Espelkamps Ehrenbürgerin feiert am 2. April Geburtstag
„Die Rolle meiner Frau kann in dieser Erfolgsgeschichte gar nicht hoch genug bewertet werden“, betont Paul Gauselmann. „Karin ist eine starke Persönlichkeit. Ohne sie hätte ich so vieles nicht geschafft, und die Merkur Group wäre nicht so groß, wie sie heute ist.“ Noch immer ist die First Lady des Unternehmens Mitglied im Stiftungsbeirat der Gauselmann-Familienstiftung, die seit 2016 Alleingesellschafterin der Merkur Group ist. In dieser Funktion ist sie eng in alle grundlegenden Entscheidungen eingebunden, die den wirtschaftlichen Erfolg und die strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe prägen.
Karin Bahlow, so ihr Mädchenname, wurde 1935 in der Hauptstadt geboren. Im Alter von zwölf Jahren starb ihr Vater, ein Beamter, überraschend an einem Schlaganfall. Fortan übernahm die Mutter, eine gelernte Bilanzbuchhalterin, die Rolle des Ernährers und sorgte für sie und ihren Bruder. Die Zeit war prägend und ausschlaggebend dafür, dass die junge Karin unbedingt auf eigenen Beinen stehen wollte. Sie machte nach der mittleren Reife eine Ausbildung zur Industriekauffrau und ging im Anschluss ein Jahr als Au-pair-Mädchen nach England. Ihre Liebe zur englischen Lebensart sollte sie sich Zeit ihres Lebens bewahren. Als kaufmännische Angestellte war sie die nächsten Jahre bei verschiedenen Unternehmen wie AEG oder Stiftung Warentest tätig. 1967 entschloss sich die junge Frau, eine neue berufliche Herausforderung außerhalb von Berlin bei Röhm & Haas in Darmstadt anzunehmen und damit Heimat, Freunde und Familie in der Hauptstadt hinter sich zu lassen.
Wenig später begann der Alltag in Espelkamp. In dem Haushalt mit drei Söhnen – Paul Gauselmann war alleinerziehender Vater – fand sich Karin Gauselmann schnell zurecht. Innerhalb der Familie war sie ein emotionaler Anker, der den Kindern Halt gab und häufig die Reibereien zwischen Söhnen und Vater entschärfte. 1969 bekam die junge Familie nochmals Nachwuchs: Paul und Karins gemeinsamer Sohn Karsten wurde geboren. Als er in den Kindergarten kam, bildete sich Karin Gauselmann zur Hauswirtschaftsmeisterin fort und bot fortan jungen Mädchen eine qualifizierte Berufsausbildung in ihrem Haushalt an.
Es ist gerade diese unprätentiöse, warmherzige und kommunikative Art, mit der sie die Menschen für sich einnimmt – ganz gleich ob als Unternehmergattin oder als Bürgerin auf dem Espelkamper Wochenmarkt. In ihrer Rolle als Kuratoriumsvorsitzende der Paul und Karin Gauselmann-Stiftung hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass Schulen, Jugendzentren, Sportvereine, gemeinnützige Institutionen und Privatpersonen regelmäßig unterstützt werden. Außerdem hat sie sich als Patin und Sponsorin für die kulturelle Belebung des Altkreises – und besonders der Stadt Espelkamp – starkgemacht. Dieses nachhaltige Engagement wurde 2015 mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Espelkamp belohnt. „Ich habe immer versucht, mich auf unterschiedlichen Ebenen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen“, erklärt Karin Gauselmann. Wenn sie die zunehmende Polarisierung betrachte, sei dieses Anliegen wichtiger denn je. „Trotz unterschiedlicher Perspektiven sollte die Gesellschaft grundsätzlich zusammenhalten. Dann lassen sich auch große Herausforderungen meistern.“
Quelle: Merkur Group