Lotto informiert: Glücksspiel per Internet in Hessen auf dem Vormarsch

Internettipper ist 45, männlich und gibt 30 Euro pro Woche aus

Wiesbaden, 10.12.2012. Seit 1. Juli ist das Tippen per Internet in Hessen wieder gesetzlich erlaubt. Der Onlineshop von Lotto Hessen verzeichnet seitdem fast 16.000 Kunden. 2,3 Millionen Euro haben die Hessen bereits im digitalen Shop ausgegeben. Sorgen der Lotto-Verkaufsstellen um ihre Umsätze sind dennoch unbegründet.

Fünf Monate nach der Wiedereröffnung des Onlineshops von Lotto Hessen zieht das Unternehmen eine erste Bilanz. „Das vorherige Verbot durch den Gesetzgeber ging völlig an der Lebensrealität vorbei, die Öffnung war überfällig“, so Dr. Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer Lotto Hessen. Inzwischen kommen Tag für Tag gut 100 neue Internetkunden dazu, knapp 16.000 sind bereits registriert. Seit Juli haben sie rund 2,3 Millionen Euro ausgegeben. Der Online-Wochenumsatz liegt derzeit bei insgesamt 145.000 Euro.

Im Schnitt gibt der Internettipper pro Woche 30 Euro aus, sein Warenkorb ähnelt dem in den rund 2.000 Verkaufsstellen. Mit einem Unterschied, denn das neueste Produkt der Lotteriegesellschaft, die europäische Gemeinschaftslotterie Eurojackpot, wird im Internet deutlich stärker gespielt als in den Verkaufsstellen. Im Onlinebereich liegt der Anteil von Eurojackpot bei fast zwanzig Prozent, in den Verkaufsstellen macht er nur rund neun Prozent aus. Eine Erklärung liegt wohl in der Altersstruktur der Kunden. Der Internetkunde ist mit durchschnittlich 45 Jahren rund zehn Jahre jünger als der Kunde in der Verkaufsstelle. Knapp 86 Prozent der Internettipper sind männlich, in den Verkaufsstellen liegt dieser Anteil zwischen 60 und 70 Prozent. Wird in den Verkaufsstellen am stärksten zwischen 9 und 12 sowie 15 und 18 Uhr gespielt, sind die Kernzeiten im Internet von 10 bis 18 Uhr. „Die Menschen geben ihre Tipps überwiegend während der klassischen Arbeitszeit ab“, stellt Sundermann fest.

Trotz des starken Umsatzwachstums im Internet sind die Ängste der Lotto-Verkaufsstellen unbegründet. „Unser Onlineumsatz nimmt nicht etwa den Verkaufsstellen Umsatz weg, sondern bringt uns den zurück, der bislang außerhalb des Glücksspielstaatsvertrages und aus dem Ausland getätigt wurde“, ist sich Sundermann sicher. Mehr als 98 Prozent des Umsatzes von Lotto Hessen wird nach wie vor in den Verkaufsstellen erzielt. Oft übernehmen die Verkaufsstellen eine wichtige Versorgungsfunktion oder erfüllen die Nachfrage nach sozialer Interaktion. „Die ist nicht zu ersetzen“, so Sundermann.

Auch möglichen Suchtgefahren erteilt Sundermann eine klare Absage. „Wir können problematisches Spielverhalten im Internet noch viel genauer identifizieren als in den Verkaufsstellen“.

Eine Weihnachtskonjunktur gibt es allerdings weder in den Verkaufsstellen noch im Internet. Das Glücksspiel folgt eher einer Jackpotkonjunktur. Steigen die Jackpots, spielen auch mehr Menschen.

Um online bei lotto-hessen.de tippen zu können, ist vorab eine Registrierung notwendig. Der Spielteilnehmer muss über 18 Jahre alt sein und seinen Wohnsitz in Hessen haben. Vor dem 1. Juli 2012 war Tippen per Internet gesetzlich verboten, der neue Glücksspieländerungsstaatsvertrag machte den Weg frei.