Full Tilt Poker feuert Jonathan Little

Am Dienstagnachmittag platzte die Bombe bei Full Tilt Poker. Der Onlinepoker-Anbieter trennt sich mit sofortiger Wirkung von dem erst kürzlich unter Vertrag genommenen WPT Champion Jonathan Fiery Justice Little. Die Trennung scheint gleichzeitig eine deutliche Message an die gesamten Pokerspieler bei Full Tilt zu sein: Verletze unsere Regeln und du wirst den Preis dafür bezahlen, egal wer du bist!

Jonathan Little bei der PCADie Begründung für den Rauswurf von Little war ebenfalls in der offiziellen Mitteilung nachzulesen. Dort heißt es wie folgt: „Trotz seines erfolgreichen Jahres auf der WPT, ist Jonathan Little nicht länger Angehöriger von Full Tilt Poker. Er hat die Geschäftsbedingungen von Full Tilt Poker verletzt, indem er anderen Spielern erlaubt hat auf seinem Account zu spielen. Auch wenn wir unsere Pros ermuntern so viel zu spielen, wie sie können, erlauben wir ihnen nicht den Account mit anderen zu teilen…“ Weiter heißt es, dass es zwingend notwendig ist, dass alle rot gekennzeichneten Full Tilt Pros tatsächlich auch die Pros sind mit denen geworben wird.

Die Gerüchte um Jonathan Littles Account wurden schon vor knapp einem Monat in einschlägigen Internetforen heiß diskutiert. Besonders auffällig war die Tatsache, dass Little in nur sieben Tagen unglaubliche 1.227 Sit-and-Go-Turniere gespielt hat. Zudem wurde er zuletzt an den Tischen bei Full Tilt gesichtet, obwohl er zeitgleich beim NBC National Heads-Up Championship in Las Vegas aktiv war. Der Grund für die Überbeanspruchung seines Accounts liegt nahe, denn bekanntlich bekommen die Full Tilt Pros bis zu 100 % Rakeback.

Der Fall Little ist damit der erste, bei dem ein unter Vertrag stehender Profi über die Geschäftsbedingungen seines eigenen Sponsors stolpert. Bei den letzten Betrugsfällen um die gebannten Sorel Mizzi und Josh Fields ging es um den Kauf eines Account bzw. Multi-Accounting.

Die ganze Geschichte wirft natürlich ein sehr schlechtes Licht auf den Pokerprofi aus Florida und Little bestätigt damit die abgedroschene Weisheit „Geld verdirbt den Charakter“. Denn rechnet man nur seine Turnierpreisgelder (Live) aus dem vergangenen Jahr 2007 zusammen, so kommt man auf die unglaubliche Summe von über 2,3 Millionen US-Dollars.