Verein gegen Spielsucht: Viel Arbeit

Mehr als 5.000 Salzburgerinnen und Salzburger sind spielsüchtig oder kurz davor - laut Institut „Glücksspiel und Abhängigkeit“ sind das alarmierende Zahlen. Diese Einrichtung - früher als anonyme Spieler bekannt - hat viel zu tun.

Der Salzburger Stefan Innerberger erinnert sich beim Tischfußball - das bleibt ihm noch erlaubt - an die Zeit als er im Alter von 17 Jahren zum Spieler wurde. Es sei im zweiten Jahr seiner Koch-Lehre passiert, schildert Stefan Innerberger.

„Es war immer schwierig. Meine Mutter war Alleinerzieherin mit drei Kindern. Geld war immer knapp und wahrscheinlich wollte ich uns ein besseres Leben ermöglichen. So bin ich zum Spielen gekommen. Meine Mutter hatte ein Lokal, in dem auch ein Wettautomat stand. Da habe ich in einer Nacht manchmal 700 oder 800 Euro hineingeworfen. Das war nicht einmal mein Geld, sondern Geld meiner Mutter. Und dann war ich verzweifelt.“

Neun Jahre lang spielsüchtig gewesen

Fast neun Jahre dauerte seine Spielsucht, der er in Spielhöllen, Wettbüros und im Internet fröhnte. Erst Ende Juli 2017 hat Stefan Innerberger erstmals das Institut Glücksspiel & Abhängigkeit im Salzburger Stadtteil Schallmoos aufsucht. Er will nun endlich aufhören - mit professioneller Unterstützung, bestätigt Roman Neßhold vom Institut „Glücksspiel und Abhängigkeit“.

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„Bei Stefan Innerberger haben wir natürlich den großen Vorteil, dass er schon sehr motiviert zu uns gekommen ist. Die einzelnen Schritte können ganz unterschiedlich sein. Das kann eine fachärztliche Abklärung sein, oder auch ein Schuldenmanagement, Konfliktmanagement oder eine Mediation sein, aber auch eine psychologische Beratung, eine Psychotherapie-Sitzung oder auch eine sozialarbeiterische Betreuung oder juristische Unterstützung sein - je nachdem, was der Betroffene eben braucht“, sagt Neßhold.

„Es ist schon ein harter Kampf“

Stefan Innerberger gilt bereits als spielfrei. Er ist einer der ersten, der sich nach dem neuen Wettgesetz, selbst in sämtlichen Wettbüros sperren ließ. Zudem muss der 26-Jährige noch 13.000 Euro Schulden zurückzahlen. „Der Kampf gegen die Spielsucht ist schon hart“, sagt Stefan Innerberger.

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Beim Institut „Glücksspiel und Abhängigkeit“ geht man aber davon aus, dass es Stefan Innerberger schaffen wird. Sämtliche Therapien dort sind kostenlos. Trotzdem erhält die Beratungsstelle als einzige international anerkannte Stelle ihrer Art kein Geld vom Land. Sie finanziert sich ausschließlich über die Einnahmen von Präventions-Schulungen.

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Verein gegen Spielsucht: Viel Arbeit

Mehr als 5.000 Salzburgerinnen und Salzburger sind spielsüchtig oder kurz davor - Experten des Instituts „Glücksspiel und Abhängigkeit“ sprechen von „alarmierenden Zahlen“.

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