johnny Chan noch dabei. Aus deutscher Sicht ruhten die Hoffnungen auf Team-PokerStars-Pro Katja Thater und Christoph Niesert, die sogar an denselben Tisch gelost wurden – zusammen mit Brunson, Eli Elezra und David Oppenheim.

Katja Thater und Christoph Niesert gab beim Stud Hi-Lo all seine Chips ab. Es war eine spektakuläre Hand, in die auch Katja Thater, Joseph Michael und Eli Elezra verwickelt waren. Niesert übernahm auf jeder Straße die Initiative, sodass Michael auf der fünften Straße bereits all-in war, während Katja ihre Hand aufgab. Im Pot waren bereits über 100.000 in Chips, Niesert hatte nur noch 1.600 und Elezra setzte ihn mit der letzten Bet all-in. Elezra zeigte A 2 3 4 5 zum Wheel, sodass Niesert und Michael ihre sieben Sachen packen konnten.

Katja Thater war nach dieser Hand von 50.000 runter auf ca. 22.000 in Chips und erholte sich nicht mehr richtig. Zwar hielt sie nach einem Double-up im Limit Hold’em gegen Eli Elezra wieder gut 35.000 in Chips, doch die Blinds bei den Flop-Spielen und vor allem die Betting Limits in den Stud-Varianten (3.000/6.000) waren bereits zu hoch. Ein paar Runden später eröffnete Oppenheim im Seven Card Stud Hi mit einem offenen König auf 3.000, Elezra raiste auf 6.000 mit einer offenen Vier und Katja setzte eine Dreier-Bet auf 9.000 mit einem Paar Damen. Oppenheim zahlte und Elezra warf zwei Buben weg. Danach bekam Oppenheim eine Zehn und Katja die Vier in Herz. Oppenheim setzte 3.000, Katja raiste und schließlich wurde gecappt, sodass Katja all-in war. Im Showdon drehte Oppenheim tatsächlich zwei verdeckte Zehner zum Drilling um und Katja lag mit zwei Paar Damen hinten. Die weiteren Straßen brachten nicht die benötigte Vier oder die Dame zum Full House und Katja schied auf Platz 38 aus.

Auch für die Teamkollegen Barry Greenstein, Bill Chen, Greg Raymer und Vanessa Rousso reichte es nicht für einen Platz in den 24 Geldrängen. Einzig Chad Brown schaffte es als 23. ins Geld für USD 16.142. Wenig später folgte Doyle Brunson als 21. für die gleiche Summe.

Zur Stunde spielen noch zwölf Akteure um die acht Plätze am Finaltisch. Wir werden den Ausgang im Laufe des Abends (deutscher Zeit) nachreichen.

Event #9: USD 1.500 No-Limit Hold’em – Shorthanded, Tag eins

Man hatte das Gefühl, dass es sich beim Shorthanded-Event (sechs Spieler pro Tisch) um ein Turboturnier handelt. Rasend schnell mussten die Spieler ihre Stühle räumen und bereits im fünften Level (150/300) war das Feld von ursprünglich 1.236 auf 310 Spieler geschrumpft. An den Tischen wurde bereits gewitzelt, dass schon nach Tag eins die neun Finalisten feststehen werden, aber soweit ging es dann doch nicht. 71 Spieler überlebten schlussendlich.

Sehr erfreulich aus deutscher Sicht war das Abschneiden von Jan 50outs von Halle , der seine 3.000 Startchips in Level fünf bereits verzehnfacht und sich zeitweise mit 40.000 Chips sogar unter den Top Fünf eingenistet hatte. Danach ging es kurze Zeit rückwärts, doch zum Ende betrug der Stack von 50outs gut 50.000, was Average bedeutet.

Und mit Frank Blümlein ist sogar noch ein zweiter deutscher Pokerspieler mit dabei. Der Frankfurter saß lange Zeit mit Jan von Halle an einem Tisch und wird am zweiten Turniertag dabei sein. Ein Preisgeld von USD 3.205 ist damit sicher, aber für beide zählt sicherlich nur der Finaltisch.

Für Matthias Neu und Nico Behling lief es dagegen nicht so gut, beide schieden weit vor den 126 Geldrängen aus.

Auch für die Team-PokerStars-Pros Bertrand ElkY Grospellier, Steve Paul-Ambrose, Victor Ramdin und Hevad Khan reichte es nicht. Hevad Khan legte zwar einen Blitzstart hin und hielt in Level zwei 17.600, doch so schnell die Chips eingesammelt wurden, so schnell waren sie auch wieder verteilt.

Event #10: USD 2.500 Omaha/Seven Card Stud Hi-Lo 8 or better, Tag eins

Wieder eine Angelegenheit für die Spezialisten. Dennoch zeichnete sich das Starterfeld von 388 Teilnehmern durch eine ungewöhnliche „Star-Dichte“ aus. Allerdings verabschiedeten sich die namhaften Spieler in diesem Kombiturnier gleich in den ersten Levels reihenweise: Daniel Negreanu, Barry Greenstein, Gavin Griffin (alle Team PokerStars Pro), Shannon Elizabeth, Cyndy Violette, Michael Binger, Stuart Paterson, Tony G, Perry Friedmann, Thor Hansen, Phil Ivey, Chris Ferguson, Jason Mercier, Mike Matusow, Justin Bonomo, John Turner, David Pham, Jennifer Harmann und Max Pescatori – sie alle konnten sich bereits an Tag eins dieses Events anderen Dingen widmen. Die vier deutschen Teilnehmer reüssierten mit unterschiedlichem Erfolg: Während George Danzer, Thang Duc Nguyen und Michael Keiner vorzeitig an die Rails geschickt wurden, blieb Davood Mehrmand zunächst – wenn auch relativ shortstacked – im Rennen.

Um 02:30 Uhr Ortszeit wurde die Partie vertagt, die exakten Chipcounts liegen zur Stunde noch nicht vor. Es sind noch 120 Spieler im Turnier. Ganz vorn dürfte aber Bennett Greenstein (nicht verwandt und nicht verschwägert mit Barry) liegen, ein bislang in der Pokerwelt noch gänzlich unbeschriebenes Blatt. Ebenfalls noch gut im Rennen: Michael Mizrachi, Todd Brunson, Steve Zolotow, Jeff Lisandro, Brandon Cantu, Howard Lederer, Men Nguyen, Alex Kravchenko, Greg Raymer (Team PokerStars Pro) und auch die österreichische Hoffnung Markus Golser. Ab 15 Uhr Ortszeit (0:00 Uhr deutscher Zeit) wird bis zum Finaltisch heruntergespielt.

Die Daten zum Turnier:

Teilnehmer: 388
Buy-in: USD 2.500
Preispool: USD 970.000