Einwohner in MV knausern beim Lotto
Ein paar Kreuze zum Reichtum: ein Lottoschein.
Quelle: Silz Dirk
Rostock. Die Mecklenburger und Vorpommern haben im vergangenen Jahr wieder mehr Lotto gespielt. Lotto MV konnte nach Angaben von Geschäftsführerin Barbara Becker-Hornickel die Spieleinsätze um 5,3 Prozent auf 116,6 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr steigern. Träger des Zuwachses sei allerdings nicht das klassische 6 aus 49 beim Samstags- oder Mittwochslotto gewesen. Mit knapp 60 Millionen Euro sank dort der Umsatz um etwa sechs Prozent. Dagegen verzeichnete der Eurojackpot ein kräftiges Plus, der Umsatz legte um 61,6 Prozent auf 23 Millionen Euro zu.
Im Nordosten seien die Pro-Kopf-Umsätze im bundesweiten Vergleich aber weiter am geringsten: Jeder MV-Einwohner gibt im Schnitt 1,39 Euro pro Woche aus, deutschlandweit seien es 1,75 Euro. Dies sei aber angesichts der niedrigen Löhne und Gehälter in Mecklenburg-Vorpommern nicht anders zu erwarten, sagte Becker-Hornickel
Lotto-Chefin geht in Rente
Im Eurojackpot wurde mit 999 914,60 Euro auch der höchste Gewinn des Jahres 2018 erzielt. Becker hofft nun, dass bis Ende Juli ein neuer Lotto-Millionär in Mecklenburg-Vorpommern gekürt wird. Dann geht sie nach 29 Jahren in den Ruhestand, es wäre gleichzeitig ihr 50. Millionär.
Die zunehmende Beliebtheit des Eurojackpots sei ein bundesweit zu beobachtender Trend, sagte Becker-Hornickel. Diese Spieler seien jünger und online aktiver als die Teilnehmer des klassischen Lottos. Zudem habe es im abgelaufenen Jahr mehrere hohe Jackpots bei der europaweiten Lotterie gegeben. Ein Zeichen des sinkenden Umsatzes im klassischen Lotto sei die Abnahme der Zahl der Annahmestellen. Ende 2018 gab es landesweit 481, vor drei Jahren waren es noch mehr als 500.
Millionen fürs Finanzamt
Wie Becker-Hornickel sagte, wurden im vergangenen Jahr rund 23,1 Millionen Euro Gewinn an das Finanzministerium abgeführt, die Lotteriesteuer betrug knapp 20 Millionen Euro. In der Umweltlotterie Bingo wurden 1,4 Millionen Euro erspielt, die Glücksspirale kam beispielsweise für Denkmalschutz auf 714 000 Euro.
Von Joachim Mangler
OZ