Glücksspielverhalten in Deutschland bleibt weitestgehend konstant

Ergebnisbericht zum Glücksspiel-Survey 2023 veröffentlicht

Das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und die Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universität Bremen haben unter dem Titel „Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung“ den Glücksspiel-Survey 2023 veröffentlicht. Die wichtigsten Ergebnisse haben die Forschenden des ISD gemeinsam mit dem Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) im Rahmen einer Pressekonferenz am 6. März 2024 in Berlin vorgestellt.

Axel Holthaus, Dr. Ait Stapelfeld, Dr. Jens Kalke und Dr. Sven Buth (v.l.n.r.) haben die Ergebnisse des Glücksspiel-Surveys 2023 in Berlin vorgestellt und aus Sicht der 16 im DLTB zusammengeschlossenen Landeslotteriegesellschaften eingeordnet. (Bildquelle: Agentur Banganz)
Axel Holthaus, Dr. Ait Stapelfeld, Dr. Jens Kalke und Dr. Sven Buth (v.l.n.r.) haben die Ergebnisse des Glücksspiel-Surveys 2023 in Berlin vorgestellt und aus Sicht der 16 im DLTB zusammengeschlossenen Landeslotteriegesellschaften eingeordnet. (Bildquelle: Agentur Banganz)
Aus den 12.308 Interviews, die im Rahmen der repräsentativen Bevölkerungsumfrage vom 1. August bis zum 16. Oktober 2023 geführt wurden, geht unter anderem hervor, dass das Glücksspielverhalten sowie die glücksspielbezogenen Probleme in Deutschland im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2021 weitgehend konstant geblieben sind.

„Der Glücksspiel-Survey 2023 soll dazu beigetragen, das Wissen über die Art und Intensität der Teilnahme am Glücksspiel und die damit in Zusammenhang stehenden Probleme weiter zu vertiefen. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Untersuchung können Maßnahmen des Spieler- und Jugendschutzes evaluiert und gegebenenfalls verbessert werden“, erörtert der Projektleiter Dr. Jens Kalke vom ISD bei der Ergebnispräsentation.

Zudem wurde im Rahmen des Glücksspiel-Surveys 2023 das soziale Umfeld von Menschen mit glücksspielbezogenen Problemen untersucht. Dr. Sven Buth, Mitautor der Studie vom ISD, betont: „Glücksspielstörungen stellen nicht nur für die Betroffenen eine erhebliche Einschränkung der Lebensgestaltung und Lebensqualität dar. Auch das soziale Umfeld ist oftmals selbst erheblichen finanziellen, sozialen und gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt, die mit der Erkrankung der nahestehenden Person einhergehen. Insbesondere niedrigschwellige Beratungs- und Hilfeangebote sollten daher für diesen Personenkreis verstärkt entwickelt und implementiert werden.“

Aus der Untersuchung ergeben sich für die 16 im DLTB zusammengeschlossenen Landeslotteriegesellschaften wichtige Erkenntnisse. Der Bericht zeigt aber auch ein Bild des Glücksspielmarktes insgesamt. „Wir begrüßen den Aufbau eines langfristigen systematischen Glücksspiel-Monitorings, um evidenzbasierte Diskussionen führen zu können“, erläutert Axel Holthaus, Geschäftsführer von LOTTO Niedersachsen, der aktuell federführenden Gesellschaft im DLTB. „Die Studienergebnisse bestätigen erneut, dass von Lotterien wie LOTTO 6aus49 oder Eurojackpot ein deutlich geringeres Gefährdungspotenzial ausgeht als von den weiteren erhobenen Glücksspielformen.“

„Problemspielenden, die an mehreren Glücksspielarten teilnehmen, bundesweit gezielt zur Glücksspielsucht aufzuklären und mit Hilfsangeboten zu erreichen, ist für die Landeslotteriegesellschaften selbstverständlich“, führt Dr. Ait Stapelfeld als Mitglied der AG Spielerschutz und Prävention im DLTB weiter aus. „Die hohe Akzeptanz der Spieler- und Jugendschutzmaßnahmen in der Bevölkerung ist darüber hinaus Bestätigung des hohen Qualitätsanspruchs der Landeslotteriegesellschaften und Ansporn zugleich, um die umfassenden Maßnahmen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Seit über 75 Jahren stehen wir geschlossen für die Zielerreichung gemäß § 1 GlüStV 2021 und ermöglichen den Spielteilnehmern so ein attraktives, sicheres und zugleich verantwortungsvolles Spiel.“

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Die repräsentative Bevölkerungsumfrage „Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung“ wurde vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) gemeinsam mit der Universität Bremen durchgeführt. Autoren dieses Glücksspiel-Surveys 2023 sind Dr. Sven Buth, Dr. Jens Kalke und Moritz Rosenkranz (alle ISD) und Prof. Dr. Gerhard Meyer (Universität Bremen). Der Glücksspiel-Survey 2023 wurde vom Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) gefördert.