Immer mehr Tiroler sind spielsüchtig

Immer mehr Tiroler sind spielsüchtig. Mit dieser Nachricht lässt der Suchthilfe-Verein BIN aufhorchen. Bis zu 10.000 Tiroler leiden an krankhafter Spielsucht.

Teufelskreis

In der Hoffnung, den Jackpot zu knacken und den Traum vom großen Geld vor Augen, kommen die Süchtigen oft in einen wahren Teufelskreis. Bis hin zu Verschuldung, Selbstmordabsicht oder Kriminalität. Hilfe nehmen die Süchtigen trotzdem oft erst spät oder gar nicht in Anspruch.

Automaten, Casinos, Lotto und Wetten

Bis zu 10.000 Tiroler leiden an einer krankhaften Spielsucht. Automaten und Casinos, Lotto und Wetten haben es ihnen angetan. Eine zunehmende Gefahr ist das Internet, warnt Dr. Christian Haring, BIN-Obmann. „Sehr viele Menschen haben Zugang zum Internet, das spielt eine immer größere Rolle, es ist rund um die Uhr da und bietet viele Angebote, das kann die Spielsucht auslösen.“

Gefährdet sind vor allem Männer

Gefährdet sind vor allem Männer. Sie beginnen meist schon im Jugendalter mit Glücksspielen und sind risikofreudiger. Der typische Spielsüchtige ist um die 30 und hat ein relativ gutes Einkommen.

Der Spielsüchtige spürt….

Bis er sich seine Spielsucht eingesteht, vergehen meist neun Jahre, sagt Dr. Carolin Zeller-Schneider aus ihrer Praxis als Beraterin beim Verein BIN: „Der Spielsüchtige spürt, dass er immer mehr die Kontrolle über sich selbst verliert. Als nächstes stellen sich psychosomatische Störungen ein wie Stress, Schlaflosigkeit, Isoliertheit von den Leuten.“

Beratung kann helfen

Spielsüchtige kommen meist erst dann zur Beratung, wenn sie auch im Leben immer mehr zum Verlierer werden. Wenn sie alles verspielt haben – das Haus, den Arbeitsplatz oder gar die Familie. Dabei können mit einer guten Beratung 60 bis 70 Prozent der Spielsüchtigen dauerhaft geheilt werden. Der Verein BIN bietet an zwölf Standorten in Tirol Beratung und Nachsorge an.