Erfolgreicher Start bei der Prävention pathologischen Spielverhaltens

Deutsche Automatenwirtschaft und Caritas engagieren sich gemeinsam

Berlin – Die Deutsche Automatenwirtschaft und der Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V. gehen seit Jahresbeginn im Bereich der Frühintervention bei pathologischem Spielverhalten neue Wege. So schult der Caritasverband bundesweit Mitarbeiter von Spielstätten sowie die Führungsebene der Unternehmen der Automatenwirtschaft. Mittlerweile haben über 500 Teilnehmer die Schulung erfolgreich absolviert, bis Jahresende liegen schon jetzt Anmeldungen für weitere 1200 Teilnehmer vor.
Ziel ist es, frühzeitig problematisches und pathologisches Spielverhalten zu erkennen und Betroffene in die örtlichen Hilfesysteme zu vermitteln. Der Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI), der Deutsche Automaten-Großhandels-Verband e.V. (DAGV), der Bundesverband Automatenunternehmer e.V. (BA), das FORUM für Automatenunternehmer in Europa e.V. und die AWI Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH werden damit die seit mehr als 20 Jahren freiwillig und erfolgreich praktizierten Maßnahmen (z.B. Info-Telefon bei der BZgA) noch mehr intensivieren. Indem die Unternehmen der Deutschen Automatenwirtschaft aktiv problematischem Spielverhalten vorbeugen, wollen sie ein weiteres deutliches Zeichen im Sinne der Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung setzen, so AWI-Geschäftsführer Dirk Lamprecht.

Nach den Erfahrungen der Caritas in ihren Suchtberatungsstellen spielen viele der dort ratsuchenden pathologischen Spieler an Geldgewinnspielgeräten. Pathologisches Spielverhalten kann im Zuge seiner Eigendynamik zu Verschuldung, zum Verlust des Arbeits- oder Ausbildungsplatzes, zur Zerrüttung von Partnerschaft und Familie und zu sozialer Vereinsamung führen. Die Deutsche Automatenwirtschaft bekennt sich zu ihrer sozialen Verantwortung und möchte deshalb dazu beitragen, dass dem pathologischen Spielverhalten mit seinen negativen psychosozialen Auswirkungen so weit wie möglich vorgebeugt wird.

Aktuellen Studien zufolge wird die Zahl der beratungsbedürftigen pathologischen Spieler über alle Spielarten in Deutschland auf 100.000 bis 290.000 geschätzt (0,19 bis 0,56 % der erwachsenen Bevölkerung). Die Deutsche Automatenwirtschaft schaut auffälligem, exzessivem Spielverhalten nicht tatenlos zu und nimmt die Probleme ernst. Aus diesem Grunde wurde mit dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V. ein Kooperationspartner gewonnen, der seit mehr als 20 Jahren Spielsüchtige und deren Angehörige berät.

In umfassenden Schulungsveranstaltungen sollen die Fachleute der Caritas bundesweit den Blick der Mitarbeiter von Spielsstätten für auffälliges Spielverhalten schärfen und sie in die Lage versetzen, Betroffene gezielt anzusprechen. Problematisches Spielverhalten soll frühzeitig erkannt werden. Es geht darum, bei den Mitarbeitern ein Problembewusstsein für exzessives Spielverhalten zu entwickeln und frühzeitig einzugreifen, damit gefährdete Spielgäste die Kontrolle über ihr Spielverhalten behalten. Bereits Betroffene werden in das Suchthilfesystem vermittelt, um leidvolle Chronifizierungen zu vermeiden.

Auf diese Weise soll der Manifestierung exzessiven Spielverhaltens vorgebeugt bzw. den Betroffenen und deren Angehörigen frühzeitig Information und Hilfe zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist es, unkontrollierbarem, pathologischem Spielverhalten entgegenzuwirken. Die neuen, niederschwelligen Hilfs- und Beratungsangebote werden die bereits praktizierten freiwilligen Präventionsmaßnahmen der Deutschen Automatenwirtschaft wirkungsvoll ergänzen.