Lotto-Chef Wacker: Stärkere Kontrolle des Glückspielmarktes nötig

Der Glücksspielstaatsvertrag spiegelt die Werte von Politik und Gesellschaft wider. Spieler- und Jugendschutz oder das Verbot von Glücksspielen mit hohem Suchtpotenzial gehören zu den zentralen Zielen. „Aber, der Gesetzgeber könnte konsequenter handeln“, hat Georg Wacker heute beim 16. Symposium Glücksspiel an der Universität Hohenheim in Stuttgart gesagt.

Damit erneuerte der Chef von Lotto Baden-Württemberg seine Forderung, die Glücksspielaufsicht zu stärken. „Glücksspiel ist ein Randthema der Politik. Die Aufsicht für die Glücksspielunternehmen ist im Bauchladen der öffentlichen Verwaltung verortet“, nannte er als strukturelle Defizite. Daher seien die Kontrollinstanzen fürs Glücksspiel stärker als andere Bereiche von Sparwellen bedroht. Doch angesichts des wachsenden Glücksspielmarktes, der gerade im illegalen Bereich überproportional zunimmt, müsse den Aufsichten deutlich mehr Geld und zusätzliches Personal zur Verfügung stehen. Eine bessere Durchsetzungskraft beim Vollzug der Gesetze verspricht sich Georg Wacker darüber hinaus von einer länderübergreifenden Aufsichtsbehörde. Um verbotenes Online-Glücksspiel zu unterbinden, sollten Internetseiten gesperrt und Zahlungsvorgänge geblockt werden, schlägt er weiter vor. Die gesetzlichen Grundlagen dafür seien vorhanden.

Das Glücksspiel ist mit besonderen Risiken und Gefährdung verbunden. Daher stelle sich seit jeher die gesellschaftliche und politische Frage, wieviel Glücksspielangebote in Deutschland existieren sollen. Der heutige Standard an staatlicher Regulierung sei hoch. Das Verbot von Casinospielen und Poker im Internet sei dabei sicherlich die stärkste Form der Regulierung. „Doch der Staat hat diesen Spielraum, unterschiedliche Arten von Glücksspiel unterschiedlich zu regeln“, formuliert Georg Wacker. „Er sollte die Einhaltung seiner Regeln allerdings mit mehr Nachdruck kontrollieren.“