Mit einem neuen Präventionsprojekt sollen Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen auf die Gefahren von Glücksspiel aufmerksam gemacht werden. Die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS) hat dazu mit Unterstützung der Krankenkasse DAK-Gesundheit den Glücksspiel-Parcours namens «abgezockt» modernisiert. Das Pilotprojekt startet am Aktionstag Glücksspielsucht (27. September) und soll 2024 kontinuierlich an Schulen ausgebaut werden, wie die DAK-Gesundheit am Montag mitteilte.

Hintergrund ist, dass Kinder und Jugendliche zunehmend mit Glücksspiel konfrontiert sind. Laut dem Glücksspiel-Survey der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hatten 2019 bereits die Hälfte aller jungen Erwachsenen zwischen 18 und 20 Jahren entsprechende Erfahrungen. Bei den 16- bis 17-Jährigen waren es 36 Prozent.

Es gibt Online-Casinos, in denen per Handy gezockt werden kann, für Sportwetten wird im Fernsehen geworben und auch in Videospielen oder sozialen Medien finden sich zunehmend Glücksspiel-Elemente. «Glücksspielsucht ist ein ernstzunehmendes Problem», sagte Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung Niedersachsen. «Wir wollen bereits früh im Umfeld Schule für das Thema sensibilisieren.»

Der Glücksspiel-Parcours soll in Jugendzentren sowie an Berufs- und weiterführenden Schulen eine kritische Einstellung zum Glücksspiel vermitteln. Es gehe darum, einen gesunden Umgang damit zu fördern sowie negativen Entwicklungen vorzubeugen, hieß es. Die Workshops werden von Fachkräften für Suchtprävention geleitet.

Der Parcours «abgezockt» wurde bereits 2012 vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg und dem Suchtpräventionszentrum gemeinsam mit Glücksspielfachkräften aus unterschiedlichen Bundesländern entwickelt und im Anschluss evaluiert, wie die Krankenkasse weiter mitteilte. Jetzt wurde er um Inhalte ergänzt, die in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen haben wie zum Beispiel Sportwetten.

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