Neue Kliniken für Zocker :
Großbritanniens Kampf gegen die Spielsucht

Von Philip Plickert, London
Lesezeit: 4 Min.
Zocker auf der Gamescom in Köln
In London wird das erste staatliche Gesundheitszentrum eröffnet, das sich auf die Therapie von Online-Spielesüchtigen spezialisiert. Der Direktor der Behörde macht den Spieleanbietern unterdessen schwere Vorwürfe.

Mit einem ungewöhnlich deutlichen Angriff hat der staatliche britische Gesundheitsdienst NHS kommerzielle Internet-Spieleanbieter ins Visier genommen. Die Unternehmen „machen Kasse“, während immer jugendlichere Nutzer in eine Sucht abrutschten, kritisiert Simon Stevens, der Direktor des National Health Service. Das staatliche Gesundheitswesen müsse dann jene auffangen, deren Leben ruiniert würden, sagte Stevens der Zeitung „Daily Telegraph“. Schon früher hat Stevens gefordert, dass die Anbieter der Spiele und Social-Media-Plattformen eine Abgabe oder Steuer namens „Mental Health Levy“ entrichten sollten, um die sozialen Kosten exzessiver Onlineaktivitäten zu finanzieren. „Die Spiele- und Internet-Firmen haben eine Verantwortung für ihre Nutzer wie für ihre Aktionäre und sollten alles unternehmen, obsessives oder schädliches Verhalten zu verhindern statt noch damit Kasse zu machen“, sagte Stevens.

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