WPT World Championship: KidPoker mit denkwürdiger Hand ausgeschieden

Der dritte Turniertag der WPT World Championsip im Bellagio von Las Vegas hatte es in sich. 188 Spieler waren an die Tische in der Fontana Lounge zurückgekehrt und es ging zunächst darum, die 100 bezahlten Plätze zu erreichen, um sich ein Stück vom insgesamt $ 13.216.250 großen Preispool zu sichern.

Das hielt die Spieler allerdings nicht davon ab, von Beginn an viel zu riskieren. In den ersten beiden Levels schrumpfte das Feld auf 132 zusammen und zu den Ausgeschiedenen gehörten unter anderem Dario Minieri, Hevad Khan, Humberto Brenes und Barry Greenstein vom Team PokerStars Pro sowie Doyle Brunson, Dan Harrington, Mike Matusow, Dave Ulliott, Scotty Nguyen, Barny Boatman, Kathy Liebert und später auch der letzte deutsche Spieler Andreas Krause.

Daniel Negreanu, der mit 154.600 Chips in den Tag gestartet war, erlebte ein unglaubliches Auf und Ab. Den Großteil seines Stacks büßte er mit Pocketqueens ein, nachdem die Chips vor dem Flop in die Mitte wanderten und sein Gegner im Showdown [King of clubs] [King of hearts] umdrehte. 35.000 blieben dem Team-PokerStars-Pro noch, doch er schaffte es tatsächlich, diesen Stapel im weiteren Verlauf wieder auf 200.000 aufzubauen und die Moneybubble sicher zu überstehen. Die letztlich entscheidende Hand wird dem Kanadier aber noch lange in Erinnerung bleiben. Gleich vier Spieler sahen den Flop mit [Ten of hearts] [Nine of diamonds] [Four of hearts] und Brian Rast feuerte 65.000 in die Mitte. Beeindrucken konnte er seine Gegner damit aber nicht, im Gegenteil: Negreanu ging mit 189.000 all-in, gefolgt von Dino French mit 195.000 und Saifuddin Ahmad mit ungefähr 290.000 in Chips.

Brian Rast war also wieder an der Reihe und stand vor einer schwierigen Entscheidung, denn er hielt [Eight of hearts] [Seven of diamonds] für den Open-Ended-Straightdraw (OESD), allerdings hätte ihm ein Flushdraw bei einem seiner Gegner zwei seiner acht Outs geklaut. Rast rechnete und rechnete, gut 230.000 musste er in den mittlerweile knapp 800.000 Chips großen Pot nachzahlen. „Ich calle … zur Hölle nochmal, irgendwie muss man ja Chips bekommen, oder?“

Der Showdown und die letzten beiden Karten machten die Spannung dann unerträglich. Daniel Negreanu drehte [Jack of clubs] [Jack of spades] für ein Overpair um, Dino French legte mit [Ten of clubs] [Ten of diamonds] sogar ein Set in die Mitte und Saifuddin Ahmad zeigte [Ten of spades] [Nine of clubs] für Two Pair. Zwar hatte kein Spieler einen Flushdraw, aber Negreanu hielt zwei Outs von Rast. Am besten sah es für Dino French, der sich eigentlich nur vor einer Sechs und den beiden letzten im Deck verbliebenen Buben fürchten musste, aus. Die Turncard brachte dann [Queen of clubs] und damit auch für Negreanu den Open-Ender, während Ahmed drawing-dead war. KidPoker benötigte am River also einen König oder eine Acht, Rast einen von zwei verbliebenen Buben oder eine Sechs und French sollte bei jeder anderen Karte den eine Million Chips großen Pot abräumen. Die letzte Karte brachte tatsächlich [Jack of hearts] und Rast hatte drei Spieler auf einen Schlag eliminiert, die sich allesamt mit $ 39.570 Preisgeld zufriedengeben mussten. Danach lief es allerdings nicht mehr so gut für Rast, der den Tag zwar überlebte, mit 114.000 Chips am Mittwoch aber zu den Shortstacks gehört.

Ins Geld schafften es neben Negreanu auch Chad Brown (65./$ 39.750) und Marcel Luske (67./$ 39.750). Der unglückliche Bubbleboy wurde Jordan Rich, der seine letzten Chips mit Pocketaces investierte hatte und gegen ein geflopptes Set Achten von Amir Vahedi verlor.

Chipleader ist kein Geringerer als Gus Hansen. The Great Dane übernahm die Führung, als es gegen zwei Gegner zum All-in kam. Hansen hielt Pocketaces, traf sogar das Set und hielt plötzlich 650.000. Das war aber längst nicht alles, denn zum Ende des Tages lag er bereits bei 1,1 Millionen und konnte diese sogar noch einmal verdoppeln. Tim Phan callte ein Raise von Hansen auf 152.000 und der Flop brachte [Ace of spades] [Four of spades] [Three of clubs] . Phan checkte, Hansen setzte 202.000 und Phan ging sofort All-in mit knapp einer Million. Hansen überlegte, sagte dann: „Ich weiß nicht, wie ich diese Hand weglegen soll.“ Hansen callte also und hatte recht: Phan drehte [Ace of hearts] [Queen of hearts] um und der Däne zeigte [Ace of clubs] [King of hearts] . Turn und River gaben Phan nicht die nötige Dame und Hansen somit 2.246.000 Chips.

Insgesamt werden heute 55 Spieler in das Bellagio zurückkehren. Die Hoffnungen für das Team PokerStars liegen allein bei Isabelle Mercier, die den Tag mit 207.000 überstand. An Tag vier wird es allerdings eng, denn die Blinds steigen auf 6.000/12.000 mit 2.000er-Ante und der Average liegt bei 495.455.