Lotto Brandenburg: Bilanz 2007

Abgaben gemeinwohlorientiert eingesetzt / Glücksspielstaatsvertrag verabschiedet

Potsdam, 29. Februar 2008. Der Spieleinsatz der Brandenburger Lottospieler betrug 2007 insgesamt 199,6 Millionen Euro. Mit einem Rückgang um 32,4 Millionen Euro (-14 %) wurde damit nicht an die Ergebnisse der Vorjahre angeknüpft. Dies begründet sich vor allem im Einspielverhalten der Gewerblichen Spielvermittler, die im Vergleich zum Vorjahr allein 23 Millionen Euro weniger Spieleinsätze in der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH (LBL) abgaben. Rein statistisch betrachtet, entfiel auf jeden Brandenburger Einwohner ein durchschnittlicher Spieleinsatz von 1,51 Euro pro Kopf und Woche. Im Jahr 2006 war dies 1,75 Euro.

Die Konzessionsabgabe der LBL betrug rund 40,3 Millionen Euro. Zusätzlich wurde Lotteriesteuer in Höhe von 34,3 Millionen Euro abgeführt. „Somit gingen 74,6 Millionen Euro an das Land Brandenburg.“, fasst Lotto-Geschäftsführer Klaus Walkenbach zusammen. Die Gelder an das Land Brandenburg werden durch die Landesregierung im Rahmen gemeinnütziger, sozialer, kultureller oder sportlicher Projektförderung eingesetzt.
So wurden im vergangenen Jahr Projekte zur Stärkung der Feuerwehren vom Innenministerium mit rund 32.260 Euro unterstützt. Ministerpräsident Matthias Platzeck stellte 10.000 Euro aus Lottomitteln für das Perleberg-Festival, 15.000 Euro für die Anschaffung eines Kirchbootes beim Landesruderverband sowie 25.870 Euro für die Finanzierung eines Transporters des Vereins Mobile Lebenshilfe zur Verfügung. Mit rund 12.000 Euro unterstützte das Sozialministerium den Naturparkverein Fläming e.V. sowie mit rund 10.000 Euro den Verein Hoffnungstal für die Einrichtung von Werkstatträumen. Auch das Sozial-Therapeutische Institut Berlin-Brandenburg e.V. erhielt vom Justizministerium eine Unterstützung von 39.550 Euro aus Lottomitteln. Das Geld floss in die sozialpädagogische Hilfe für kindliche Opferzeugen und ihre Familien im Strafverfahren bei Sexualdelikten.

Der Brandenburger Sport wurde durch jeden Spielteilnehmer mit 7 Cent seines eingesetzten Lotto-Euro direkt unterstützt; insgesamt rund 14 Millionen Euro.

Den Destinatären der Lotterie GlücksSpirale, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, dem Deutschen Olympischen Sportbund, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem NaturSchutzFonds Brandenburg, flossen rund 1 Million Euro (2006: 1,2 Mio. €) Zweckertrag zu.

Die Brandenburger Lottospieler nahmen das Glücksspielangebot der LBL gegenüber dem Vorjahr verändert an. In den Lotto-Verkaufsstellen (LVS) setzten sie 1,8 weniger ein als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg der Anteil der LVS an den Gesamtspieleinsätzen von 71,6 in 2006 auf 81,7 . Einen um

1,1
leicht geringeren Zuspruch als 2006 fand das Dauerspiel im Abbuchungsverfahren. Der Anteil dieses Vertriebswegs am Gesamtspieleinsatz liegt damit bei 5,9 %.

Die Gewerblichen Spielvermittler lieferten 48,2 weniger Spieleinsätze bei der LBL ab. Ihr Anteil sank um mehr als 8 gegenüber 2006 und betrug zum Ende 2007 12,4 %.
Die Schließung des Internetangebots im November 2006 führte zu keinen vergleichbaren Zahlen in 2007. Die LBL geht davon aus, dass die gewerblichen Vermittler im Internet diese Spieleinsätze größtenteils auf sich ziehen konnten.

Betrachtet man ausschließlich die eigenen Vertriebswege der LBL so sank der Spieleinsatz für das Hauptprodukt LOTTO 6aus49 um 3,2 im Vergleich zum Vorjahr. Die Zusatzlotterien SUPER 6 und Spiel 77 haben ein Minus von mehr als 4 zu verzeichnen, welches eng mit LOTTO 6aus49 verbunden ist. LOTTO 6aus49 und die Zusatzlotterien stellen gemeinsam rund 89 des Gesamteinsatzes dar.

