Vom Herrensitz zum Schulungszentrum: Schloss Benkhausen im Wandel der Zeiten

Vom Herrensitz zum Schulungszentrum: Schloss Benkhausen im Wandel der Zeiten

Umbaupläne zur Gestaltung des neuen Ausbildungszentrums der Gauselmann Gruppe liegen vor – Denkmalschutz und kulturhistorischer Erhalt stehen im Vordergrund der Sanierung
ESPELKAMP.

Das heutige Schloss Benkhausen, das in den Jahren 1657 bis 1683 auf dem Herrensitz der Adelsfamilie von dem Bussche-Münch entstand, hat im Laufe der Jahrhunderte schon einige bauliche Veränderungen erlebt. Seit mehreren Wochen bereits sind Hammer- und Bohrgeräusche aus verschiedenen Gebäudetrakten des Anwesens zu vernehmen. Und auch die Außenanlage des historischen Rittergutes wirkt reichlich aufgeräumt. Nach einer ausführlichen Zeit der Sondierung wurden nunmehr die endgültigen Umbaupläne vorgelegt, die zeigen, wie der geschichtsträchtige Immobilienbesitz der Familie Gauselmann als künftiges Ausbildungszentrum schon bald aussehen wird. Nur knapp ein Jahr nach dem Erwerb durch die heimische Unternehmerfamilie sollen bereits die ersten wesentlichen Bauabschnitte abgeschlossen sein, so dass mit dem Schulungsbetrieb gestartet werden kann. Die Sanierung sowie der weitere Umbau der angrenzenden Liegenschaften, die künftig u.a. als Beherbergungs- und Veranstaltungsräume für die Unternehmensgruppe genutzt werden, folgen unmittelbar. Darüber hinaus ist eine umfassende Neugestaltung des Außenbereichs vorgesehen. „Bei unseren sehr komplexen Planungsarbeiten haben wir explizit darauf geachtet, den historischen Charakter des Schlosses nicht nur zu erhalten, sondern hervorzuheben und vereinzelt sogar wieder herzustellen.“, beschreibt Projektleiter Richard Grobecker das Bauvorhaben. Er gehört als verantwortlicher Koordinator und leitender Angestellter im Geschäftsbereich Merkur Immobilien der Gauselmann Gruppe zu dem rund 15-köpfigen Team von Fachleuten, die mit dem Aus- und Umbau des Schlosses befasst sind. Im Einzelnen gehören dazu das Architekturbüro Theißen aus Dortmund, Ludwig Kübler aus Köln als beratender Architekt und der Bauhistoriker Dr. Peter Kroos ebenfalls aus Dortmund sowie das Ingenieurbüro für Baustatik Diekmann mit Sitz in Bünde, Fachleute für Bandschutz, elektrische Anlagen und für Sanitär, Heizung, Lüftung sowie interne Haustechniker und Objektbetreuer. Am Anfang seien es vor allem die historischen Pläne und Dokumente des Gestringer Geschichtsvereins sowie heimatverbundener Privatleute gewesen, die eine wichtige Hilfe bei den bautechnischen Untersuchungen im Innern der Gebäude waren. Um vor „Überraschungen“ beim späteren Umbau gefeit zu sein, wurden die alten Unterlagen sorgsam studiert und zusätzlich die jeweilige Bausubstanz unter Tapeten, Kacheln und Fußböden punktuell geprüft. Bei solchen „Probebohrungen“ seien beispielsweise auch alte Kamineinfassungen aus dem 16. Jahrhundert entdeckt und mittlerweile freigelegt worden. Auch Stuckarbeiten an einigen Decken konnten als historische Handwerkskunst identifiziert werden. „Das Schloss“, so Richard Grobecker, „hat seit dem 16. Jahrhundert immer wieder einen Wandel vollzogen. Umso mehr freut es uns als „Forscherteam“, wenn wir gut erhaltene Spuren der Schlossgeschichte entdecken und dank modernster Technik langfristig erhalten können.“

Die sehr frühzeitige Einbindung der Denkmalschutzbehörde habe sich zudem als äußerst sinnvoll erwiesen: die von Anfang an in die Planung eingebundenen Untersuchungen der Behördenvertreter führten schließlich auch dazu, dass einige historische Gebäudeteile nunmehr zusätzlich unter Denkmalschutz gestellt werden konnten. Für die Familie Gauselmann standen Entscheidungen dieser Art von Anfang an klar im Fokus: denn mit der grundlegenden Sanierung und Neugestaltung – unter stetiger Berücksichtigung der historischen Gegebenheiten – soll der Stadt Espelkamp und den Menschen in der Region ein „Kulturerbe“ erhalten werden, das künftig auch über die Landesgrenzen hinaus den Bekanntheitsgrad der heimischen Region belebt und fördert. Ein professionell konzipiertes Schulungszentrum vor dieser einzigartigen Schloss-Kulisse signalisiert somit auch als eine Art Metapher die Messlatte von Erfolg und Qualität, die aus dem einstigen Einmannbetrieb des Unternehmers Paul Gauselmann vor mehr als 50 Jahren in Espelkamp inzwischen einen gesunden Konzern mit weit über 6.000 Beschäftigten formte.
Die aktuell anstehende Umbauplanung gliedert sich zunächst in drei Etappen:

Vorrangig wird das so genannte Herrenhaus saniert und umgestaltet. Hier sind generell Schulungsräume in verschiedenen Größen geplant, darüber hinaus die Einrichtung einer Garküche. Auch das beliebte und weiterhin öffentliche Trauzimmer wird wieder zu neuem Glanz erweckt, so dass traditionelle Feierlichkeiten dieser Art sehr bald wieder auf Schloss Benkhausen möglich sein werden. Im Kellergewölbe entstehen zusätzlich gemütliche Aufenthaltsräume für die Gäste und Teilnehmer der internen Schulungen. Im zweiten Bauabschnitt wird ein gläserner Verbindungsbau zwischen dem Herrenhaus und einstigen „Maidenheim“ realisiert. Als dritte Etappe ist die bauliche Gestaltung und Einrichtung der Beherbergungsräume geplant. Die Herrenhaus-typische Neupflasterung des Innenhofes, die Neugestaltung und Aufforstung des Schlossparks sowie weitere Maßnahmen im Außenbereich werden hingegen sekundär in Angriff genommen, wenngleich erste Pläne längst ausgearbeitet parat liegen. „Wir gehen momentan davon aus“, so Richard Grobecker, „dass die wesentlichen Bauarbeiten am Herrenhaus noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.“ Die künftigen Nutzer des herrschaftlichen Ausbildungszentrums, darunter die Merkur-Spielothek GmbH, die BEIT Systemhaus GmbH, die Personalabteilung, die
Schulungen des technischen Services der adp Gauselmann GmbH Lübbecke durchführen werden, sowie weitere zur Gauselmann Gruppe gehörende Geschäftsbereiche, rechnen damit, im Spätsommer 2012 ihren Schulungsbetrieb aufnehmen zu können. Dank der zahlreichen heimischen Fachbetriebe des Handwerks sei dies durchaus auch realistisch, so der Projektleiter.

Bei Rückfragen:
Mario Hoffmeister M.A., Leiter Kommunikation
Tel.: 05772 / 49-281; Fax: -289
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Gauselmann im Internet: www.gauselmann.de oder -.com