Kampagne zur Prävention von Spielsucht gestartet!

Fachstelle für Suchtprävention setzt gegen „Faules Spiel!“

In Berlin sind schätzungsweise 17.000 Menschen glücksspielsüchtig. Bundesweit sind zwischen 0,2 und 0,5% der Bevölkerung betroffen. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche. Laut der neuesten Repräsentativerhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben bereits 61% aller 16-17 Jährigen schon einmal in ihrem Leben um Geld gespielt.

Glückspiel ist laut Jugendschutzgesetz für unter 18-Jährige in Deutschland verboten. Viele Jugendliche spielen dennoch an Automaten oder am heimischen PC z.B. Online-Poker oder Internetsportwetten. „Vor einem Jahr trat der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Er soll dabei helfen, Glücksspielsucht vorzubeugen“, sagt Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher. „Wir freuen uns, dass die Fachstelle für Suchtprävention mit diesem neuen Projekt die Prävention von Glücksspielsucht im Land Berlin aufbaut und nachhaltig implementiert.“

Kerstin Jüngling, Leiterin der Fachstelle für Suchtprävention unterstreicht: „Aus einem scheinbar harmlosen Zeitvertreib kann schnell ein gefährliches Spiel werden. Am Ende geht es um mehr als nur um Geld. Wer spielt, kann auch Freunde, Familie und Respekt verlieren.“ Das Präventionsprojekt Glücksspiel stellte heute in einer Pressekonferenz die Kampagne, „Der Automat gewinnt immer.“ vor. Dazu gehört neben Plakaten und Informationskarten für Jugendliche und Erwachsene auch eine Website.

Die Kampagne informiert über Glücksspielsucht als Krankheit, zeigt, welche Glücksspiele ein besonders hohes Suchtpotenzial haben und hilft weiter, wenn das Spiel zum Problem wird. Auf der Website befindet sich auch ein Test, mit dem die eigene Gefährdung überprüft werden kann. „Neben diesen Angeboten können sich pädagogische, medizinische oder therapeutische Fachkräfte bei uns schulen lassen – denn auch das Verhindern von Spielsucht und die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes braucht Wissen und Kommunikations-Kompetenzen. Damit Spielsucht nicht weiter im Verborgenen und unentdeckt bleibt“, betont Kerstin Jüngling.

Das Projektbüro befindet sich in der Mainzer Str. 13 in Berlin-Friedrichshain. Alle weiteren Informationen finden Sie unter www.faules-spiel.de oder www.gluecksspielsucht-praevention-berlin.de.