Werkserweiterung in Lübbecke schreitet voran

Einmalig: Ronceva fließt im neuen Bett

Sowohl der Grundriss als auch die Perspektive veranschaulichen den neuen Verlauf der Ronceva.
Sowohl der Grundriss als auch die Perspektive veranschaulichen den neuen Verlauf der Ronceva.
Lübbecke/Espelkamp. Das wohl größte Bauvorhaben in der mehr als 50-jährigen Geschichte der Gauselmann Gruppe – der Neubau einer modernen Logistikhalle am Entwicklungs- und Produktionsstandort Lübbecke – läuft auf Hochtouren. Schon seit Beginn des Jahres stellen sich die Bauherren den kleinen und großen Aufgaben des Baustellenalltags. Eine ganz besondere Herausforderung galt es am vorletzten Samstag zu meistern: Die Umleitung der Ronceva.

Das alte Bett des Baches, das direkt am Lübbecker Werk entlang fließt, muss verlegt werden, um die neue Logistikhalle an die bereits bestehenden Hallen anschließen zu können. In den letzten Tagen und Wochen wurde deshalb ein neues Bett ausgehoben, das an der Westseite der neuen Halle entlangführt und nördlich des Werkes in die Flöthe mündet. Samstagmittag war es dann soweit: Mit Hilfe von zwei Baggern wurde das alte Flussbett seitlich geöffnet, sodass die Ronceva ungehindert in ihr neues Bett strömen konnte. In der letzten Woche wurde das alte Bett dann kurz hinter dem Durchbruch vollständig verfüllt.

„Ursprünglich haben wir die deutlich plausiblere Tunnellösung unter dem Neubau hindurch favorisiert“, erklärt Unternehmensgründer und Vorstandssprecher Paul Gauselmann. „Die untere Wasserbehörde und der Kreis Minden-Lübbecke haben aber zur Bedingung gemacht, die Ronceva um das Werk herumzuleiten und eine Mindestbreite des Flussbettes zu gewährleisten, was Mehrkosten von über einer halben Million Euro verursacht hat.“

Eine naturnahe Gestaltung des neuen Flussbettes war für uns selbstverständlich und eine große Aufgabe. Hierfür wurden die Flussufer südlich der neuen Halle bereits mit Rollrasen begrünt. An der Nordseite des Werkes ist der Flusslauf lediglich in den Lehm gegraben, seine Ufer sind unbefestigt. Auch dies ist Teil der Planungen, die vorsehen, dass die Ronceva ihr Bett selber formt. „Sollte die Strömung des Wassers das Ronceva-Ufer zu stark verformen, stellt dies später eine weitere Herausforderung dar“, so Paul Gauselmann.