Lotto informiert: Lotto-Kunstpreis zum Thema „Integration“ verliehen

Ministerpräsident Kurt Beck ehrte die Preisträger in Koblenz

Von links: Walter Eichmann (Platz 5-10), Jury-Mitglied Hans E. Lorenz, Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Düsing, Jury-Mitglied Dieter Noppenberger, Gisela Winterling (Platz 5-10), Jury-Mitglied Célia Okoyino da Mbabi, Michael Bauer (2. Platz), Ministerpräsident Kurt Beck, Melanie Winter (1. Platz), Jury-Mitglied Dr. Naika Foroutan, Beate Probst (Platz 5-10), Jury-Mitglied Dr. Salvatore Barbaro, Jörg Staiber (3. Platz), Ralf Schwob (4. Platz), Gergor Schürer (Platz 5-10). (Foto: Seydel)
Koblenz – „Integration – Begegnungen mit Fremden“ – so lautete das Motto des 14. Kunstpreises von Lotto Rheinland-Pfalz unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Kurt Beck. Für den Literaturwettbewerb wurden insgesamt 268 Einsendungen in Kurzgeschichten und Lyrik eingereicht. Die Preisträger wurden nun in der Zentrale des Koblenzer Glücksspielunternehmens mit Preisgeldern in Höhe von 15.000 Euro geehrt.

„Ich bin Lotto Rheinland-Pfalz sehr dankbar, dass es dieses für unser Land und unsere Gesellschaft so eminent wichtige Thema „Integration“ durch den Kunstpreis zum Motiv und Gegenstand literarischen Schaffens gemacht hat“, sagte Ministerpräsident Kurt Beck, zugleich Schirmherr des Wettbewerbs, in seinem Grußwort. Lotto habe ein Thema mitten aus dem Leben gewählt, das viel Stoff für eine Annäherung in epischer und lyrischer Form biete.

„Dieser Lotto-Kunstpreis ist aus der rheinland-pfälzischen Kulturszene nicht mehr wegzudenken. Seit 1989 hat er sich Jahr für Jahr immer mehr Renommee erworben“, sagte Lotto-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Salvatore Barbaro in seiner Begrüßung und ergänzte mit Blick auf die zahlreichen Wettbewerbsbeiträge, die immer wieder bei Lotto eingehen: „Der Kunstpreis hat sich in unserem Land einen enormen Stellenwert erarbeitet.“

Auch der aktuelle Wettbewerb zum Thema „Integration – Begegnungen mit Fremden“ inspirierte viele Literaten aus Rheinland-Pfalz zur Teilnahme: 268 Beiträge sprechen eine deutliche Sprache. „Dies verdeutlicht, dass Integration mit ihren Möglichkeiten und ihrer Problematik an Dimensionen rührt, die eine literarische Gestaltung fordern“, sagte der Juryvorsitzende, der Mainzer Literaturprofessor Wolfgang Düsing.

Um objektiv und unbeeinflusst durch Namen urteilen zu können, hatten den Jury-Mitgliedern Manuskripte ohne Verfassernamen vorgelegen. „Die Tatsache, dass es ein verdeckter Wettbewerb ist, dass nicht bereits veröffentlichte Werke bekannter Autoren ausgezeichnet werden, ist jedes Mal eine echte Herausforderung für die Jury“, fasste Düsing die Arbeit der Juroren zusammen – und ergänzte augenzwinkernd: „Schon die Römer wussten: Über Geschmack lässt sich nicht streiten.“

Zur Jury gehörten neben Düsing auch die Sozialwissenschaftlerin Dr. Naika Foroutan aus Berlin, die Fußballerin des Jahres 2012 Célia Okoyino da Mbabi vom SC 07 Bad Neuenahr, der Richter und ehemalige SWR-Sportmoderator Hans E. Lorenz, Lotto-Aufsichtsratschef Dr. Salvatore Barbaro und Dieter Noppenberger, der Vorsitzende der Lotto-Gesellschafterversammlung.

Den ersten Preis in Höhe von 5.000 Euro bekam Melanie Winter aus Neustadt/Wied für ihren Beitrag „Leon“. In der beklemmenden Geschichte beschreibt sie das Schicksal eines afrikanischen Asylsuchenden in Deutschland, der trotz guter Integration in Bildung und Beruf den Abschiebebescheid in sein vom Krieg verwüstetes Heimatland erhält. Melanie Winter erzählt sehr einfühlsam, sprachlich dicht und fesselnd. Nach Ansicht der Jury ist sie die würdige Siegerin des diesjährigen Kunstpreises.

Der zweite Preis in Höhe von 3.500 Euro ging an den Herxheimer Autor Michael Bauer, der mit seinem Gedicht „Du Germersheim – Beschwörung einer offenen Kleinstadt“ ein wohlklingendes Loblied auf die pfälzische Gemeinde verfasst hat. Das unterhaltsame Gedicht mit sechs Strophen à vier Zeilen ist handwerklich hervorragend komponiert und überzeugt auch durch sein lupenreines Versmaß.

Den dritten Preis (dotiert mit 2.500 Euro) gewann Jörg Staiber aus Idar-Oberstein für seinen Beitrag „Der Turmalin“. Er beschreibt darin eine scheinbar alltägliche und beklemmende Fremdenfeindlichkeit unter Jugendlichen. Doch am Ende nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung und mündet in einem erlösenden Happy-End.

Platz vier und 1.000 Euro gingen an den „Herzens-Mainzer“ Ralf Schwob aus Groß-Gerau für sein Gedicht „Willkommensgruß“. Darin treibt er das politisch korrekte Bekenntnis eines deutschen Biedermanns augenzwinkernd auf die Spitze und hält so dem Leser den Spiegel vor.

Weitere Preise im Wert von je 500 Euro gingen an Walter Eichmann (Bingen), Karin Klee (Wadern), Beate Probst (Simmern), Monika Schrenk (Mainz), Gregor Schürer (Bad Neuenahr-Heimersheim) und Gisela Winterling (Mainz-Kostheim). Die Preisträgergeschichten sowie 20 weitere Beiträge sind in einer Anthologie festgehalten, die ein unterhaltsames Dokument des Kunstpreises darstellt. Die Exemplare gibt Lotto Rheinland-Pfalz unentgeltlich an Freunde des Unternehmens und gemeinnützige Institutionen weiter.

Mit der Vergabe des Kunstpreises leistet Lotto Rheinland-Pfalz in diesem Jahr schon zum 14. Mal einen Beitrag zur Förderung der Kunst in Rheinland-Pfalz und bietet Nachwuchskünstlern eine Chance, sich einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentierten. Den Kunstpreis gibt es seit 1989.