Lebensretter durch Stammzellspende

Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) dankt Andre Hübner für seine Spende

Espelkamp. Alle 16 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Viele der Patienten sind Kinder und Jugendliche. In den meisten Fällen kann nur durch eine Stammzelltransplantation geholfen werden. Da höchstens 30 Prozent der Erkrankten einen geeigneten Spender innerhalb der Familie finden, ist der Großteil der Betroffenen auf einen fremden Spender angewiesen. Doch gibt es noch viel zu wenige Menschen, die typisiert sind und damit als potenzieller Spender identifiziert werden können.

Armin Gauselmann (links) und Maike Hornberg (rechts), DKMS, sprachen Andre Hübner (Mitte) ihre Anerkennung aus.
Armin Gauselmann (links) und Maike Hornberg (rechts), DKMS, sprachen Andre Hübner (Mitte) ihre Anerkennung aus.
Mit gutem Beispiel voran geht Andre Hübner: Der Auszubildende der Gauselmann Gruppe konnte durch seine Spende einem kleinen dreijährigen Mädchen aus den USA das Leben retten. Als kleines Dankeschön überreichte Maike Hornberg von der DKMS dem Lebensretter im Rahmen einer feierlichen Übergabe auf Schloss Benkhausen eine Urkunde. Auch Armin Gauselmann, der den Auszubildenden als Arbeitgeber für die Zeit der Untersuchungen und der Stammzelltransplantation freigestellt hatte, sprach seine persönliche Anerkennung aus und überreichte ihm eine kleine Aufmerksamkeit.

„Bei einer großen Typisierungsaktion des Freiherr-vom-Stein-Berufskollegs in Minden, die ich als Schüler selbst aktiv mit organisiert hatte, habe ich mich vor drei Jahren bei der DKMS als Stammzellspender registrieren lassen. Letztes Jahr im September wurde ich kontaktiert, dass ich als möglicher Stammzellenspender für einen Patienten in Frage komme und musste zur genaueren Prüfung eine Blutprobe beim Hausarzt abgeben,“ berichtet Andre Hübner. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gewebemerkmale zweier fremder Menschen zu 99 Prozent übereinstimmen, reicht derzeit von 1:20.000 bis zu weit über 1 zu mehreren Millionen. Doch Andre Hübner wurde als „genetischer Zwilling“ der kleinen Patientin aus den USA entdeckt.

„Für mich war es selbstverständlich zu spenden und damit dem kleinen Mädchen eine Chance auf ein neues Leben zu geben. Um mögliche übertragbare Krankheiten auszuschließen, wurde ein kompletter Gesundheitscheck durchgeführt. Rund einen Monat später fand die Knochenmarkentnahme statt. Mit einer Punktionsnadel wurde das Knochenmark unter Vollnarkose aus dem Beckenkamm entnommen. Ich konnte aber noch am selben Tag wieder nach Hause und durfte sieben Tage später wieder arbeiten und Sport treiben,“ so Andre Hübner.

„Selbstverständlich haben wir unserem Auszubildenden für die Untersuchungen und die Entnahme im Rahmen der Stammzelltransplantation freigestellt. Ich finde es toll, wenn schon junge Menschen sich so einbringen. Jeder gesunde Mensch sollte sich Gedanken machen, wie er anderen helfen kann“, lobte Armin Gauselmann das Engagement seines Auszubildenden.

„Wir danken Andre Hübner für seine vorbildliche Initiative. Eine solche Spende – für einen Menschen, den man nicht kennt – ist etwas ganz Besonderes, das viel Anerkennung verdient hat. Das kleine Mädchen aus den USA konnte durch seine Stammzellen überleben und hat die Krankheit besiegt. Gerade dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, sich typisieren zu lassen und was man damit bewegen kann. Darüber hinaus möchten wir möglichst viele Menschen informieren und ihnen die Angst vor einer Typisierung oder einer möglichen Spende nehmen,“ erklärt Maike Hornberg von der DKMS.

Zwar kann in Deutschland für etwa 80 Prozent der Betroffenen ein passender Spender gefunden werden, doch trotzdem ist der Aufbau der Dateien weiterhin notwendig, denn noch jeder fünfte Patient weltweit wartet vergeblich. Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren in die Datei aufnehmen lassen. Die Typisierung erfolgt durch Blutabnahme oder eine Gewebeprobe per simplen Wangenabstrich, den man auch eigenständig zu Hause durchführen kann. Weitere detaillierte Informationen zu dem Thema finden Sie unter www.dkms.de.

Bei Rückfragen:
Mario Hoffmeister M.A., Leiter Kommunikation
Tel.: 05772 / 49-281; Fax: -289
E-Mail: MHoffmeister@gauselmann.de
Mobil: 0171 / 9745712
Gauselmann im Internet: www.gauselmann.de oder -.com