Oberlandesgericht gibt Win Race Recht: Keine TV-Bilder mehr für Buchmacher!

Pferdesport-Vermarkter möchte Buchmacher weiter als Vertriebspartner / Faires Win Race Angebot nach OLG-Urteil für Lieferung von Live-Bildern in Wettshops

Hamburg – Die Win Race GmbH ist nicht mehr verpflichtet einzelnen Buchmachern sowie einem ihrer Verbände Livebilder von Pferderennen für ihr eigenes Wettgeschäft zur Verfügung zu stellen. Entsprechende Forderungen der Buchmacher wurden vom Oberlandesgericht Hamburg in zwei einstweiligen Verfügungsverfahren zurückgewiesen (AZ: OLG HH, 1 Kart-U 2/08 und 1 Kart-U 6/08). Ziel der Buchmacher war es in dem Rechtsstreit, von Win Race auf Dauer mit TV-Livebildern von Pferderen- nen beliefert zu werden, ohne die Konditionen der Rennvereine als Inhaber der TV- Rechte anzuerkennen. Auf der Basis dieses Urteils wird Win Race nun auf die Buch- macher zugehen und ihnen zu fairen Bedingungen ein Vertragsangebot unterbreiten, um die weitere Lieferung von Fernsehbildern in die Wettshops zu gewährleisten.

„Es ist uns sehr wichtig, die Buchmacher als Vertriebspartner für unsere Wettprodukte im Trabrennsport zu behalten. Um diese Sportart aber langfristig auf eine gesunde wirtschaft- liche Basis zu stellen, ist es notwendig, dass Buchmacher Pferdewetten ihrer Kunden in die Wettpools der Rennvereine, den sogenannten Totalisator, vermitteln“, erklärte Tim Linden von Win Race. Der Trabrennsport in Deutschland finanziert sich ausschließlich über die Ein- nahmen aus dem eigenen Wettgeschäft am Totalisator. Wenn die Buchmacher nach dem OLG-Urteil das ihnen unterbreitete Angebot von Win Race zur Kooperation annähmen, wür- den sie nach Angaben von Linden auch umgehend wieder Bewegtbilder von den Trabrenn- bahnen auf ihre Bildschirme erhalten.

Zur Erläuterung der wirtschaftlichen Situation: Der deutsche Pferderennsport (Trab und Galopp) hat in den vergangenen 15 Jahren mehr als 75 Prozent seines Umsatzes verloren! Seit der Produktion von Livebildern im Jahr 1993 musste der Sport dramatische Verluste (1993: 350 Mio. €; 2007: 85 Mio. €) von mehr als einer Viertel Milliarde Euro verkraften. Ent- sprechend ist auch der Deckungsbeitrag für Rennveranstalter, Züchter, Besitzer, Fahrer zur Aufrechterhaltung des Rennbetriebs zusammengebrochen. Die logische Folge: Verlust der wirtschaftlichen Basis, Insolvenzen zahlreicher Rennvereine sowie nahezu eine Halbierung der Zahl deutscher Rennpferde.