Lotto GmbH mit neuem Konzept gegen Spielsucht

Die Staatliche Toto-Lotto GmbH geht verstärkt gegen Spielsucht vor. Damit komme Lotto einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nach, teilte Geschäftsführer Friedhelm Repnik mit. Projekte wie zum Beispiel Sportwetten per SMS oder ein größeres Internetangebot wurden in die Schublade gelegt.

Das Bundesverfassungsgericht hatte im März entschieden, dass ein staatliches Wettmonopol mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Allerdings nur, wenn die staatlichen Gesellschaften sich verpflichten, konsequent die Spielsucht einzudämmen. Gemeinsam mit dem Beratungs-und Behandlungszentrum der Evangelischen Gesellschaft (eva) entwickelte die Toto-Lotto GmbH daher ein so genanntes Sozialkonzept.

Unter anderem habe die Lotto GmbH ihre Werbung stark eingeschränkt, warne nun auf allen Spielscheinen vor der Sucht und schule ihre Mitarbeiter gezielt zu diesem Thema. Eine neue Kundenkartei bei Sportwetten erlaubt es den Wettbüros nun auffällige Spieler zu sperren, so Repnik. Auch die Spieler selbst könnten sich auf Wunsch sperren lassen.

In Baden-Württemberg bietet „eva“ bereits seit einigen Jahren Hilfe für suchtkranke Spieler an. Damals startete ein vergleichbares Sozialkonzept der Spielbanken des Landes. Eine Spielerhotline bietet den Betroffenen Hilfe. Laut „eva“ wurde diese Nummer im vergangenen Monat im Schnitt einmal täglich gewählt. Die Nachfrage nach Beratung und Hilfe steige ständig. Allein im Großraum Stuttgart geht „eva“ von bis zu 2.500 spielsüchtigen Menschen aus. In Deutschland seien es rund 0,3 Prozent der Gesamtbevölkerung.