Däne Rehne Pederson gewinnt das Five-Diamond-Turnier [key:FLAGS_ISA]

Ein Artikel von Alex Lauzon

Mehr als fünfhundert Spieler waren angetreten, Sechs davon erreichten den Final Table – und damit begann das letzte Köpferollen.

Hier nochmals die Namen derer, die sich im Bellagio Casino von Las Vegas am Finaltisch versammeln durften: Joanne Liu, Darrell Dicken, Rehne Pedersen, Phil Laak, Doyle Brunson, Patrik Antonius und Joe Cassidy.

Das Publikumsinteresse in Las Vegas war so enorm, dass – Gerüchten zufolge – die Eintrittskarten um bis zu $ 1.000 gehandelt wurden. Anlass für diese allgemeine Begeisterung war die Konfrontation zwischen Pokerlegende Doyle Brunson und Tischunterhalter Phil Laak.

Allerdings, blieb Kapuzenmann Phil nicht viel Zeit, um die Ränge der Zuseher – und Mitspieler – mit seinen bekannten Gags zu erheitern. Mit König und Drei in der Hand verschiedenfarbig versuchte er einen Bluff gegen Patrik Antonius – All-in! Sein Pech zeigte sich sofort: Der Finne hatte ein Paar Asse im Jargon American Airlines genannt und diese hielten auch bis zum Ende, obwohl Phil ein Paar floppte und der Turn ihm auch einen Straßeneingang brachte. Mit $ 160.995 in der Tasche, durfte er den Tisch verlassen. Da waren`s nur noch Fünf!

Phil Laak Patrik Antonius, ursprünglich Letzter im Chipcount, waren schon zuvor zwei ansehnliche Pots, von $ 900.000 und $ 1,5 Millionen, zugeflossen. Mit dem Stack von Phil Laak übernahm er nun die Führung am Tisch. Er verfügte über $ 6 Millionen!

Während Joanne Liu, die den Tag als Chip-Leader begonnen hatte, ihre 4 Millionen vorsichtig zu halten versuchte und offensichtlich auf scharfe Munition für ihren nächsten Angriff wartete, lieferten sich andere Teilnehmer einige wilde Gefechte und laufend änderten sich die Positionen in der Chipverteilung. Doyle Brunson war bereits auf eine Million zurückgefallen. Nachdem er sich durch seine bekannte aggressive Spielweise einige kleinere Pots holen konnte, nahm Darrell Dicken mit A – J eine Herausforderung an und callte Brunsons All-in. Seine „Big Slicks“ (A – K) hielten bis zum Ende und sein Stack erreichte wieder 3 Millionen.

Dann verdoppelte Dicken sein nunmehr bescheidenes Spielkapital mit J – 10 gegen Rehne Pedersen, der mit A – Q ins Rennen ging. Die Zehn paarte sich und Pedersen fand sich plötzlich short-stacked. Schon wenige Hände später hatte er allerdings seine Revanche und konnte die verbleibenden 1,1 Millionen wieder verdoppeln.
Das Ende kam für Dicken, als er sich mit 4 – 4 in einer All-in-Konfrontation gegen Antonius fand, der über A – J verfügte. Eine klassische Situation mit ausgeglichenen Chancen. Ein Jack fiel auf den Tisch und Dicken verabschiedete sich mit $ 241.495. Da waren’s nur noch Vier!

Rehne Pedersen gelang ein weiterer Schritt nach vorn, als er mit K – K All-in ging und Joanne Liu ihre Chance mit 4 – 4 wahrnehmen wollte. Das Königspaar hielt seine Versprechung!

Patrik Antonius, der einen Teil seines enormen Stacks von zuvor 8 Millionen an Doyle Brunson hatte abgeben müssen, der damit auch wieder in ausgezeichneter Position lag, versetzte Liu letztendlich den Todesstoß. Short-stacked nahm sie A – 3, in einer Runde von nur vier Spielern ein ansehnliches Blatt, zum Anlass für ein All-in. Antonius ging mit und konnte einfarbige A – 10 vorweisen. Das Board konnte Liu nicht helfen. Als Vierte verabschiedete sie sich mit $ 362.140 von der so nahe gerückten Chance, als erste Frau, eine World Poker Tour zu gewinnen.

Da waren’s nur noch Drei!

Joanne JJ Liu Begeisterung griff in den Zuseherrängen des Bellagio um sich! „Texas Dolly“, Doyle Brunson, Publikumsliebling und Wunschfavorit, sah sich zwei Europäern gegenüber, denen die Amerikaner grundsätzlich weniger Geschick im Poker zutrauen!!! Als sein Taschenpaar von 3 – 3 noch dazu gegen Antonius‘ A – 2 hielt, übernahm er mit über 8 Millionen die hoch überlegene Chipführung gegen Antonius mit 4,3 Millionen und Pedersen mit 3,5 Millionen.

