888 muss in Großbritannien 9,4 Millionen Pfund Strafe zahlen

888 muss erneut eine Geldstrafe bezahlen, nachdem eine Untersuchung der Great Britain Gambling Commission eklatante Mängel im Spielerschutz und bei der Einhaltung des Geldwäschegesetzes aufgedeckt hat. Darüber hinaus hat 888 eine offizielle Verwarnung erhalten und muss sich einer umfassenden, unabhängigen Prüfung unterziehen.

Dies ist bereits das zweite mal das die 888 UK Limited mit Zwangsmaßnahmen seitens der Gambling Commission konfrontiert wurde. Im Jahr 2017 zahlte das Unternehmen bereits eine Strafe in Höhe von 7,8 Mio. Pfund wegen der Vernachlässigung schutzbedürftiger Kunden.

Auch wenn die Strafe dieses mal andere Gründe hatte, ging es in beiden Fällen um die Vernachlässigung von Verbrauchern - und das ist inakzeptabel.

Die Gedldbuße ist eine der höchsten die je durch uns verhängt wurde und es sollte klar sein, das wir bei einem erneuten Fehlerverhalten bei 888, ernsthaft die Eignung des Betreibers in Zweifel ziehen müssen, die Lizenzbedingungen einzuhalten und das Glücksspiel sicher und frei von Kriminalität zu halten. [...]

Andrew Rhodes, Gambling Commission Chief Executive

Zu den Versäumnissen im Bereich "Soziale Verantwortung" gehören:

  • Keine wirksame Identifizierung von Spielern - nachdem Richtlinien vorsahen das eine finanzielle Überprüfungen durchgeführt werden sollte, nachdem ein Kunde 40.000£ eingezahlt hatte.
  • Keine Interaktion mit einem Kunden, der während der Covid-19-Pandemie innerhalb von sechs Wochen 37.000£ verloren hatte.
  • Keine Berücksichtigung der formellen Leitlinien der Gambling Commission zum Umgang mit Kunden.
  • Einem Kunden, von dem bekannt war, dass er ein NHS-Mitarbeiter mit einem Monatseinkommen von 1.400£ war, eine monatliche Einzahlungsobergrenze von 1.300£ zu gewähren.
  • Die meisten der durchgeführten Interaktionen bestanden lediglich aus einer E-Mail, in der die Instrumente für verantwortungsvolles Spielen beschrieben wurden. Diese erforderten jedoch keine Reaktion des Kunden.
  • Bei einer Überprüfung durch die Kommission gab es keine Hinweise darauf, dass der Betreiber proaktiv Konten einschränkt, wenn Bedenken hinsichtlich der sozialen Umstände geäußert wurden.
  • Es wurde nicht sichergestellt das mehrere Konten eines Kunden hinsichtlich des Spielerschutzes ganzheitlich behandelt wurden. So wurde einem Kunden mit elf Konten, eines davon gesperrt weil Bedenken hinsichtlich der Herkunft der Gelder bestanden. Der Kunde konnte jedoch problemlos drei weitere Konten eröffnen und bespielen.

Zu den Versäumnissen im Bereich "Geldwäschegesetz" gehören:

  • Umsetzung von Richtlinien, bei der Kunden 40.000£ einzahlen durften, bevor eine Quellenprüfung durchgeführt wurde.
  • Akzeptieren von mündlichen Zusicherungen der Kunden hinsichtlich ihres Arbeitseinkommens und Verlassen auf öffentliche Informationen zur Überprüfung der Geldquelle.
  • Keine Standardisierung hinsichtlich der Dokumente die zur Überprüfung der Geldquelle angefordert werden sollen.
  • Einem Kunden zu gestatten, in nur 5 Monaten 65.835£ auszugeben, ohne dass eine Prüfung der Geldquelle durchgeführt wurde.
  • Die eigenen Richtlinien nicht wirksam umzusetzen, welche besagen, dass Kunden 10 Tage Zeit haben, Dokumente die den Ursprung des Geldes belegen vorzulegen, bevor ihr Konto gesperrt wird. In einem Fall wurden die Unterlagen eines Kunden erst drei Wochen nach Ablauf der 10-Tage-Frist angefordert, so dass er in diesem Zeitraum 15.000£ verlor.