Wenn Schüler Unternehmensgründer wären

Rahdener Gymnasiasten nehmen an Wirtschaftsplanspiel auf Schloss Benkhausen teil

Freuen sich über die abwechslungsreiche Woche: Die Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium nahmen auf Schloss Benkhausen an einem Wirtschaftsplanspiel teil und wurden dabei von Seminarleiter Steffen Vogt (hinten rechts) betreut.
Freuen sich über die abwechslungsreiche Woche: Die Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium nahmen auf Schloss Benkhausen an einem Wirtschaftsplanspiel teil und wurden dabei von Seminarleiter Steffen Vogt (hinten rechts) betreut.
Espelkamp/Rahden - Erfindergeist und Unternehmertum sind tragende Säulen unserer Gesellschaft – und trotzdem fristen Themen wie Wirtschaftskompetenz in vielen Lehrplänen noch immer ein Schattendasein. Das Gymnasium Rahden wirkt diesem Trend entgegen und hat 17 Schülerinnen und Schüler am Management Information Game (MIG) teilnehmen lassen. Im Rahmen eines fünftägigen Praxisseminars konnten die Jugendlichen lernen, wie vielfältig die Herausforderungen sind, die bei einer erfolgreichen Unternehmensführung bewältigt werden müssen. Denn neben der Grundidee für ein innovatives Produkt galt es auch, eine Vielzahl wichtiger Entscheidungen rund um Kostenstrukturen, Marktanalysen, Forschung und Entwicklung, Vertriebskanäle oder Marketingkonzepte zu treffen. Als Gastgeber des Seminars hatte die Gauselmann Gruppe die Jugendlichen für die Dauer des Workshops nach Schloss Benkhausen eingeladen.

„Wir finden es richtig, dass bereits in der Schule wirtschaftliche Zusammenhänge vermittelt werden und unterstützen das Projekt deshalb gerne“, sagt Konrad Ostermeier, Ausbildungsleiter der Gauselmann Gruppe. Das Spiel wird vom Industriellen Arbeitgeberverband Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim in Kooperation mit dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft veranstaltet. Das Gymnasium Rahden hat bereits etliche Male mit Schülergruppen an dem Seminar teilgenommen. „Wirtschaftskompetenz steht zwar nicht im Lehrplan, ist aber ein wichtiger Teil der Allgemeinbildung“, betont Achim Brünger, Lehrer am Gymnasium Rahden. „Außerdem möchten wir uns für die perfekten Bedingungen auf Schloss Benkhausen bedanken. Ohne das engagierte Personal und die hervorragende kulinarische Unterstützung wäre die Veranstaltung nicht so ein Erfolg geworden.“

Unternehmensleitung für eine Woche: Die Oberstufenschüler Lenja Heselmeier (von links), Gesa Hegerfeld, Bjane Lehde, Sandra Lohrie und Riste Quade kümmerten sich intensiv um den Erfolg ihrer fiktiven Firma.
Unternehmensleitung für eine Woche: Die Oberstufenschüler Lenja Heselmeier (von links), Gesa Hegerfeld, Bjane Lehde, Sandra Lohrie und Riste Quade kümmerten sich intensiv um den Erfolg ihrer fiktiven Firma.
Das Planspiel setzt sich aus mehreren Spielrunden zusammen, in denen die Schülerinnen und Schüler Ziele für ihre fiktiven Unternehmen festlegen und in konkrete Planungen umsetzen müssen. Unter Zeitdruck mussten sie diverse Entschlüsse fassen, um ihre Unternehmen - die Just In Time AG, die Booster View AG und die GearView AG – am Markt zu behaupten. „Das Spiel wurde immer wieder weiterentwickelt und an aktuelle Erfordernisse angepasst“, erläutert Seminarleiter Steffen Vogt vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft. Die Jugendlichen mussten insgesamt rund 80 Entscheidungen treffen, die auch die Finanzierung oder die Personalplanung betrafen. In Jahreshauptversammlungen mussten sie ihre Strategien erläutern und Rede und Antwort stehen. Experten der Gauselmann Gruppe sowie unterstützender Unternehmen hatten den Jugendlichen mit Vorträgen zu unterschiedlichen Themen wichtige Einblicke in den Unternehmensalltag gegeben.

Die Schülerinnen und Schüler nahmen viel aus der Woche mit und waren angesichts der thematischen Vielfalt und dem direkten Bezug zur Lebenswirklichkeit begeistert. „Dank des praxisnahen Wissens habe ich einiges fürs Leben gelernt“, erklärt die Stemwederin Gesa Hegerfeld. Auch der Rahdener Bjane Lehde hat nicht nur viel über wirtschaftliche Zusammenhänge gelernt, sondern hat auch ein Gefühl dafür bekommen, was es heißt, für ein Unternehmen verantwortlich zu sein: „Es ist keine Arbeit, bei der man um fünf Uhr Feierabend hat. Wenn man wirklich Erfolg haben will, muss man sich mit Herzblut für sein Unternehmen einsetzen.“