Aktionstag Glücksspielsucht

Unter der Schirmherrschaft des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert

Burkhard Blienert, Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung
© Thomas Ecke

Am 28. September findet der bundesweite Aktionstag Glücksspielsucht unter der Schirmherrschaft des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, statt. Unterschiedliche Akteure von Beratungsstellen über Kliniken bis hin zur Selbsthilfe beteiligen sich mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Ziel ist es, damit auf die Risiken der Glücksspielteilnahme hinzuweisen und über Hilfemöglichkeiten aufzuklären.

Thematische Schwerpunkte sind in diesem Jahr Kinder aus glücksspielsuchtbelasteten Familien und Glücksspielwerbung. Diese Themenauswahl soll die Vielfalt der Probleme im Kontext von Glücksspiel und Glücksspielsucht hervorheben und aktuelle Aspekte, wie den Bereich der Glücksspielwerbung aufgreifen. Mit dem Thema Kinder aus glücksspielsuchtbelasteten Familien wird ein besonderes Schlaglicht auf einen Bereich geworfen, der bislang wenig Beachtung fand.

Verena Küpperbusch, Leiterin der Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW
© Susi Freitag

Insgesamt muss davon ausgegangen werden, dass bis zu 2,4 Millionen Kinder in Deutschland von den Folgen des Glücksspielens betroffen sind. Kinder aus glücksspielsuchtbelasteten Familien stehen unter großen emotionalen und sozialen Belastungen. Sie haben einen besonders großen Bedarf an Erfolgserlebnissen, Akzeptanz und Anerkennung. Studien zeigen zudem, dass 13 % der betroffenen Kinder bereits einen Suizidversuch unternommen haben. Oft leiden sie unter einem geringen Selbstwertgefühl und haben noch als Erwachsene psychische Probleme, wie etwa Angststörungen oder Depressionen. Kinder aus glücksspielsuchtbelasteten Familien tragen ein hohes Risiko, eigene Suchtprobleme zu entwickeln: Ihr Risiko, später selbst glücksspielsüchtig zu werden, liegt für sie etwa 10-mal höher als bei Gleichaltrigen ohne glücksspielsüchtigen Elternteil.

Das Thema Glücksspielwerbung ist derzeit allgegenwärtig – und macht auch vor Kinderzimmern nicht Halt. Dabei ist Werbung ist ein wichtiger Anreiz für die Teilnahme an Glücksspielen. Gefährdete Gruppen wie Kinder oder Personen mit problematischem Glücksspielverhalten werden durch sie besonders stark beeinflusst: Durch Werbung geben sie mehr Geld für Glücksspiele aus und nehmen häufiger an Glücksspielen teil, auch wenn sie es eigentlich nicht geplant hatten.

Betroffene und Angehörige können sich kostenfrei und anonym an das Hilfetelefon Glücksspielsucht oder die Onlineberatung „ausgezockt“ wenden:

Hilfetelefon Glücksspielsucht

kostenfrei und anonym

0800 077 66 11 (in deutscher Sprache)

0800 326 47 62 (in türkischer Sprache)

Onlineberatung Glücksspielsucht

kostenfrei und anonym

in deutscher und türkischer Sprache

www.ausgezockt.de

Aktuelle Informationen zum Aktionstag, Hilfen vor Ort und den geplanten Aktionen finden Interessierte bei der Landesfachstelle Glücksspielsucht.