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Spielsucht in Japan – Regierung geht von 3,2 Millionen Betroffenen aus

Etwa 3,2 Millionen Japaner leiden wahrscheinlich unter Spielsucht. Dies zeigt zumindest eine Einschätzung der Regierung. Dabei ist letztes Jahr erst ein Gesetz zur Legalisierung von Kasinos in Kraft getreten.

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Laut dem Zwischenbericht der bundesweiten Umfrage für das Jahr 2017 haben 3,6% der Befragten angegeben, dass sie zumindest vermuten irgendwann einmal eine Spielsucht entwickeln zu können, was auf der Grundlage der Volkszählung etwa 3,2 Millionen Japanern entspricht.

Die Umfrage unter 10.000 Erwachsenen enthielt 4.685 gültige Ergebnisse. Hierfür wurden Personen im Alter zwischen 20 und 74 Jahren an 300 Standorten per Zufall zu einem Interview eingeladen.

Der Zwischenbericht sagt weiterhin, dass 0,8%, also ungefähr 700.000 Japaner, wahrscheinlich irgendwann im vergangenen Jahr süchtig gewesen sein dürften. Das Durchschnittsalter liegt hier bei ca. 46,5 Jahren. Hier machten die Pachinko-Spielautomaten mit durchschnittlich 58.000 Yen (435 Euro) pro Monat den größten Umsatz im Glücksspiel aus.

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Die Regierungskoalition hatte dem Repräsentantenhaus im Juni einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Zentral- und Kommunalregierungen zur Formulierung konkreter Suchtbekämpfungspläne, wie z.B. der Einrichtung einer Beratungsstelle, verpflichten würde.

Des Weiteren hat die Regierung, im Rahmen der Bekämpfung der Spielsucht, vergangenen Monat beschlossen, bis Ende des Jahres 2022 ein System zur Begrenzung der Online-Rennenwetten einzuführen. Derzeit ist die Wettannahme in Japan gesetzlich auf Pferderennen, Motorbootrennen, Radrennen und Motorradrennen beschränkt.

Auf der anderen Seite plant die Regierung aber auch die Eröffnung von Casinos in „integrierten Resorts“. Diese sollen Hotels, Konferenzräume, Theater und andere Unterhaltungseinrichtungen umfassen. Davon verspricht sich die Regierung, dass der Tourismus und die lokale Wirtschaft angekurbelt wird.

Die Umfrage wurde in 11 weiteren Ländern und Regionen, einschließlich der Vereinigten Staaten, Südkorea und Hongkong, organisiert und hatte eine Bandbreite von 0,2 bis 2,4%. Der Organisator der Umfrage gab aber ebenfalls an, dass die Umfragen der einzelnen Länder nicht miteinander zu vergleichen wären, da die Methoden sich von Land zu Land unterscheiden würden.

Solltet ihr betroffen sein  und sucht Hilfe oder sucht hier eine Anlaufstelle um jemanden bei seiner Suchtbekämpfung zu helfen. Dann findet ihr auf der Webseite http://gluecksspiel-selbsthilfe.org/ eine Liste von Beratungsstellen und Kliniken sowie Hilfe und Tipps. 

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