Wie konnten die beiden jungen Spieler aus Skandinavien, die Brunson gegenüber nicht nur an Chips, sondern auch Jahrzehnte an Erfahrung unterlegen waren, eine letzte Chance auf den Turniersieg wahren? Wie fühlten sich die beiden jungen Männer, von Tausenden von Augenpaaren, einigen Kameras und Millionen von Fernsehzusehern beobachtet, in diesem großen Moment, nicht nur den Gewinn von 2 Millionen Dollar in Sicht, sondern auch die durchaus reale Möglichkeit, einen der weltbesten Pokerspieler im Endspurt zu schlagen? Gewiss waren sich beide völlig bewusst, dass sie sich gegen Doyle Brunson nicht die geringste Schwäche leisten durften, und schon gar nicht, ihre wesentlich kleineren Stacks betrachtend. In der Anfangsphase eines Turniers kann Zurückhaltung zum längeren Aushalten beitragen; in dieser Phase jedoch müssen Herausforderungen, wenn das Blatt es auch nur in irgend einer Form zulässt, angenommen werden. Und beide Skandinavier nahmen die Herausforderungen an!
Doyle Brunsons Vorsprung schmolz wie ein Eisblock in der Mittagssonne von Nevada! Zuerst verdoppelte er Pedersens Stack, als sich sein A – 7 gegen 2 – 2 nicht verbesserte. Schon bald fand er sich mit A – 6 gegen Antonius‘ A – 9. Das Board brachte ein Ass und Antonius‘ Kicker gewann den Pot. Als er, nach diesen beiden Niederlagen mit dramatisch niedrigem Stack, seine verbleibenden Chips auf K – J investierte, fand sich Pedersen in einer Situation von der jeder Pokerspieler mit Leidenschaft träumt: zwei Könige hielt er in der Hand – und diese sicherten ihm den Pot.

Doyle Brunsons Vorsprung schmolz wie ein Eisblock in der Mittagssonne von Nevada! Zuerst verdoppelte er Pedersens Stack, als sich sein A – 7 gegen 2 – 2 nicht verbesserte. Schon bald fand er sich mit A – 6 gegen Antonius‘ A – 9. Das Board brachte ein Ass und Antonius‘ Kicker gewann den Pot. Als er, nach diesen beiden Niederlagen, mit dramatisch niedrigem Stack, seine verbleibenden Chips auf K – J investierte, fand sich Pedersen in einer Situation, von der jeder Pokerspieler mit Leidenschaft träumt: zwei Könige hielt er in der Hand – und diese sicherten ihm den Pot.

Der junge Däne, Rehne Pedersen, eliminierte Doyle Brunson im Five-Diamond Classic II! Knapp mehr als eine halbe Million durfte Brunson mitnehmen, gerade ausreichend für einige Einsätze im „Big Game“, ein paar Häuserblöcke weiter im Golden Nugget.

Und am Tisch saßen sich ein Däne und Finne gegenüber, bereit zum letzten Gefecht um das goldene Bracelet; bereit, den amerikanischen Zusehern zu zeigen, dass die Zeit vorüber war, in der sie sich leisten durften, europäische Pokerspieler zu unterschätzen!

In der üblichen Zeremonie wurden zwei Millionen Dollar in Hunderterscheinen im ständigen Blickfeld der beiden Verbleibenden am Tisch aufgestapelt (nachdem eines der Bellagio-Mädchen ihr Tablett, mit einem kleinen Vermögen darauf, zu Boden hatte fallen lassen, musste das Ritual für die Kameras wiederholt werden). Plötzlich trat ein üblicherweise kamerascheuer und somit seltener Gast in die Szene, Gus Hansen, um Landsmann Pedersen und Antonius mit einigen letzten Ratschlägen zu versorgen.

Die Chipverteilung war ausgeglichen. Mit 9,39 Millionen verfügte Pedersen über einen knappen Vorsprung gegenüber Antonius‘ 8,27 Millionen. Einige kleinere Pots ließen Pedersen erst die 10-Millionen-Grenze überschreiten, doch kurz darauf führte Antonius um $ 150.000. Und dann folgte die alles entscheidende Konfrontation:

Das All-in kam von Pedersen mit A Caro und 4 Caro. Antonius sah seine große Chance. Mit A, Konig in Pik,nahm er die Herausforderung an – und sicher mit Freuden. Doch dann folgte ein verhängnisvoller und gefährlicher Flop: 7 Herz,6 Pik und 5 Karo

Antonius‘ Favoritenrolle reduzierte sich von 68% auf 57%. Pedersen zählte 8 Outs, jeweils 4 Dreien und 4 Achten, um eine alles übertreffende Straße für sich zu verbuchen. Und es kam: Pik 3

Antonius blieb eine letzte Chance – er brauchte ein Pik!

Der River versagte ihm die Hilfe! Herz 10 fiel auf den Tisch – und Antonius verblieb mit jämmerlichen $ 150.000, während sein Gegner mehr als 17 Millionen vor sich stapeln durfte.

Rehne Pedersen aus Aalvong in Dänemark Das Ende kam im darauffolgenden Spiel: K – 7, in Pik, gegen 8 – 8. Antonius fand keine Verbesserung und Pedersen wurde der gefeierte Sieger! Mehr als zwei Millionen Dollar, das begehrte Bracelet und die Eintrittskarte zum großen Finale der World Poker Tour im April 2006 durfte er mit berechtigtem Stolz entgegennehmen.

Auf die Frage, wie er sich nach dieser dramatischen Aufholjagd fühlte, antwortete Rehne Pedersen kurz: „Ich weiß nicht was ich sagen soll, außer, dass ich soeben zwei Millionen Dollar gewonnen habe!“

Was zählt am meisten: Zwei Millionen? Die Trophäe? Der Titel? Das Gefühl, 554 Gegner hinter sich gelassen zu haben? Mit Doyle Brunson am Finaltisch zu sitzen – und auch diesen zu schlagen? Ich würde sagen, alles zusammen ergibt einen überwältigenden Anlass, Rehne Pedersen unsere höchste Anerkennung und vollen Respekt als Weltklassespieler auszusprechen!

Herzlichen Glückwunsch, Rehne – und weiterhin viel Erfolg!

Euer Alex Lauzon