Der Trend bei „ODDSET – Die Sportwette von LOTTO“ war auch in 2007 mit 17,6
rückläufig. Private Wettanbieter zogen weiter Kunden ab. Dagegen gewannen die TOTO-Wetten insgesamt 16,8 im Vergleich zum Vorjahr. Dies resultierte insbesondere aus der langen Jackpotphase der TOTO-Auswahlwette 6aus45.

Die Sofortlotterien mit Ihrem Einsatzanteil von nur 1,6
verzeichnen ein Minus in Höhe von 19,5 zu 2006.

Rückgänge ergaben sich weiterhin bei den Spieleinsätzen der Lotterie GlücksSpirale von 16,5
.

Die tägliche Zahlenlotterie KENO sowie plus 5 verlor mit einem Minus von 14,5 % an Interesse bei den Brandenburgern.
Dennoch bleibt KENO nach LOTTO 6aus49 und Spiel 77 / SUPER 6 die beliebteste Spielart bei den Brandenburger Tippern.

Für den Verkauf von Lottoprodukten erhielten die Partner 2007 Provisionen von insgesamt knapp 14,7 Millionen Euro. Im Jahresdurchschnitt 2007 zählte das Händlernetz der LBL rd. 779 Partner.

Insgesamt sind über 96,3 Millionen Euro an die Tipper in Form von Gewinnen wieder ausgeschüttet worden. Insgesamt konnten im Jahr 2007 vier Großgewinne zwischen 500.000 Euro und 1 Million Euro sowie 59 Gewinne zwischen 50.000 Euro und 500.000 Euro ausgeschüttet werden.

Die Spitzengewinne verteilen sich wie folgt:
Landkreis Teltow-Fläming: 636.984,10 Euro (Feb./LOTTO 6aus49)
Landkreis Oder-Spree: 576.354,30 Euro (Jul./LOTTO 6aus49)
Landkreis Ostprignitz-Ruppin: 571.084,50 Euro (Jul./LOTTO 6aus49)
Landkreis Havelland: 529.013,20 Euro (Jan./LOTTO 6aus49)

Im LOTTO 6 aus 49 wurden im Land Brandenburg 13 mal „6 Richtige“ und 
65 mal „5 Richtige mit Zusatzzahl“ erzielt.

Die tägliche Zahlenlotterie KENO und deren Zusatzlotterie plus 5 werden seit nunmehr drei Jahren im Land Brandenburg angeboten.
Im Jahr 2007 gewannen bei KENO zwei Spielteilnehmer aus dem Landkreis Oder-Spree je 100.000 Euro. Sechs Teilnehmer aus den Landkreisen Barnim (3 x), Märkisch-Oderland, Oberhavel und Teltow-Fläming konnten sich über je 10.000 Euro freuen.

Für ihr „ja“-Kreuz bei den Zusatzlotterien Spiel 77 und SUPER 6 wurden 329 Brandenburger großzügig von Fortuna bedacht. Beim Spiel 77 wurde einmal der Spitzengewinn erzielt. Der Spielteilnehmer aus dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin konnte sich über 370.000 Euro freuen. Die Gewinnsumme von 70.000 Euro konnte 13 mal ausgeschüttet werden.
Der Spitzengewinn bei SUPER 6 in Höhe von 100.000 Euro wurde 14 mal gewonnen.
Auch bei der GlücksSpirale waren die Brandenburger 2007 erfolgreich.
Über 100.000 Euro freute sich ein Spielteilnehmer aus dem Landkreis Havelland.

Bei den Sonderauslosungen der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH wurden Gewinne im Gesamtwert von rund 850.000 Euro ausgeschüttet.

Mit Zustimmung aller 16 Länderparlamente trat am 01. Januar 2008 der Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland in Kraft. Die entsprechende Ausführungsgesetzgebung in Brandenburg datiert auf den 18. Dezember 2007.
Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wird das ausschließliche staatliche Glücksspielangebot fortgeführt und noch stärker am Spielerschutz und an der Suchtprävention ausgerichtet. Die Politik hat sich damit für ein maßvolles Glücksspielangebot in Deutschland entschieden. Die Regelungen dienen in erster Linie dazu, unerwünschte Auswirkungen einer Kommerzialisierung des Glücksspiels – wie z.B. Spielsucht und Kriminalität -zu verhindern. Als positiver Nebeneffekt wird die Förderung des Gemeinwohls gesichert.