Jugendliche gefährdet: Jeder dritte Spiel- süchtige ist noch nicht einmal 18 Jahre alt!

50.000 Österreicher leiden an pathologischer Spielsucht. Gefahr vor allem durch Sportwetten und Rubbellose
Die Spielsucht wird immer mehr zur Gefahr: In Deutschland liegt sie – nach dem Alkoholismus – bereits auf Platz zwei der Suchterkrankungen, es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis eine vergleichsweise hohe Quote auch in Österreich erreicht werde, warnte Gerald Granig, Präsident des Vereins Anonyme Spieler Salzburg (ASS), am Dienstag bei einem Pressegespräch. Hohen Suchtfaktor haben vor allem Sportwetten, Glücks- und Rubbellose, da diese jedem leicht zugänglich sind, so auch Jugendlichen.

„38 Prozent der Betroffenen sind dem Glücksspiel schon vor ihrem 18. Lebensjahr zum Opfer gefallen, sechs Prozent gar vor dem 14.“, erklärte der Vereinsvorsitzende. Erschreckend: 89 Prozent der spielsüchtigen Salzburger sind mit durchschnittlich 30.074 Euro verschuldet. Ein sehr problematischer Aspekt der Sucht ist die Beschaffungskriminalität. „Trafik-, Tankstellen- und Banküberfälle werden oft von Drogenabhängigen oder pathologischen Glücksspielern begangen“, so Gerald Granig. Rund 1.000 bis 1.500 Menschen im Bundesland Salzburg leiden an akuter Spielsucht. Österreichweit wird die Zahl der pathologischen Glücksspieler auf ca. 50.000 geschätzt. Weitere 150.000 Österreicher sind stark gefährdet.

Der Verein muss Ende Mai 2005 aus Geldmangel voraussichtlich seinen Betrieb einstellen. Um die Behandlung von Spielsuchterkrankten weiterhin zu gewährleisten, kämpft der ASS um seine Existenz. „Wir haben kein Geld, weil die Landespolitik es verabsäumt hat, sich gezielt mit der Problematik der akuten Spielsucht auseinander zu setzen“, so Granig. „Um über die Runden zu kommen, bräuchten wir 35.000 bis 40.000 Euro jährlich und eine solide Einrichtung, die weitere 180 Euro kosten würde.“