Roulettekessel, Blackjacktische und blinkende Spielautomaten – das Casino an Bord eines Kreuzfahrtschiffs wirkt wie ein kleiner Ableger von Las Vegas. Doch hinter der glamourösen Fassade stehen internationale Hersteller, die Technik, Spiele und Konzepte liefern. Ohne sie gäbe es das Schiffscasino in seiner heutigen Form nicht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen Reedereien, professionell ausgestattete Casinos in ihre Schiffe zu integrieren. Zunächst dominierten Spieltische, doch bald wurden Spielautomaten zur wichtigsten Einnahmequelle. Damit begann die Zusammenarbeit mit den großen Herstellern der Glücksspielbranche – Partnerschaften, die bis heute entscheidend sind.

An erster Stelle steht IGT (International Game Technology). Der US-Konzern gilt als weltgrößter Anbieter von Spielautomaten und Jackpot-Systemen. Seine Geräte finden sich nicht nur in Las Vegas oder Macau, sondern auch in den Casinos der Kreuzfahrtschiffe.

Ebenfalls unverzichtbar ist Aristocrat. Das australische Unternehmen hat sich mit innovativen Videospielautomaten einen Namen gemacht und prägt seit Jahrzehnten das Spielerlebnis auf See.

In Europa ist Novomatic stark vertreten. Der österreichische Konzern stattet zahlreiche Reedereien mit Automaten und Spielsystemen aus. Und auch die Merkur Group (früher Gauselmann) aus Deutschland spielt eine wichtige Rolle. Mit ihren Geräten und Konzepten sorgt sie dafür, dass auch europäische Kreuzfahrtschiffe bestens ausgestattet sind.

Neben diesen großen Namen liefern weitere Hersteller wie Konami (Japan) spezielle Systeme für Nischenmärkte. Viele Unternehmen bieten komplette Pakete an: von Tischen über Jetons bis zu bargeldlosen Zahlungssystemen. Damit können Hersteller den Reedereien quasi “schlüsselfertige” Casinos für ihre Schiffe anbieten.

Die Anbieter sind mehr als nur Zulieferer. Sie prägen die Atmosphäre, das Angebot und die Sicherheit des Casinos. Wer auf einer Kreuzfahrt an einem Automaten von Merkur, Aristocrat oder IGT spielt, begegnet Marken, die weltweit bekannt sind – und vielleicht auch später an Land wieder aufgesucht werden.

Quellen: Cruise Lines International Association (CLIA), Merkur Group, IGT Unternehmensberichte

Im nächsten Teil unserer Serie blicken wir auf die rechtlichen Rahmenbedingungen: Warum internationale Gewässer und Flaggenstaaten über das Spiel entscheiden.

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